Chapter Twenty | ✔️

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K A Y A

Er schaut mich einige Sekunden an, bevor er auflacht. „ Ich würde mich auch küssen wollen, wenn ich könnte." er zuckt die Schultern. „ Jede will das, davor brauchst du keine Angst haben." ich rolle mit den Augen. Schön, dass jede das will, selbstverliebter Arsch. Noch ein Grund, warum ich nicht emotional Abhängig von ihm werden sollte. Ich hab Flynn meine ganze Situation beim Essen geschildert und hoffe darauf, dass er es Nathan wirklich nicht erzählt, denn hundertprozentig würde er das ausnutzen.
„ Man Kaya das waren nur zwei Küsse, wir sind nicht automatisch verlobt, oder so ein scheiß." Da hatte er recht. „ Selbst wenn wir uns nochmal küssen, muss das nichts zu bedeuten haben." Schön, dass es so einfach für dich ist, aber so öfter ich dich küsse, werden meine Gefühle immer stärker, denn das war nicht einfach nur ein Kuss, das war mehr. Für mich war das mehr. „ Also ich versteh nicht wo dein Problem ist."
Ich schüttle den Kopf, „ Brauchst du auch gar nicht." Wäre zwar besser, aber ich will es ihm wirklich nicht erklären. Sein Zeigefinger fährt meinen Kiefer entlang. Ich löse mich ganz von der Tür.
„ Geh nicht wieder weg." er drückt mich an die Tür, dieses mal sanft.
„ Nathan, bitte." ich versuch meinen Willen zu verdrängen und ihn wegzuschieben. Er fasst meine Handgelenke.
„ Wehr dich nicht." seine Stimme klingt noch immer so sanft, dass ich denke, dass ich mit jemand anderes Sprechen würde. Doch seine Augen sagen was anderes. Seine Pupillen sind geweitet, aber der Ausdruck ist eiskalt.
„ Ich wehr mich nicht."
„ Doch tust du." er legt seine Hände an meine und verschränkt unsere Finger miteinander. Ich lasse meinen Kopf fallen.
„ Ich will nicht."
„ Du willst. Du hast vorhin gesagt, du willst es."
„ Jetzt nicht mehr." ich blicke zur Seite.
Er seufzt. „ Kaya, mach das ganze nicht so kompliziert."
„ Ich versuch es nicht kompliziert zu machen, aber du lässt mich nicht." Da ich meinen Kopf dann auch wieder gehoben habe, nutzt er die Situation um mich wieder zu küssen. Nicht ganz so intensiv wie beim Ersten, aber auch nicht ganz so sanft wie beim Zweiten.
„ Nein, Nathan hör auf." ich muss lachen als ich meinen Kopf wegdrehe. Er küsst meine Wange, dann meinen Kiefer, dann meinen Hals. Ich nehme meine Haare zur Seite und lege meinen Kopf auf die Schulter. Kurz seufze ich auf. Sein Grinsen ist deutlich zu spüren. Ich merke wie ich mich wieder verliere und lasse ihn los um mich von der Tür wegzudrücken.
„ Okey reicht." ich setze mich aufs Bett.
Er lehnt sich an die Tür. „ Soll ich gehen?" fragt er.
Soll er? Es wäre besser, aber ich will es nicht.
„ Kein Küssen." ich zeige warnend mit den Zeigefinger auf ihn.
„ Na gut." grinsend schüttelt er den Kopf.
„ Dann bleib hier, wenn du willst."
Er kommt auf mich zu. „ Auf Flynns Bett." füge ich hinzu.
Der Braunhaarige zieht eine Augenbraue hoch.
„Auf Flynns Bett." wiederhole ich.
Er setzt sich trotzdem zu mir aufs Bett. Als hätte ich was anderes erwartet. Ich rutsche an das Kopfende und winkle meine Beine an. Darauf nehme ich das Skript in meine Hand und den darauf liegenden Marker.
„ Was machst du?"
„ Meine Textstellen markieren."
Er rutscht näher an mich um zu beobachten was ich mache. Die ersten Seiten kann ich einfach umblättern, denn Juliet kommt da noch nicht drin vor.
„ Wenn du willst können wir zusammen den Text üben."
„ Wann denn?"
„ Montag? Nach deinen Kursen?" schlägt er vor.
„ Hier dann? Wegen Flynn das wäre vielleicht etwas-."
„ Wir könnten zu mir gehen, mein Mitbewohner dann nicht da. Du hast doch nur 3 Kurse, richtig?"
Ich nicke.
„ Also nur wenn du willst, nicht dass du denkst ich will mit dir schlafen."
Das werde ich mir wohl jetzt öfters anhören dürfen, und es ist ganz meine Schuld.
„ Nein, nein ist schon okey. Können wir so machen."
„ Dann treffen wir uns auf dem Parkplatz."
Wieder ersetzt ein nicken meine Antwort und ich markiere weiter im Skript. Es klopft und Nathan steht auf um die Tür aufzumachen.
„ Ihr lebt ja noch." ertönt Flynns Stimme sodass ich aufsehe. In dem Moment streicht er seine Haare zurecht.
„ Ja alles gut." Nathan grinst mich schelmisch an.
Grinsend schüttele ich den Kopf und richte meinen Blick zurück aufs Skript.

Freitag. Ich habe meine ersten zwei Kurse mit Nathan und ehrlich weiß ich nicht ob meine Nerven das ertragen. Als ich zum Raum gehe, sehe ich Nathan, zu meiner Verwunderung, schon vor dem Raum stehen. „ Hey." lächle ich.
„ Hey." seine Stimme klingt immer noch sanft und nicht so herausfordernd wie sonst.
„ Warum bist du so früh hier?"
Er legt seine Hand in den Nacken, was unglaublich gut aussieht.
„ Hab nicht in meiner Wohnung geschlafen."
„ Ahh okey." ich schaue weg, aber nicht, weil mich der Gedanke, dass er wahrscheinlich bei einem anderen Mädchen war verletzt, sondern einfach, weil ich nach Josh suche.
„ Kommst du dann heute Abend mit?" fragt er und streift meine Hand mit seiner, als würde er sie greifen wollen, aber es sich doch dagegen entschieden hat.
„ Ja, komm ich." Nathan nickt einfach nur.
„ Kaya!" Josh kommt strahlend den Gang hinunter.
Ich laufe ihm entgegen und werde in seine Arme geschlossen.
„ Alles gut?"
Ich nicke, während ich mich löse. „ Bei dir?"
„ Ja alles bestens." sein Blick schweift an mir vorbei zu Nathan.
„ Er starrt dich an." bemerkt der Schwarzhaarige.
„ Ich weiß, ich spüre seinen Blick in meinem Rücken."
Josh muss lachen und ich kann mir das Grinsen nicht verkneifen.
„ Ich dachte du hast ihm gesagt, dass er dich in Ruhe lassen soll."
„ Hab ich auch..." ich kaue auf meine Unterlippe. „ Aber hat sich doch etwas anders ergeben. Wegen dem Schauspielkurs und so." nehme ich als Ausrede. Es macht nicht den Eindruck, dass er mit glaubt, aber er belässt es dabei. Worüber ich froh bin.

Warum willst du mich?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt