Ab nach LA

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"Ja, ich liebe dich auch, Mama! Ich ruf dich an, wenn wir gelandet sind, okay? Ja, ich mach ganz viele Bilder vom Haus. Ist ja gut, Mama, Dylan ist ja bei mir! Gut, Schöne Grüße an alle! ", sprach ich ins Telefon zu meiner aufgeregten Mutter.

Ich will gar nicht mehr daran denken, wie aufgeregt sie war, als ich zum ersten Mal und für ein Jahr nach NY geflogen war.

Ich sah auf meinem Handy nach der Uhrzeit und packte es weg. Dann drängelte ich Dylan:"Komm, wie müssen jetzt los!"

Er zog den Reißverschluss seines Riesen-Koffers zu und lächelte mich an.

"Wir kommen schon nicht zu spät, du pünktliche Deutsche!"

Ich streckte ihm die Zunge raus und guckte noch mal durchs Zimmer, um zu sehen, ob wir etwas vergessen hatten.

"Hast du dein Kissen?", fragte ich ihn streng. "Du weißt, dass du ohne nicht schlafen kannst!, erinnerte ich ihn.

Er verdrehte die Augen und küsste mich auf die Stirn.

"Das ist das absolut Allerletzte, das ich vergessen würde!", meinte er und deutete auf den Rucksack auf seiner Schulter.

"Na, dann ab mit uns!", rief ich und verließ eilig mit meinem Koffer das Hotelzimmer.

Am Flughafen angekommen, gaben wir unser Gepäck ab und wurden durch die Sicherheitskontrolle gelotst. Im Dutyfree-Shop kaufte ich mehrere Tafeln Schokolade und Gummibärchen. Ich meine, hey, steuerfrei einkaufen!

Dylan ging auch nochmal alleine durch, während ich uns beiden eine große Kugel Eis holte.

In der Wartehalle saß Dylan schon auf einem dieser Plastiksitze und redete mit einem Teenagermädchen. Als er mich sah, klopfte er lächelnd auf den freien Platz neben sich und das Mädchen drehte sich aufgeregt um.

Ich gab Dylan sein Eis und begrüßte die Blondine freundlich.

"Wow, ich habe noch nie irgendwelche Stars getroffen! Kann ich ein Foto mit euch machen?", bat die etwa Sechzehnjährige.

Wir nickte und zogen Grimassen für das Selfie.

Ich liebte solche Bilder. Wer will schon tausend hübsche Bilder von sich? Ich wollte tausend Hässliche!

Wir bliesen unsere Wangen auf und schielten, machten hässliche Duckfaces und streckten die Zunge raus.

Das Mädchen lachte und bedankte sich.

Dylan rief ihr hinterher:"Hey, wenn du die irgendwo postest, bitte markier unsere Namen, ich will die Bilder unbedingt auch haben!"

Das Mädchen lächelte glücklich und winkte zum Abschied. Dann wurde auch schon unser Flug aufgerufen und wir begaben uns zum Flugzeug.

"Oh, Dylan! Erste Klasse? Wirklich? Ich bin noch nie Erste Klasse geflogen, aber das war doch nicht nötig!", quietschte ich, als wir zu unseren Sitzen gingen.

Dylan umarmte mich lachend und drückte mich sanft zu meinem Sitz. Er war so breit und gemütlich!

Später kramte ich in meinem Rucksack nach meinem Handy und den Kopfhörern, um ein bisschen Musik zu hören, aber Dylan stupste mich nach einer halben Stunde an und deutete auf den Bildschirm im Vordersitz.

Dort lief der Anfang von The Internship.

"Oooh!", freute ich mich und steckte meine Kopfhörer um.

Mit verzogenem Mund und geröteten Wangen zog Dylan mir vorsichtig einen Stöpsel aus dem Ohr und ich drehte meinen Kopf wieder zu ihm.

"Was ist?", fragte ich mit großen Augen.

Movie kissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt