Die Hochzeit von Sarah

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In der Nacht vor der Hochzeit, musste ich wieder bei Sarah und Dan im Apartment schlafen, um Sarah rumzukutschieren und seelisch zu unterstützen. Alle halbe Stunde musste ich sie beruhigen, da Sarahs Nerven wirklich blank lagen. 

Nachdem ich sie endlich zum Schlafen gebracht hatte, legte ich mich auch ins Bett und nahm mein Handy raus. Durch den Dreh hatten Dylan und ich uns eigentlich dauernd gesehen, aber heute war ich den ganzen Tag lang nur mit Sarah beschäftigt gewesen war. Deshalb schrieb ich Dylan eine Nachricht.

L: Brautzilla ist endlich eingeschlafen :D 

D: So schlimm?

L: Nein eigentlich nicht sie hält sich echt tapfer :) ich würde mich nicht anders benehmen...

D: Das kann ich mir gerade wirklich gut vorstellen!

L: Ach sei still :p wir treffen uns morgen vor dem Standesamt?

D: Ja und zwar in Anzug und Fliege

L: Oh ich hasse es dass du dich weigerst Smileys zu benutzen :( 

D: Schlaf gut Süße

Ich legte mein Handy weg und lächelte dümmlich vor mich hin. Ich freute mich schon sehr auf die Hochzeit. Ich liebe Hochzeiten und wollte auch mal eine große Hochzeit feiern. 

Okay, Dylan und ich waren erst seit sechs Monaten ein Paar, aber ich konnte mir durchaus vorstellen ihn später einmal zu heiraten. Ich träumte schon seit ich ein kleines Mädchen war von einer pompösen Hochzeit mit Prinzessinnenkleid. Ich war generell ein mädchenhaftes Mädchen, aber normalerweise nicht ganz so extrem klischeehaft. 

Allerdings musste ich mir so langsam auch überlegen wie es auf lange Sicht für mich weiterging. Immerhin wollten Sarah und Dan in ein paar Monaten nach London ziehen und Dylan wohnte in Los Angeles. Und ich war mir auch noch nicht sicher, ob ich weiter als Schauspielerin arbeiten und in den USA bleiben wollte. 

Ich war doch erst 19 Jahre alt, konnte ich jetzt schon so schwerwiegende Entscheidungen treffen? Natürlich, schauspielern machte mir wahnsinnig viel Spaß, aber hatte ich in diesem Business überhaupt eine Chance, so ganz ohne Ausbildung? 

Darüber nachdenkend schlief ich ein, nur um gegen halb sechs von einem Wecker, der wie eine Alarmanlage klang, unsanft aus dem Schlaf gerissen zu werden. Eilig sprang ich aus dem Bett und lief schnell in Sarahs Schlafzimmer, stellte sie unter die Dusche und ging in dieser Zeit selbst ins Badezimmer neben meinem Schlafzimmer. 

Später brachte ich Sarah zu Paul dem Hairstylisten und Elly, die Sarah in eine Braut verwandelten. In der Zwischenzeit fuhr ich zu dem Brautmodengeschäft und holte mein Brautjungfernkleid und Sarahs Hochzeitskleid ab. 

Wieder bei ihr angekommen, half Elly ihr ins Kleid und Paul machte mir eine schlichte Hochsteckfrisur. Elly kam aus dem Hinterzimmer und sagte: "Wir sind jetzt fertig hier. Ruf mich doch in ein paar Tagen mal an, wenn du möchtest, damit wir in Kontakt bleiben können." 

"Oh ja, gerne! Ich könnte dich doch auch sicher mal für... was weiß ich.. vielleicht für Premieren engagieren oder so. Dann sehen wir uns auch öfters", schlug ich vor und Elly verabschiedete sich freundschaftlich von mir. 

Draußen stand schon die Limousine, die Sarah und mich zum Standesamt bringen würde. Als wir sicher drinnen waren, informierte ich Dan per SMS, damit sich alle schon mal auf ihre Plätze begaben. 

Nach der Trauung gingen wir alle zusammen direkt zur Partylocation. Sarah hatte mich sozusagen entlassen und ich konnte mich ganz Dylan widmen. 

"Ich hab dich vermisst..", murmelte ich in unseren Begrüßungskuss hinein. 

Dylan sag mich liebevoll an, nahm meine Hand und wir setzten uns an den Tisch für die ganz engen Personen, derekt neben den von Sarahs Familie. Nachdem wir wirklich leckere vier Gänge serviert bekommen hatten und uns mit ein paar Bandkollegen von Dan, die mit uns am Tisch saßen, unterhalten hatten, begann der Brauttanz. 

Der Tanz war wirklich sehr romantisch und Sarahs Eltern hatten Tränen in den Augen. Später tanzten auch die anderen Paare auf der Hochzeit und ich zupfte Dylan am Ärmel. 

"Komm, lass uns auch tanzen!", schlug ich euphorisch vor.  

Dylan schüttelte lachend den Kopf. "Lieber nicht! Ich kann wirklich nicht tanzen, da blamieren wir uns nur."  

"Das musst du mir erst einmal beweisen!", rief ich und zog Dylan mit mir. "Mach dir keine Sorgen, ich kann eigentlich ganz gut tanzen. Soll ich führen?" 

Dylan lachte und entschuldigte sich schon mal im voraus dafür, dass er mir die Füße brechen würde. Ich glaubte ihm kein Wort. Jemand der so gut aussehend und in jeglicher Hinsicht talentiert war, konnte doch nicht so brutal schlecht tanzen. Obwohl er sich oft schon ziemlich ungeschickt benahm. Aber das war ja äußerst liebenswert.

Also tanzte ich den Mann und musste Dylan immer regelrecht in die gewünschte Richtung zerren. "Oh mann, bist du schlecht", kicherte ich und Dylan tat beleidigt. Ich drückte sanft seine Hand und er sreichelte meinen Rücken. 

Als Dylan kurz mal auf die Toilette verschwand, ging ich zu Sarahs Mutter. 

"Oh, hallo, Lucy! Die Haarfarbe ist aber ungewohnt", begrüßte sie mich freundlich. Ich lachte und wir unterhielten uns etwas über Dan. Leider hatte Sarahs Mutter durch die Weite Entfernung kaum Gelegenheit Dan kennenzulernen. Ich erzählte ganz viele postive Dinge über ihn, während Dylan sich mit ein paar der Trauzeugen unterhielt. 

Als wir später wieder zusammen am Tisch saßen, erzählte ich Dylan von meinen Bedenken vom vorherigen Abend. 

Dylan überlegte und spielte mit dem Saum von der weißen Tischdecke. Dann sah er mich an. 

"Was hälst du davon bei mir in LA einzuziehen? Ich meine, in LA wird auch der größte Teil der PR stattfinden, da kannst du doch gleich dort hinziehen oder? Und du kannst dir noch in Ruhe überlegen, was du danach machen möchtest.", eröffnete er mir. 

Ich war erst einmal etwas geplättet. "Wow", sagte ich. Aber dann nickte ich. "Ja! Ja, okay. Ja, ich will"

Dylan lächelte mich zufrieden an und nahm meine Hand. "Ich weiß, es ist kurzfristig, aber am besten wäre es eigentlich sobald wie möglich zu fliegen..."

Ich nickte aufmerksam und wartete auf das, was gleich kommen würde. 

"Also wie wäre es wenn wir schon übernächste Woche fliegen würden?", fragte Dylan vorsichtig. 

"Ähm, nein, das ist okay! Ich sollte das nur noch vorher mit meinen Eltern  und Sarah reden..."

Doch Sarah war gerade sehr damit beschäftigt glücklich in Dans Armen zu liegen. ich war wirklich sehr froh, dass sie ihn hatte. Die beiden waren ein tolles Paar. 

"Wollen wir uns noch eine Crème brulée teilen?", fragte ich Dylan. Ich war süchtig nach dem karamelisiertem Zeug. 

Ich stand auf und holte ein kleines Schälchen vom Buffet und zwei Löffel.

"Darf ich die Schicht durchbrechen?", fragte ich aufgeregt. Ohne dass Dylan etwas darauf antworten konnte, nahm ich den Löffel und klopfte heftig gegen die harte Schicht. 

"Hey!", rief Dylan. "Das wollte ich machen!" 

Ich nahm einen Löffel voll und meinte: "Tja, zu spät, Schatz! Sei froh, dass ich überhaupt mit dir teile!" 





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