Wieder Zuhause

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22.12

Dan brachte mich und Sarah zum Flughafen. Wir flogen über Weihnachten und meinen 19. Geburtstag zu unseren Familien in Berlin.

Ich tat während des ganzen Flugs so, als würde ich schlafen, um nicht die Augen öffnen und The First Time sehen zu müssen. Beim Dreh dieses Films lernte Dylan Britt ja kennen.

Die Mutter seines Kindes. Würg. Ich war so wütend auf Dylan. Die Wut war der Selbstbemitleidung gefolgt. Wenn ich ihn jetzt träfe, würde ich ihm vermutlich eine reinhauen.

Aber er hatte ja nicht mal versucht mit mir zu reden. Oder mich anzurufen. Das war eigentlich das schlimmste. Es war als hätte er mich vergessen. Dabei hatten wir uns nicht mal richtig getrennt.

Sarah tat ihr bestes dafür, dass es mir besser ging. Sie kaufte tonnenweise Eis, guckte mit mir diverse Liebesfilme, die sie sich unter normalen Umständen nie angeguckt hätte, und verhinderte, dass ich Starnews guckte.

Als wir gelandet waren, erwarteten uns viele unserer alten Freundinnen in der Wartehalle. Ich freute mich wahnsinnig über die Überraschung.

Sie hatten auch alle eine Geburtstagsparty für mich organisiert, die an meinem Geburtstag am 27.12 stattfinden sollte.

Dann gingen wir alle zusammen erst mal in ein Café und redeten ziemlich lange.

Annabelle hatte sogar von Dylan und mir gehört und fragte mich nach ihm.

Daraufhin musste ich allen lang und breit erzählen, wie es zur Trennung gekommen war.

Etwas später waren Sarah und ich vom Jetlag so fertig, dass wir einfach nur zu unseren Eltern nachhause und schlafen wollten.

Dort angekommen fiel mir meine Mutter um den Hals und betrachtete mich.

"Dir geht es nicht gut", bemerkte sie mit hochgezogenen Augenbrauen.

"Ähm, geht schon, Mama. Ich will nur ins Bett..."

"Nicht mal etwas Essen? Dein Bruder wird morgen kommen, danach ist der Kühlschrank sowieso leer, aber jetzt kannst du dich noch bedienen!", forderte sie mich auf.

Mein Bruder Tom war 21 und hatte mit 16 mal etwas mit Sarah gehabt. Es war immer lustig, wie er sich zaghaft nach ihr erkundigte, wenn er mal Zuhause war.

Er lebte momentan nämlich in Hamburg bei seiner neuen Freundin und studierte Anglistik und Sport auf Lehramt.

Glücklicherweise hatte er nicht auch meine roten Haare, weil die, seien wir mal ehrlich, bei Jungs total scheiße aussehen.

23.12

Mein Bruder kam mit der Bahn angereist und drückte mich ganz lang. Früher stritten wir uns eigentlich nur, weil er mich nervte und ich ihn. Aber jetzt kamen wir ziemlich gut miteinander klar. Das lag vermutlich daran, dass wir nicht mehr zusammen wohnten.

Er wollte, dass ich ihm alles über den Dreh erzählte, aber die entscheidenden Dinge, wie Dylan, ließ ich natürlich weg.

Tom und ich gingen mit meinem Vater einen Weihnachtsbaum kaufen, während meine Mutter noch Geschenke kaufen musste, wie sie sagte.

Wir kauften den größten, den wir so kurz vor Heiligabend noch kriegen konnten und stellten ihn mitten ihm Wohnzimmer auf.

Später schmückte der Rest der Familie ihn, während ich in meinem Zimmer hockte und auf irgendein Lebenszeichen von Dylan hoffte. Trotz allem liebte ich ihn noch...

Da Sarah ja nicht da war, um mich davon abzuhalten, suchte ich einfach nach Neuigkeiten über Dylan im Internet.

Ich fand leider viel zu viel. Durch die Maze Runner-Filme war Dylan sehr bekannt geworden und viel mehr Magazine interessierten sich für ihn.

Vor zwei Jahren noch kannten die wenigsten Deutschen ihn, aber jetzt wurden es immer mehr.

Und natürlich brachten auch einige Internetseiten etwas über Britts Schwangerschaft.

Ich fragte mich, wer ihnen das erzählt hatte. Britt hatte das bestimmt nur zu gerne gemacht, um ihr Gebiet zu markieren. Kaum jemand ging auf mich, den "kurzen Ausrutscher" ein. War vermutlich auch besser so, aber weh tat es trotzdem.

24.12

Heute hatte ich mir vorgenommen nicht an Dylan zu denken. Das klappte natürlich eher mäßig. Aber ich lebte Weihnachten und wollte es mir damit nicht zerstören.

Wir hatten einen wirklich tollen Familien-Abend und am Ende hatte ich wirklich kaum an Dylan gedacht.

Dafür träumte ich von ihm. Und zwar davon, wie er mich küsste und mich liebevoll ansah. Schrecklich, das hatte mir gerade noch gefehlt.

27.12

Heute war ich 19 geworden. Morgens früh brachten mir meine Eltern Kuchen ins Bett und ich bekam Geschenke. Es war echt super. Bis ich auf mein Handy guckte.

'Alles Gute zum Geburtstag' von Dylan.

Ich entschloss, die Nachricht einfach zu ignorieren.

Dann kamen auch schon Jasmin, Christin, Sarah und Annabelle vorbei und wie machten uns für die Party fertig.

Ich trug ein schwarzes Kleid mit glitzernder Brust.

Wir zogen alle zusammen durch verschiedene Bars und hatten am Ende ziemlich einen sitzen.

Wir hatten wirklich viel Spaß, aber die Nachricht von Dylan geisterte immer noch durch meinen Kopf.

29.12

Heute flogen Sarah und ich wieder nach NY und ab dem 2. Januar begann der Dreh wieder. Und ich würde Dylan wiedersehen.
Oh mann.

Movie kissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt