Chapter Twenty-Four

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K A Y A

Am nächsten Morgen werde ich zur Abwechslung nicht von meinem Wecker geweckt. Soweit ich weiß waren wir gestern erst gegen 1 Uhr wieder hier. Ich öffne meine Augen und stelle fest, dass Nathan gegangen ist. Sein Geruch ließ mich schneller einschlafen als ich dachte. Ich schaue rüber zu Flynns Bett. Er ist ebenfalls nicht da. Ich reibe über meine Augen und rutsche hoch um auf mein Handy zu schauen. 10:37 Uhr. Eigentlich will ich aufstehen, aber ich habe noch gar nichts vor. Es bringt mir also nicht viel mich fertig zu machen. Ich wuschle durch meine Haare und strecke mich nochmals. Das vertraute Klicken im Schloss ertönt, als hätte ich danach gerufen. Mit dem Wissen, dass es Flynn sein muss und der Hoffnung, dass es nicht vielleicht doch Nathan ist starre ich die Tür an. Nathan kommt durch die Tür, was mich doch ein wenig verwundert, doch zuerst bemerke ich sein blaues Auge und die aufgeplatzte Lippe.
„ Was ist passiert? ich strecke meine Hand zu ihm, damit er sich auf mein Bett setzt.
„ Nicht wichtiges." antwortet er, während er sich auf mein Bett setzt. Ich streiche über sein Gesicht. Die Wunden sind nicht so frisch wie ich dachte, aber dennoch sieht es ziemlich schlimm aus. Seine verkrusteten Knöchel deuten darauf dass er ebenfalls jemanden oder etwas geschlagen haben muss.
„ Du musst das kühlen!" ich werde schon fast panisch, dabei bin ich vielleicht 5 Minuten wach.
„ Nein, das passt schon." er greift meine Hand von seinem Gesicht und betrachtet unsere Hände. Ich verschränke meine Finger in seine und hoffe die wunden Stellen nicht zu treffen. Nathan beugt sich zu mir rüber. Seine Nase streift über meine Wange, seine Lippen legen sich auf meinen Mund. Der laute Knallen der Tür lässt mich vor Schreck zurückzucken. Ich blicke zu meinem Mitbewohner, der mindestens genauso schlimm aussieht wie Nathan. Sie werden sich doch nicht geprügelt haben! Wegen was? Vielleicht wegen mir? Nein, was hätte ich denn damit zu tun haben können?
„ Fertig?" seine Stimme klingt genervt. Mit verschränkten Armen lehnt er sich an die Tür. Nathan dreht meinen Kopf zu sich.
„ Wir sehen uns, im Unterricht."
Verwirrt schaue ich ihn an. Ich verstehe nicht ganz.
„ Du hattest recht, wir sollten keinen Kontakt zu einander haben."
Seine Hand löst sich langsam von meiner, da er aufsteht.
„ Nein, Nathan warte.." Flynn hält ihm die Tür auf, in der er kurz verharrt als ihn meine Worte erreichen, doch ohne Blick zurück läuft er aus dem Zimmer. Ich springe aus dem Bett, aber Flynn knallt, vor meiner Nase, die Tür zu. „ Glaub mir es ist besser für dich." sagt er bevor ich die Gelegenheit ergreifen kann ihn anzuschreien was er dort tut. „ Du wirst schon abhängig, merkst du's?" Er hat recht. Er hat so recht. Sein Arm legt sich um mich, damit er mich von der Tür wegziehen kann. Zwischen mir und Nathan war eigentlich nichts, aber es fühlt sich so an, als hätte ich nie etwas anderes getan, dabei bin ich nicht mal eine Woche hier.
Ich schaue Flynn ernst an. „ Ich will heute Abend mitkommen." Die Worte sind schneller aus meinen Mund, als dass ich realisiere was ich grade gesagt habe.
Er lacht auf. „ Nein garantiert nicht."
„ Warum nicht?"
„ Weil du jetzt nur wegen Nathan hingehen willst."
„ Vielleicht hat es mir ja auch gestern Spaß gemacht."
Er hebt die Augenbraue. „ Deswegen warst du auch so schnell weg."
„ Lass mich doch einfach mitkommen, von mir aus weich mir nicht von der Seite und spiel mein Babysitter den ich nicht brauche, aber nimm mich mit." meine innere Stimme fügt noch 'nimm mir ihn nicht weg.' dazu. Ich hasse es so schnell etwas für jemanden zu empfinden, wobei ich auch nicht sagen würde, dass ich ihn liebe oder ähnliches... Es ist nur.. anders.
Flynn atmet tief ein. „ Bitte." ich ziehe meinen Schmollmund.
„ Nein." er lässt mich los und greift nach einer Papiertüte auf seinem Tisch. „ Hier, iss das." er lässt sich auf sein Bett fallen.
„ Ich hab gar keinen Hunger."
„ Dann iss es später."
Ich gehe zu meinen Schrank und krame Sachen raus.
„ Was machst du?" fragt Flynn.
„ Duschen gehen." somit verlasse ich den Raum. Ich hasse diese Gemeinschaftsduschen. Schnell schließe ich mich in eine der Kabinen ein. Nachdem ich damit fertig bin und mich abgetrocknet habe, ziehe ich mir ein schwarz-weiß gestreiftes Shirt und eine schwarze ripped High-Waist Jeans an. Das Shirt stecke ich mir vorne in meine Hose während ich mir die Zähne putze. Als ich fertig bin, gehe ich zurück ins Zimmer. Flynn schaut mich an.
„ Was ?" frage ich.
„ Du hast mich noch gar nicht ausgefragt." merkt er an.
„ Ich soll dich doch nicht ausfragen." erinnere ich ihn, während ich meine Sachen wegräume. Ich creme mein Gesicht ein und kämme meine Haare durch.
„ Aber... Warum habt ihr euch geprügelt?" frage ich dann doch. Ich bin mir nicht sicher ob ich die Antwort hören will, deshalb habe ich nicht gefragt.
„ Wegen einer Sache von früher, unwichtig, solange ihr euch nicht so viel seht."
„ Dir ist bewusst, dass Nathan und ich die Hauptrollen in einem Theaterstück spielen?" Und in einem schlechten Drama, dass sich 'mein Leben' schimpft... Jedenfalls jetzt.
„ Ja, aber ich weiß, dass Nathan nicht mit dir vor der Klasse rummacht."
„ Und? Ich meine nur es ist nicht zu verhindern das wir uns sehen."
„ Das meine ich auch gar nicht."
Ich stütze mich auf den Tisch. „ Sondern?"
„ Ich glaube du hast oft genug gehört, dass du vor Nate aufpassen sollst. Er setzt immer seinen Willen durch und greift zu Methoden die dir nicht gefallen werden, wenn du dich ihm widersetzt.. Wie du es oft genug getan hast. Vertrau mir einfach."
„ Weißt du, ich kann dich echt gut leiden, aber wir kennen uns grade mal 6 Tage und es fällt mir schwer dir zu 100% zu vertrauen."
„ Falls es dich beruhigt, ich habe dir schon mehr vertraut, als den meisten aus meinen Umfeld, oder denkst du es interessiert mich wie Nate mit den Schlampen, die ihn wollen, umgeht?" Er steht auf und kommt zu mir. Genau vor mir bleibt er stehen. „ Mir sollte es genauso egal sein, was er mit dir macht. Doch es ist mir nicht egal."
„ Und warum nicht? Was hat er denn gemacht, dass er soo gefährlich ist, das alle mich vor ihn warnen?"

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