Teen Wolf Casting

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Dylan und ich verbrachten den darauf folgenden Tag im Park mit Brownie und spielten Frisbee mit ihm. Ich liebte es, nur so zu tun, als würde ich die Scheibe werfen, dabei hielt ich sie hinter meinem Rücken. Brownie hatte danach immer so einen verwirrten Blick drauf, wenn er wieder zu mir sah.

Leider kam er nach ein paar Nicht-Würfen hinter meinen Trick und guckte hinter meinem Rücken nach.

Auf dem Rückweg nach Hause schlenderten Dylan und ich Händchen haltend daher. Dylan schleckte an einem Erdnuss-Eis, während ich mir momentan Süßigkeiten versagte.

Ich hatte heute Morgen beschlossen mich wieder täglich zu dehnen und ein paar der Ballettschritte aufzufrischen, da bei der heutigen Post die Informationen zum Casting für Teen Wolf dabei waren und passenderweise war die Rolle von Grace Martin, für die ich vorsprechen wollte, eine Ballerina. Gut, ich war kein Ballett-Ass, da ich nur kurz Unterricht hatte, aber irgendwie würde ich mir das schon antrainieren.

Dylan war total aufgeregt gewesen, als er den Zettel entdeckt hatte und hatte gleich den Innenarchitekten angerufen, um zusätzlich zu den Möbeln noch eine Ballettstange dazuzuordern. Übermorgen würde alles ankommen, gerade rechtzeitig, denn meine Mutter war schon sehr ungeduldig wegen den Fotos und hörte sicher nicht gerne davon, dass ich in einem kaum eingerichteten Haus wohnte. Sie machte sich immer so viel Sorgen, aber immerhin zeigte es, dass ich ihr wichtig war.

Bis übermorgen, also Dienstag, würde ich morgens immer laufen gehen und eine Textpassage lernen. Ich wollte diese Rolle so dringend. Davon träumte ich schon seit fast zwei Jahren. Wie oft hatte ich mir ausgemalt Teil dieser Serie zu sein? Und dafür würde ich alles tun, auch wenn Shelley Hennig mich offensichtlich hasste.

Ich hatte sie noch nicht mal getroffen, um mich selbst davon zu überzeugen, aber ich dachte trotzdem stetig über sie nach. Wqs für einen Grund hätte sie mich zu hassen?

Als ich gestern Abend kurz mit Sarah geskypt hatte, hatte sie mir dazu gerieten, mich nicht darum zu kümmern.

"Sieh mal, du willst das unbedingt, also muss die ihre Meinung momentan egal sein, um dein Ziel zu erreichen. So lange bis du die Rolle hast, musst du sie ignorieren und bitchig sein, falls es dieses Wort im Deutschen überhaupt gibt.", sagte sie eindringlich zu mir.

Ich nickte aufmerksam und beschloss in diesem Fall egozentrisch zu sein. "Denkst du, dass meine Chancen gut stehen, die Rolle zu bekommen?"

"Ja, natürlich, weißt du, wie gut sich das verkauft, wenn Dylans Freundin jetzt in seiner Serie mitspielt? Guck dir das nur bei American Horror Story und Emma Roberts und Evan Peters an!"

Sarah hatte mir die Daumen für das Casting übernächste Woche gedrückt und sich zum Essen mit Dan verabschiedet. Die beiden waren bis nächste Woche noch in London, danach waren Sarahs Semesterferien vorbei.

Während wir so über die Straße zu unserem Schloss, wie ich es nannte, auch wenn es nicht ganz so groß war, flanierten, entdeckte ich auf der anderen Straßenseite einen Fotografen, der seine Kamera auf Dylan und mich richtete. Er war mir auf Anhieb noch unsympathischer als der Fotograf vom Set.

Aber da ich gute Laune hatte, schob ich meine Sonnenbrille hoch und winkte ihm fröhlich zu. Ich war noch nie einem Paparazzi begegnet und wusste nicht so genau, wie ich mich verhalten sollte, aber Freundlichkeit konnte ja momentan nicht schaden. Ein bisschen sarkastisch war es aber trotzdem.

Dylan sah sich erstaunt um, wem ich zuwinkte und runzelte die Stirn, als er den Paparazzi entdeckte. Aber dann musste er auch grinsen und winkte ebenfalls. Ich konnte das Gesicht des Paparazzis hinter der Riesenkamera und seiner Sonnenbrille nicht erkennen, aber ich vermutete belustigt, dass er das nicht erwartet hatte und etwas überrascht war.

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