Dylans Geburtstag

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"Wie gefällt dir Los Angeles?", fragte die brünette Reporterin und hielt mir das Mikrophon unter die Nase. 

"Sehr gut! Ich fühle ich hier sehr wohl, es nervt nur, dass ich mich wegen meiner hellen Haut dauernd mit Sonnencréme einschmieren muss. Aber es ist echt cool so nah am Strand zu leben! Huh, ich denke,  dass Weihnachten ohne Schnee oder wenigstens Kälte wirklich komisch wird, Ist es komisch?", fragte ich grinsend in die Kamera, aber es war eine ernstgemeinte Frage. Winter ohne Schals und Mützen... 

"Okay, gut, und warum sollen wir uns Immortals in ein paar Tagen ansehen?", fragte die Interviewerin fröhlich und gab mir somit die Gelegenheit, für unseren Film Werbung zu machen. Ich lächelte möglichst gewinnend in die Kamera und antwortete: "Weil der Film super spannend und unterhaltsam ist. Gut zugegeben, das klang jetzt lahm...", gab ich zu und versuchte es noch einmal: "Neuer Versuch. Der Cast ist einfach klasse und Patrick Larson ist ein Genie. Wenn ihr euch den Film nicht anseht, verpasst ihr etwas!" Dann zwinkerte ich in die Kamera und verabschiedete mich.  

Hinter mir unterhielt Dylan sich mit einem Mann und ich meinte, meinen Namen rauszuhören. "Wer hat bei euch die Hosen an?", wurde Dylan gefragt. Ich machte große Augen und erwartete gespannt Dylans Antwort. Ich selbst hätte darauf keine eindeutige Antwort geben können. 

Auch Dylan kratzte sich am Kopf und sah jedenfalls von der Seite so aus, als ob er scharf überlegen würde. Dann klatschte er seine Hände sanft vor der Brust zusammen und verkündete: "Also, wenn ich mich festlegen muss, dann ist es Lucy. Sie hat gerne die Kontrolle über Alles, aber ansonsten sind wir eigentlich gleichberechtigt." 

Ich ging die zwei Schritte auf in zu und schlug ihm weich mit der Faust auf die Schulter. "Ey, das stimmt so gar nicht!" Aber Dylan lachte nur und sagte: "Da sieht man es: Immer die Kontrolle behalten!" Etwas beleidigt verschränkte ich die Arme und hob meine rechte Augenbraue. Dylan legte seine Arme um meine Schultern und rief: "Sei doch nicht eingeschnappt! So habe ich das doch gar nicht gemeint, Baby..." Dabei schenkte er mir diesen herzzereißenden Blick, bei dem ich ihm nichts abschlagen könnte. 

Also gab ich nach und legte meinen Kopf auf Dylans Schulter. Dann strich ich mir mein Top glatt und lächelte. "Was macht ihr an Dylans Geburtstag? 24, richtig?", wurden wir gefragt, während Dylan mir seinen Arm um die Hüfte legte. Ich spitzte aufgeregt die Lippen, riss meine Augen auf und sah zu Dylan, der geheimnisvoll tat und mit den Schultern zuckte. Ich selbst wusste auch nur, dass wir an diesem Samstag nach Manhattan Beach zu seinen Eltern und seiner Schwester fahren würden. 

Ich war schon ziemlich aufgeregt, weil ich Dylans Eltern kennenlernen würde. Ich hoffte, dass sie mich als Dylans Freundin mochten und Britt nicht besser fanden. Allerdings würden sie mir das ja wohl kaum ins Gesicht sagen, oder? Bei dem Gedanken daran strich ich mir nervös eine aus meinem Zopf gelöste Haarsträhne aus dem Gesicht. 

Dylan wollte sich nicht weiter dazu äußern und zwei Stunden später fuhren wir mit Dylans Auto nach Hause. Ich nestelte an seinem Radio herum und schon dröhnte Crazy in Love von Beyoncé aus den Lautsprechern. Ich sang mit, da ich den Titel von der Shades of Grey Verfilmung kannte. Und ja, ich hatte den Film gesehen. Und zwar im Kino und mit Freundinnen. Ich hatte auch den ersten Teil davon gelesen. Das war mir eventuell etwas peinlich, aber Dylan war ja nicht gerade meine Mutter. 

"Hast du Fifty Shades of Grey gesehen?", fragte ich ihn also. Er sah mich belustigt geschockt an und schüttelte vehement den Kopf. "Nein, so ein Schmuddelzeug doch nicht! Du etwa?" Jetzt doch etwas peinlich berührt sagte ich: "Ja, aber zu meiner Verteidigung: Ich hab ihn nicht allein gesehen, das wäre wirklich etwas schräg. Aber warum muss ich mich überhaupt verteidigen? Nein, an sexuellen Fetischen ist nichts verkehrtes!" Dylan lachte hüstelnd und nickte mir zustimmend zu. 

"Hast du denn welche?", fragte ich Dylan zwinkernd und war aber wirklich neugierig. "Nagut, wenn du es unbedingt wissen willst. Ich stehe total auf Füße, Gruppensex und Sadomaso!" Das sagte er so ernst, dass ich ihn mit schockgeweiteten Augen ansah. Dylan musste so sehr lachen, dass sich seine Augen schlossen. Erleichtert atmete ich aus, als ich verstand, das er mich nur auf den Arm genommen hatte. 

Am Morgen des nächsten Samstags stand ich extra früh auf, um Dylan ein Geburtstagsfrühstück zu machen. Verschlafen blinzelte er mich an und freute sich über das Essen und mein eher weniger kreatives Geschenk. Während Dylan aß, holte ich aus dem Arbeitszimmer Dylans MacBook und wir sahen uns auf Twitter die ganzen Glückwünsche von seinen Fans an. Auch viele Glückwünsche von seinen Schauspielkollegen trudelten ein und Dylan bedankte sich brav bei Leuten, wie zum Beispiel Kaya Scodelario, Will Poulter, Thomas Sangster, Ian Bohen, Melissa Ponzio, Owen Wilson, Tiya Sircar und natürlich auch seinen ganzen Freunden. 

Wenn ich an Teen Wolf dachte, wurde mir etwas mulmig im Bauch. Was wenn ich die Rolle nicht bekam? Oder was wenn ich die Rolle bekam? Ich war einfach total aufgeregt und wollte es endlich wissen. Wo blieb diese verdammte E-mail? Aber falls ich die Rolle bekam, war ich gut vorbereitet. Immerhin trainierte ich munter weiter, auch weil es mittlerweile zu meinem Tagesablauf gehörte. 

Nachdem ich mich sorgfältig angezogen hatte, damit ich einen guten Eindruck bei Dylans Eltern hinterließ. Ich wollte mich möglichst charmant, gut erzogen und symphatisch geben. Obwohl bei Dylans Charmegrad würden Dylans Eltern kaum von meinem laschen Versuch beeindruckt sein. 

Vor dem Haus seiner Eltern angekommen, drückte Dylan lächelnd meine Hand, weil er meine Nervösität vermutlich ahnte. Ich atmete tief ein und Dylan klopfte an der Haustür. Prompt wurde diese von Dylans Schwester Julia geöffnet. Sie hatte wunderschöne braune Augen und strahlte uns an. Sie warf sich in meine Arme und rief: "Hi! Schön dich endlich mal kennenzulernen, Lucy! Ich bin Julia." Dann ließ sie mich los und drückte ihren Bruder an sich. "Hallo, du Geburtstagskind!", rief sie dabei. Derweil stürmte Brownie schwanzwedelnd ins Haus und wurde von Dylans Mutter zur Begrüßung gekrault. 

Dylan legte mir seine Hand sanft in den Rücken und führte mich durch die Tür. Dabei strich er mir sanft über den Rücken. Seine Mutter sah von Brownie auf und kam lächelnd auf mich zu. "Hallo, Lucy, ich bin Lisa. Schön, dass du hier bist. Patrick, komm her, Dylan und Lucy sind da!" Den letzten Satz rief sie die Treppe hinauf und von dort vernahm ich nur ein Poltern. Dylans Vater, ein älterer Mann mit grau-schwarzen Locken kam die Treppe hinunter gestiefelt und lächelte mich herzlich an. 

Lisa und Patrick umarmten und baten mich, sie zu duzen. Der Tag verlief gut. Dylans Familie gaben mir das Gefühl mich zu mögen und wir hatten viel Spaß.Ich begriff, dass meine Sorgen komplett unbegründet waren und entspannte mich. Dylan bekam sogar einen von den Mets unterschriebenen Baseball und war auh glücklich. Kurz bevor wir fuhren, zeigte mir Julia noch Dylans altes Zimmer. Während ich mir das Hochbett mit den Teddybären ansah, räusperte Julia sich. 

"Ich weiß, dass das vermutlich nicht dein Lieblingsthema ist, aber ich finde das, was Britt gemacht hat, wirklich erbämlich. Und so unerwartet. Ich habe mich eigentlih sehr gut mit ihr verstanden und sie wirkte gar nicht so psychopathisch wie sie sich dann benommen hat später. Wahrscheinlich liebte sie Dylan einfach zu sehr, um ihn gehen zu lassen." Ich sah Julia geschockt an. Sie war die Erste, die mir gesagt hatte, dass sie Britt mochte. Natürlich war mir klar, dass es schon gute Seiten an Britt geben musste, aber ich konnte mir nicht vorstellen, welche das sein sollten. Dylan musste ja schon etwas an ihr gefunden haben. 

Als Dylan und ich abends nach Hause fuhren, war ich die ganze Fahrt ganz still und dachte wieder einmal über Britt nach. Dylan bemerkte das natürlich, denn ich war sonst nie so lange ruhig. Er sah mich besorgt an und fragte: "Was ist los, Luce?" Aber ich schüttelte nur den Kopf und lächelte ihn an. "Alles gut, Dyl." 

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Heey! :) anbei noch ein Bild vom Haus von Dylan und Lucy :) und danke für 4.5k!

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