kapitel 8 teil 16

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er verkrampft  sich in meinen armen, bewegt sich aber
nicht weg. seine nase reibt über meinen hals.
ich spüre seinen warmen atmen auf meiner haut.
sein gewicht fühlt sich jetzt noch schwerer an,als
würde er sich komplett auf mich fallen lassen.

COLIN: mein tattoo?

er wiederholt dieses wort, als würde er sich dabei
die zunge verbrennen. sein atmen wird intensiver.

( ich will ihn lieber mäßigen.)

JESSY: du musst es mir nicht sagen...

er bleibt ein paar minuten lang ruhig, weshalb ich
überzeugt davon bin, dass er mir nicht antworten wird.
also eine sache mehr die ich nicht erfahren werde.

COLIN: 19 juli.

ich drehe meinen kopf leicht zur seite und mustere ihn 
fragend. aber colin versteckt sein gesicht in meinem nacken.
seine umarmung wird wieder fester.

JESSY: das verstehe ich nicht.

COLIN: ich weiß.

ich höre wie er schlucken muss.
seine finger streifen zärtlich über meine beine.
dann seufzt er laut.

( ich spüre einen großen schmerz in ihm drin.)

wie eine welle schwappt er auf mich über.
ich weiß nicht was dieses datum für ihn 
bedeutet aber es scheint wichtig zu sein
es tut ihm weh.

JESSY: warum dieses datum?

seine finger drücken sanft in meinen oberschenkel.
sein körper wirkt, als würde er sich stark anspannen.

COLIN: das ist der tag an dem mein kleiner bruder gestorben ist.

( ich muss eine träne unterdrücken.)

ich spüre einen starken schmerz und will ihn 
einfach nur in den arm nehmen.
unter seinem körpergewicht kann ich mich nicht bewegen
und ihm die liebe geben, die er jetzt braucht.

COLIN: ich spreche nie darüber..

JESSY: du musst nicht..

COLIN: schon ok....es bist doch du...

( sein geständnis berührt mich.)

COLIN: ich war 7 unsere mutter war mit uns im park.
es war einer der seltenden momente , in denen
sie wie eine mutter war und mit uns gespielt hat.

er lacht und ich spüre seinen atem an meinem hals.
es ist ein düsteres , dunkles lachen, kein freudiges.
ich spüre den horror schon, da ist er noch gar nicht zu 
sehen. keine ahnung was mich erwartet.

COLIN: und dann hat sie einen kerl angemacht.
sie hat uns fast den ganzen  nachmittag nicht mehr
beachtet, so wie das fast immer der fall war.

er hält inne und streichelt mich mit seinen lippen.
erst minuten später spricht er weiter.

COLIN: mein bruder saß auf der schaukel.
ich rutsche die rutsche runter.
immer wieder fast, schon wie besessen.
ich habe nicht auf ihn aufgepasst....
ihn gar nicht beachtet...

seine stimme überschlägt sich.
ich fahre mit meinen händen an seiner seite entlang.
und umarme ihn.

( ich hab angst was nun gleich kommt.)

ich spüre dass das sehr schmerzhaft und hart
für ihn ist.  er lässt mich tief in sein inneres blicken
und ich fürchte mich vor dem, was ich zu sehen beckomme.

COLIN: als ich endlich aufgehört habe mit dieser verdammten
rutscherei, bin ich zur schaukel gegangen, aber er war nicht mehr da...

er richtet plötzlich seinen nacken auf und sieht mir tief in die augen.
seine großen blassen augen, die sonst immer so kühl sind,
sind nun von kummer erfüllt.
ich halte ihn so fest umklammert, wie es nur geht, damit er spürt,
dass ich da bin. ganz egal was er mir jetzt gleich erzählen wird.

COLIN: ich habe ihn gerufen.... ich habe ihn stundenlang gesucht.
mir ging es dermaßen schlecht, dass ich kaum luft beckommen habe.
josh...er war der einzige den ich in meinen beschissenen leben hatte.
und auf einmal hat er sich verdünnisiert.

seine augen starren mich an.

is its love colin ( original Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt