„Hallo, ich heiße Tunc Aslanoglu."

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Mittwoch: 23.Januar 2019

Nach fünf weiteren Tagen im Krankenhaus darf ich endlich nach Hause. Samet, der auch aufgetaucht war, trägt mich in das Haus und steigt die Treppen hoch, meine Schwiegermutter folgt uns. Im Schlafzimmer legt er mich auf das Bett und deckt mich zu. Eigentlich kann ich alleine gehen, aber meine Schwiegermutter bestand darauf, dass Samet mich trägt. Jetzt liege ich im Bett und versuche zu schlafen. Samet und ich haben kein einziges Wort über die Schwangerschaft geredet. Vielleicht hätte uns das gut getan, aber der werte Herr sieht das wohl nicht so. Seufzend kuschele ich mich in die Decke und schließe die Augen, doch an Schaf ist nicht zu denken. Ich öffne wieder meine Augen und blicke in das Gesicht meiner Schwiegermutter, die mich besorgt anschaut. „Du hast in den letzten Monaten wirklich viel erlebt, Songül. Eigentlich würde dir ein paar Tage Urlaub von hier sehr gut tun. Vielleicht soll ich mit Samet reden."

Überlegend schaut sie mich an, während ich ihren Blick überrascht erwidere. Das habe ich jetzt nicht erwartet. Von ihr auf jeden Fall gar nicht, auch wenn wir uns jetzt gut verstehen. Begeistert klatscht sie in ihre Hände und steht wieder von meinem Bett auf, auf dem sie saß.

„Ich gebe ihm Bescheid."

Sie verlässt das Zimmer, um ihn wahrscheinlich zu suchen, während sie mich überrascht zurücklässt. Hat sie das gerade wirklich vorgeschlagen? Wir sollen Urlaub machen? Wohin sollen wir denn hinfahren? Ich kuschele mich mehr in meine Decke und schließe kurz die Augen. Wegen den Tabletten werde ich schnell müde und kaputt. Unbewusst falle ich in einen unruhigen Schlaf. Ich werde erst wieder wach, als ich an der Schulter gerüttelt wurde. Erschrocken schaue ich hoch in die blauen Augen meiner Schwiegermutter, die mich wieder besorgt anschaut. „Songül, geht es dir gut?" Leicht nicke ich und setze mich etwas auf. „Ich habe mit Samet gesprochen. Er hat – wenn auch widerwillig – zugestimmt. Ihr fliegt für ein paar Tage nach Usak, zu Samets Cousin.", teilt sie mir mit. Meine Augen weiten sich. Wir sollen ein paar Tage in die Türkei zu Samets Cousin? Samet hat wirklich zugestimmt? „Leg dich noch ein paar Stunden hin. Ich packe eure Koffer. Samet kommt heute Abend, um dich abzuholen." Müde nicke ich und lege mich wieder hin. Da ich aber nicht schlafen kann, beobachte ich meine Schwiegermutter, die meinen Koffer vom Kleiderschrank runter holt und ihn öffnet. „Was soll ich alles rein tun, Songül?"

„Zwei Kleider, zwei schwarze Leggins, Oberteile, meine schwarze Highheels und Unterwäsche. Such bitte auch noch etwas Schmuck und Schminke heraus. Das sollte für ein paar Tage reichen. Den Rest kann ich mir ja dort besorgen." Meine Schwiegermutter nickt und packt meine ganzen Sachen in den Koffer. Dann schließt sie ihn und holt auch einen Koffer für Samet heraus. Fragend blickt sie mich an.

„Den dunkel roten Anzug, den grünen, den schwarzen und silbernen. Dazu noch zwei Uhren, zwei Krawatten und ein paar schwarze Schuhe. Sowie Deo, Aftershave und Rasierer."

Nachdem sie alles sorgfältig eingepackt hat, stellt sie die Koffer an die Tür und kommt wieder auf mich zu. Sie setzt sich zu mir und drückt mir einen Kuss auf die Stirn. „Versuch zu schlafen. Ich wecke dich, wenn Samet nach Hause kommt." Ich nicke und lege mich wieder richtig hin. Sie macht das Licht aus und verlässt das Zimmer. Leicht lächele ich und schließe wieder meine Augen. Die Sorge meiner Schwiegermutter rührt mich. Die Idee mit dem Urlaub finde ich wirklich sehr nett von ihr. Hoffen wir, dass es schöne Tage werden.

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Murrend versuche ich die Hände an meiner Schulter wegzuschlagen, doch sie kommen immer wieder zurück. Gähnend mache ich meine Augen auf und blicke in dunkel blaue Augen. Samet ist über mich gebeugt und hart wohl an meiner Schulter gerüttelt. Ich setze mich auf und schaue ihn müde an. „Mach dich fertig, wir fliegen in zwei Stunden.", er steht vom Bett aauf und verlässt den Raum. Niedergeschlagen stehe ich langsam auf und gehe aus dem Zimmer ins Badezimmer, um mich etwas frisch zu machen. Dann gehe ich wieder ins Schlafzimmer und hole mir neue Klamotten aus dem Schrank. Eine Leggins und einen langen Hoodie, die ich beides anziehe. Dann ziehe ich neue Socken und meine Schuhe an und verlasse das Zimmer, um die Treppen herunterzusteigen. Die Koffer standen nicht mehr vor der Tür. Unten im Wohnzimmer sitzt die ganze Familie, die aufsteht, als sie mich sehen. Samet kommt gerade durch die Haustier und schaut mich auffordernd an. Meine Schwiegermutter lächelt mich an und zieht mich in ihre Arme. „Passt auf euch auf, okay? Und bitte macht euch einen schönen Urlaub."

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