„I will always love you."

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Montag: 17.Dezember 2018

Da mir Leo die letzten beiden Tage frei gegeben hat, versuche ich mich irgendwie zu beschäftigen, da Samet heute wieder arbeiten gegangen ist. Bleibt er auch jemals zu Hause? Beyza und Eymen sind beide nicht zu Hause, sodass ich mit meiner Schwiegermutter alleine bin. Ich sitze zusammen mit ihr im Wohnzimmer und schaue Fernsehen.

„Ach dieses Schwiegertöchter heutzutage haben keinen Respekt vor älteren.", fängt sie auf einmal an zu reden. „Sie wiedersprechen und hören nicht auf Befehle."

„Ach diese Schwiegermütter heutzutage. Sie fühlen sich älter als sie sind und bilden sich viel zu viel ein."

Sie hebt ihren Blick vom Fernseher und schaut mich aus ihren blauen Augen an. Ich erwidere ihren Blick. Wenn sie versucht mir Sprüche reinzudrücken, erwidere ich diesen Kampf nur zu gerne.

„Schäm dich, so mit einer älteren Dame zu sprechen. Wenn Samet wüsste..."

„Samet kann mir gar nichts sagen. Ich habe einen eigenen Mund und werde mir nicht alles gefallen lassen."

Darauf schnaubt sie nur und wendet sich wieder dem Fernseher zu. Ich tue es ihr gleich. Dabei weiß ich gar nicht was sie hat. Bevor ich mich hingesetzt habe, habe ich ihre extra einen türkischen Kaffee gemacht und das Essen vorbereitet. Was erwartet sie denn noch? Lange blieb sie nicht leise. Schon nach 10 Minuten fängt sie wieder an mit mir zu sprechen.

„Wann kriege ich denn Enkelkinder? Langsam wird es Zeit. Ihr beide seit fast drei Wochen verheiratet."

Sag mal spinnt die? Sie hat gerade auch gesagt, dass wir erst drei Wochen verheiratet sind! Natürlich werden wir in dieser Zeit kein Kind produziert haben. Das geht sowieso nicht, weil ich immer noch die Pille nehme. Wie es aussieht, weiß es noch keiner, außer Rabia und Arzu. Die haben es wohl auch nicht weiter erzählt.

„Ich bin erst 21 Jahre alt. An Kinder denke ich noch lange nicht. Drei Wochen ist auch keine lange Zeit, die vergangen ist."

„Vielleicht möchte Samet Kinder? Was willst du dann machen?", versucht sie mich zu provozieren?

„Dann hat er Pech gehabt, denn das werde ich nicht zulassen. Es ist schließlich mein Körper."

Ihre Augenbrauen ziehen sich zusammen. Anscheinend wird sie sauer. Aber ich werde auch angespannter. Sie bringt mich echt auf die Palme! Wie ist sie jetzt auf diese Thema gekommen?

„Du verhältst dich einer Zaferoglu nicht würdig. Wir Frauen achten immer darauf, das zu tun, was unsere Männer zufrieden stellen."

Wütend steht sie auf und zeigt mit ihre Finger auf mich. Ich tu es ihr gleich und verschränke meine Arme vor der Brust. Diese Frau macht mich wahnsinnig.

„Also tu was man dir sagt.", fügt sie noch hinzu.

„Warum soll ich etwas tun, was mir nicht gefällt? Am Ende ende ich so wie sie."

Wir stehen uns gegenüber und funkeln uns an. Schon von Anfang an wusste ich, dass ich mit ihr streiten werde. Sie hat angefangen und mich provoziert. Bevor wir uns weiter in die Haare kriegen konnten, hören wir wie die Haustür aufgeht und Schritte, die sich dem Wohnzimmer nähern.

„Was ist hier los?"

Die dominante Stimme von Samet lässt uns beide zu ihm herum fahren. Angespannt steht er am Türrahmen und schaut uns ernst aus seinen Augen an. Warum ist er denn schon so früh zu da? Wir haben doch erst 15 Uhr. Ich entspanne meinen Körper und schaue ihn schulterzuckend an. Er muss ja nicht alles wissen, oder?

„Nur eine Meinungsverschiedenheit, nichts weiter.", ich wende mich an meine Schwiegermutter. „Nicht wahr, liebe Schwiegermutter?"

Gezwungen nickt sie und wirft mir einen bösen Blick zu, den ich nur zu gerne erwidere. Samet schaut uns forschend an, ehe er schnaubt und seine Augen auf mich haftet.

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