Chapter Fifty-Seven

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N A T H A N

„ Ein See?" fragt sie als wir aussteigen.
„ Gut erkannt." ziehe ich das kleine Mädchen neben mir auf.
„ Warum?" ich umfasse ihre Hand und führe sie zum Ufer. Dort setze ich mich auf das Gras und warte auf ihre Reaktion. Kaya sagt nichts, ihr Blick wandert nur verwirrt durch die Gegend bis sie sich zu mir setzt. „ Warum?" wiederholt sie.
„ Es ist still hier. Ich komm immer hier her wenn mir etwas zu viel wird und ich meine Ruhe haben will." beichte ich. „ Du wusstest nicht wohin und bist zu mir gekommen, vielleicht brauchst du genau so einen Ort."
Ihre braunen Augen schauen mich an, doch sie antwortet nicht was mich verunsichert. „ Das klang etwas bescheuert, ich weiß." ich fahre durch meine Haare. Kaya schmiegt sich an mich. „ Nein, klang es überhaupt nicht." Ich versuche mich ihr zu öffnen, irgendwie ihr zu zeigen, dass ich mir Gedanken um sie mache, aber alles was ich sagen könnte hört sich falsch und bescheuert an. Sie soll nicht denken, dass ich schwach bin, denn das bin ich nicht.
„ Ich bin zu dir gekommen, weil ich dich sehen und nicht mehr allein sein wollte." sie rutscht näher an mich, bevor ihre Augen sich wieder auf mich richten. Ein sanftes Lächeln erscheint auf ihren Lippen. Meine Finger streichen ihr Haar aus dem Gesicht bevor ich sie küsse. Ihr Lächeln ist breiter als ich mich von ihren vollen Lippen löse. Ich kann nicht feststellen, was ihre Worte in mir auslösen, aber es scheint etwas positives zu sein.
„ Lass baden gehen." schlage ich vor. Ihr Gesicht errötet. Wahrscheinlich hat sie sowas noch nie gemacht.
„ Aber wir haben keine Schwimmsachen." stottert sie während ich mein Shirt ausziehe.
„ Du trägst doch Unterwäsche richtig?"
„ Ich kann doch nicht-„ sie bricht ab als ich meine Jogginghose ebenfalls ausziehe und ins Wasser springe. Es ist angenehm warm.
„ Du kannst." rufe ich zu ihr. Kaya blick an sich hinunter und schüttelt beschämt den Kopf. „ Zieh mein Shirt über." Sie zögert doch sie zieht sich aus. Schnell wirft sie mein Shirt über und stellt sich an die Steine.
„ Komm schon." sie setzt sich hin, sodass ihre Füße das Wasser berühren. „ Passt so." ich gehe, so schnell wie mir das Wasser ermöglicht, an sie ran und hebe sie ins Wasser. Es geht ihr jetzt schon bis zur Brust. Zwerg. Langsam ziehe ich sie weiter rein bis wir beide nicht mehr stehen können.
„ Machst du das öfters?"
„ Kommt drauf an. Es ist 'ne gute Ablenkung."
Die Blonde nickt und schaut sich um. Ich ziehe sie zu mir ran.
„ Halt dich fest." ich lege ihre Hand auf meine Schulter. „ Und Luft anhalten." sie schnappt Luft und hält sich die Nase zu, bevor ich mit ihr untertauche. Die Stille, die uns umgibt, empfinde ich mehr als angenehm. Ich tauche wieder auf. Hektisch streicht sie die nassen Haare aus dem Gesicht und schnappt nach Luft. Ich geh zurück zu den Punkt, an dem ich wieder stehen kann und hebe Kaya hoch, sodass sie nicht mehr schwimmen muss und sich das Wasser aus den Augen wischen kann.
„ Danke." sagt sie. Mein Grinsen wird breiter so länger ich sie anschaue. „ Was ist?" ihre Augen sind leicht gerötet vom reiben.
„ Du hast schon ein Babyface wenn du ungeschminkt bis." merke ich an, dabei ist sie wunderschön ungeschminkt, aber ich kann nicht anders als sie aufzuziehen. Sie zieht die Augenbrauen zusammen, dabei weiß ich nicht was so beleidigend daran ist. Wenigstens sieht sie nicht 20 Jahre älter als als sie ist.
Schließlich seufzt sie aus. „ Ich weiß." Ihre Hände finden ihren Platz an meinen Hals.
„ Kann ich dich was fragen?"
Ich seufze. Ihre ständigen Fragen. Es gibt nichts an ihr was mich so nervt. „ Hab ich eine Wahl?"
„ Warum hast du dich nicht von mir fern gehalten?"
„ Warum hast du's nicht?" frage ich und ziehe eine Augenbraue hoch. Wahrscheinlich denkt sie nach 3 Tagen schon, dass diese Beziehung ihr nichts bringt und sucht einen Grund es festzuhalten.
Ihr Finger streicht meine Gesichtszüge nach. „ Du weißt warum. Es ist der selbe Grund warum ich jetzt bei dir bin." ihre Stimme ist ruhig und nimmt mir jeglichen Zweifel an diese Beziehung, obwohl mir bewusst ist, dass sie zum Scheitern verurteilt ist. Scheiß Liebe, warum lass ich mich darauf ein?
„ Also?" Kaya legt ihren Kopf schief. Die Sonne spiegelt sich in ihren Augen. Ich schüttle den Kopf. „ Das ist bescheuert."
„ Wahrscheinlich nicht, das sagst du immer, obwohl es nur die Wahrheit ist."
„ Und?"
„ Ich verurteile dich nicht, für das was du fühlst oder tust."
Sie würde, wenn sie meine Vergangenheit wüsste.
„ Erzähl schon." sie streicht meine nassen Haare aus meiner Stirn.
„ Als ich dich das erste Mal gesehen habe, hatte ich das Gefühl ich würde dich kennen, obwohl ich nichts von dir wusste, aber eigentlich war ich immer in deiner Nähe, weil ich dich wie die anderen gesehen habe, aber wie ich dir schon gesagt habe, hast du mich schnell vom Gegenteil überzeugt. Ich musste in deiner Nähe sein, es hat sich besser angefühlt."
Die Blonde legt ihren Kopf gegen meine Schulter. „ Und was ist daran bescheuert?"
„ Das ganze Prinzip." ich lasse sie los und sie rutscht ins Wasser, während ich ans Ufer gehe, mich aufstütze und auf die Steine setze. Kaya ist mir natürlich gefolgt. Keine Minute später sitzt sie neben mir. Sie sagt nichts, legt einfach nur ihre Hand auf meine und ihren Kopf an meinen Arm.
„ Ich weiß du zweifelst daran, aber ich weiß auch, dass du es schaffst. Du darfst nicht alles anzweifeln was du sagst, sag was du willst, egal wie ich es auffasse. Das Einzige was mir wichtig ist, ist dass du ehrlich bist. Mir ist klar, dass du mir nicht deine Gefühle erzählen wirst, wie ich es würde, aber ich will dir zeigen, dass es nichts unmenschliches ist es zu tun." unterbricht sie die Stille nach ca einer Minute. Sie hat so viel Verständnis für alles, für alles was ich tue, dabei habe ich das gar nicht verdient. Ich habe sie nicht verdient.
Ihr leichtes Lächeln ist aufmunternd. „ Sorry." seufze ich und lasse meinen Kopf in Nacken fallen. Wenn sie von meiner Vergangenheit wüsste, wäre sie weg. Ich weiß es. Am besten ist wenn sie es nie erfährt, aber ich werde es nicht immer geheim halten können.

Warum willst du mich?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt