K A Y AIch ziehe mir noch einen Lidstrich, bevor ich mir meine Haarbürste nehme, um meine dunkelblonden Haare zu bürsten. Heute ist der Tag. Der Tag, an dem ich endlich aufs College kann. Nachdem ich ein Jahr darauf warten musste, damit wir sicher das Geld zusammen haben. Meine Nervosität steigt mir regenrecht ins Blut. „ Kaya wir müssen langsam los!" ruft meine Mutter durchs Haus.
Ich packe also meine Schminke in den Koffer, schultere meine Handtasche und gehe zur Haustür. Nachdem ich kurz durchatme und mich seelisch von meinem zu Hause verabschiede, gehe ich durch die Tür zum Auto meiner Mutter. Wir verstauen den Koffer im Kofferraum. Als ich auf den Beifahrersitz Platz nahm, schnalle ich mich an. Meine Mutter startet den Motor. Nun heißt es eine Stunde fahren.
„ Ich kann doch Musik hören, oder?" frage ich meine Mutter, bevor es noch heißt ich würde nicht mit ihr reden.
„ Ja klar."
Andere Mütter wollen sich unterhalten, aber meine Mutter war was das angeht ziemlich locker, es gibt andere Sachen über die sie sich aufregt. Jungs zum Beispiel, oder noch schlimmer Teenager. Meine Predigt auf was ich achten und wem ich am besten aus dem Weg gehen sollte, kommt bestimmt noch.
Also stöpsle ich meine Kopfhörer in mein iPhone und stecke sie mir in die Ohren. Ich lege meinen Kopf nach hinten. Mein Blick ist aus dem Fenster gerichtet während Selena Gomez in meine Ohren singt. Mich macht es traurig, dass ich mich nicht nochmal von meiner besten Freundin verabschieden konnte. Sie wurde auf einem anderen College aufgenommen und ist einen Tag früher gefahren. Ich bekam Abends sehr viele Bilder geschickt, was ich heute auch tun soll.
Das einzige gute daran, mit Auto sind wir nur zwei Stunden von einander entfernt, jedoch werden wir ziemlich viel mit unserem Studium beschäftigt sein. Mein Hauptfach ist Schauspiel und ihres ist Kunst, ich kann mir nicht vorstellen wie es ablaufen wird, aber mein Kursplan habe ich direkt vollgepackt.Als ich wieder meine Augen öffne sind wir schon fast an der University of California Los Angeles oder kurz UCLA. Wir parken auf den überfüllten Parkplatz. Mit meinem Koffer, laufen wir über den Campus zum Wohnheim.
„ Welches Zimmer?" fragt meine Mutter.
„ zweihundertacht." Sie mummelt jede Zahl vor sich hin.
„ zweihundertacht." sagte ich dann etwas lauter. Als ihr Blick sich auf mich richtet deute ich mit den Daumen auf die Zahl neben der Tür.
Ich klopfe an der Tür und sie wird mir kurz darauf geöffnet. Ein Junge anderthalb Köpfe größer als ich, muskulös, mit blondem Haar, giftgrünen Augen, Lippenpiercing und Tattoos öffnet mir die Tür. Er schaut mich verirrt an. „ Was?" fragt er eher desinteressiert.
Mein Körper erhitzt sich und Blut steigt in meine Wangen. „ Ähm ich bin neu hier und hier steht dass-." Er reißt den Zettel aus meiner Hand.
„ Kaya, richtig?"
„ Ja woher weißt-."
„ Steht hier drauf, sei nicht so verwirrt."
Ausreden darf man bei ihm anscheinend nicht.
„ Aber es muss sowieso ein Fehler sein, weil ich eine Mitbewohnerin haben müsste und du bist offensichtlich nicht weiblich." erkläre ich nervös und so freundlich wie möglich.
Ich will ihm den Zettel aus der Hand nehmen doch er lässt mich nicht. „ Nicht so schnell, Kleine." er richtet seinen Blick wieder auf das Blatt. Hilfesuchend schaute ich zu meiner Mutter. Die merkwürdig still ist, jedoch kann ich schon bemerken, dass sie sich versucht zusammen zu reißen.
Ich kann nicht mit einem Jungen zusammen gesteckt werden..
„ Doch, du bist in meinem Zimmer. Das ist kein Fehler."
„ Nein, dass kann nicht möglich sein." mischt sich dann meine Mutter ein.
Es ist mein erster Tag und ich will meine Nerven behalten. Meine Mutter ist die einzige Frau die mir schon immer den näheren Kontakt zu Jungs verbat. Zwar hörte ich in dieser Ansicht nicht auf sie, aber eine Beziehung konnte ich nie wirklich haben. Es begrenzte sich jedoch nur auf Schulfreundschaften und zwei Küsse in der neunten und elften Klasse. Jedoch kann ich nicht allzu gut mit Jungs umgehen, meistens haben wir nicht die selben Interessen und ich weiß nicht über was ich reden soll.
Meine Mutter reißt ihm das Blatt aus der Hand. „ Komm Kaya, wir klären das!" befiehlt sie mir.
„ Mom, es wird schon einen Grund haben warum-."
„ Kaya!" unterbrach sie mich. „ Du wirst nicht mit so einem Jungen dein Zimmer teilen."
„ Hmm. Was soll das denn heißen?" er verschränkt seine Arme vor der Brust und schaut meine Mutter herausfordernd an.
Oh nein bitte nicht.
Niemand fordert meine Mutter raus und sie bringt immer ihren Willen durch, aber für mich ist das einfach unangenehm, dass meine Mom so ausrastet. Jedes Mal.
„ Ist das nicht offensichtlich? Jemand wie sie-."
„ Kaya Wilson?" ertönte es hinter meiner Mutter.
Gott sei dank, dachte ich mir, dabei bin ich nicht mal gläubig.
Ein Mann im Anzug tritt hervor und reicht mir die Hand.
„ Mr. Davis" stellt er sich vor. „ Wie ich sehe haben Sie Ihr Zimmer gefunden."
„ Ich dachte es kommen Frauen nur mit Frauen in ein Zimmer." spricht meine Mutter direkt an. Bevor ich dazu komme etwas zu sagen
„ Mrs Wilson?" fragt er. Sie nickt. Nach einem kurzen Händedruck fährt er fort. „ Dies ist auch so. Durch einen Fehler im Programm, wurde ihre Tochter im Zimmer von Flynn eingeteilt. Die Zimmer der Studentinnen sind überfüllt und dieser Fehler kam in einigen Fällen vor. Wir versuchen dies wo schnell wie möglich zu beheben und die neuen Studentinnen neu einzuteilen, doch momentan haben wir keine andere Möglichkeit. Ich bitte Sie um Verzeihung."
„ Das kann doch nicht wahr sein." meine Mutter hält ihren Nasenrücken zwischen Daumen und Zeigefinger. Sie versucht ruhig zu bleiben. Dabei ist sie schon kurz vorm explodieren. „ Wie lange wird das dauern?"
„ Darüber fehlen mir die Informationen, aber mindestens einen Monat."
Die braunen Augen meiner Mutter richten sich auf mich. „ Auf keinen Fall, wir gehen!" sie greift nach meinem Handgelenk.
„ Mom, es ist nur ein Monat. Ich hab so lange darauf gewartet." Sie schnappt wütend nach Luft. „ I-ich m-m-meine d-d-dass-." stottere ich aber werde, wie soll es anders sein, unterbrochen.
„ Sie hier bleibt. Komm rein, Kaya." der Blonde, Flynn, öffnet die Tür und geht hinein.
„ Mom, bitte."
Sie streitet sich innerlich mit sich selbst, das weiß ich. Schließlich atmet sie die gestaute Luft aus. „ Na gut." Mein Lächeln kommt wieder. Auch wenn ich nicht damit gerechnet hatte.
„ Na dann, Willkommen an der UCLA wir geben Ihnen Informationen über den Stand, wenn wir welche haben." Mr. Davis geht dann auch schon wieder, wahrscheinlich um die anderen zu informieren. Ich umgreife meinen Koffer und gehe ins Zimmer. Flynn liegt auf seinem Bett, seine Hände hinter seinen Kopf verschränkt. Seine Hälfte des Zimmers ist dunkel gehalten, mit dunkelbraunen Wänden. Meine ist halt... unbenutzt.
„ Hast du Angst?" er zieht eine Augenbraue hoch.
Ich schüttele den Kopf und hebe den Koffer aufs Bett.
„ Pass auf dich auf und komm mich zwischendurch besuchen." schnell drückt meine Mutter mich.
„ Gehst du schon?" frage ich verwirrt. Denn ich dachte jetzt würde erst die Bombe explodieren, aber vielleicht ist es besser so.
„ Ich muss. Tut mir leid. Es ist wichtig."
„ Hmm ja verstehe. Ich schreib dir zwischendurch."
„ Gut." sie wendet sich an meinen Mitbewohner. „ Lass bloß meine Tochter in Ruhe, verstanden?"
Er lacht auf. „ Natürlich, Ma'am."
Ein Grinsen kann ich mir nicht verkneifen. Auch wenn meine Mutter mich extrem einschüchtert und ich es eigentlich nicht belustigend finden sollte. Jedoch ist es irgendwie lustig, wie er sich nichts daraus macht.
Nachdem sie mir einen Kuss auf die Wange gedrückt hat, schließe ich hinter ihr die Tür und atme erleichtert aus.
„ Anstrengende Mutter."
„ Auf jeden Fall." ich gehe zurück an den Koffer, um meine Klamotten in den Schrank zu packen. „ Also, du heißt Flynn?" frage ich. Auch wenn ich nicht besonders gut darin war Gespräche zu führen, aber er ist vorübergehend mein Mitbewohner. Also fühle ich mich irgendwie dazu verpflichtet, mit ihm zu sprechen.
„ Ja." antwortet er knapp.
„ Wie lange bist du schon hier?"
„ Ein Jahr."
„ Und was studierst du?"
„ Du stellst ziemlich viele Fragen."
„ Entschuldige." ich presse meine Lippen zusammen.
„ Kunst, du?" antwortet er schließlich auf meine Frage.
Wie Johanna, meine beste Freundin, interessant.
„ Schauspiel." Er lacht auf. „ Was denn?" frage ich und drehe mich zu ihm.
„ Ich dachte eher so Medizin oder so."
„ Nein, dass ist nicht so meins."
Plötzlich öffnet jemand die Tür.
„ Nate, ein wenig Anstand." lacht der Blonde.
Ein dunkelblaues Augenpaar mustert mich und ich mustere ihn. Braune Haare, selbe Größe wie Flynn, ebenfalls Tattoos und Lippenpiercing, dazu noch einen Ohrring, Kette, Ringe und ist komplett schwarz gekleidet.
„ Du kommst alleine zurecht?" Flynn steht auf und ich nicke. Mit seinem Kumpel geht er raus und die Tür fällt ins Schloss.Das kann lustig werden.
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Was ist euer erster Eindruck von Kaya und Flynn?
* Ich überarbeite grade meine Kapitel, um einmal mein Buch auf Apple Books zu veröffentlichen und mein Manuskript einzuschicken. An der Story ändert sich nichts, die Kapitel werden etwas länger, weil ich mehr ausformulieren und detailreicher beschreiben werde. Die überarbeiteten Kapitel sind mit „✔️" im Titel gekennzeichnet, aber ihr könnt auch ohne Überarbeitung weiter lesen.
Viel Vergnügen beim lesen<3
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Warum willst du mich?
Fiction générale{ 1. Warum willst du mich? 2. Warum liebst du mich? 3. Weil es weh tut wenn du gehst. (Spin off) } Aufgewachsen in einem Leben, in dem typische Teenie-Probleme vermieden wurden. - Aufgewachsen in einem Leben, das problematischer gar nicht hätt...