kapitel 11 teil 18

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matt lächelt und setzt sich auf meinen schreibtisch,
nachdem er geschaut hat, ob die luft rein ist.
er nimmt einen schluck von seinem kaffee und 
runzelt dann die stirn, als er sein geschenk anschaut.

JESSY: ich danke dir. das habe ich gebraucht.
kannst du mir den bitte intravenös einfüllen?

MATT: ha, ich merke schon.
du schnurrst.

JESSY: ich schnurre?

meine nachfrage sorgt dafür, dass sich um uns herum
ein paar köpfe zu uns umdrehen, woraufhin matt
wie ein idiot kichern muss.

MATT: ja, wie eine unglückliche katze, 
die gerade am neuen sofa ihrer besitzer
ihre krallen ausprobiert.

JESSY: sehr witzig!

MATT: ich habe das von colin gehört.
ist es das, was dich beschäftigt?

( nein...)

JESSY: nein, da er das angebot ja abgelehnt hat.

MATT: colin weiß sicher, was er tut.
mit der band läuft es immer besser.
er hat doch recht, dass er sich sehr 
genau mit jedem angebot auseinandersetzt.

JESSY: fürs erste gibt es ja nur das eine.

MATT: aber womöglich ist das 
der anfang von weiteren.

( das wäre gut.)

vielleicht betreffen die nächsten angebote ja die
gesamte band. das wäre wunderbar.
ich mache mir da womöglich nur etwas vor,aber
in diesem bereich schaffen es ja einige bands nach oben.
( warum also nicht wir?)

MATT: du wirkst nicht sehr sicher.

JESSY: stell dir vor, deine freundin hätte eine
einmalige chance, aber das hätte zur folge, 
dass ihr euch nicht sehen könntet, würdest
du dir keine sorgen machen?

er setzt ein drolliges gesicht auf und streckt die 
arme vor sich aus, bis sie knacken.

MATT: dazu müsste ich eine freundin haben,
die es wärt wäre, sich den kopf zu zerbrechen....

JESSY: ja du müsstest dafür natürlich eine
freundin abkriegen!

MATT: dieser gedanke erscheint mir abwegig.

ich lache und schlage ihm gegen die schulter.

JESSY: matt, wenn es dich nicht gäbe,
müsste dich jemand erfinden.

er lacht wie er es immer tut, und ist dabei
so diskret wie ein elefant im porzellanladen.
alle blicke im büro sind auf uns gerichtet.
er macht sich daraufhin klein und senkt den kopf,
damit man ihn nicht mehr in meiner box sehen kann.

MATT: ok, wenn wir uns vorstellen, dass meine
imaginäre freundin sich entschließen würde
mich zu verlassen, um ihr leben zu leben,
dann würde ich mir sicher gedanken machen.
ich denke mal, mir wäre es lieber, wenn sie 
in mir den mann ihres lebens sehen würde,
der ihr ganzes glück bedeutet und bei dem es
gar  nicht nötig ist, an irgendeiner karriere 
zu arbeiten.

JESSY: ist das nicht ein bisschen egoischtisch?

MATT: doch, ganz klar, aber du hast mich
nicht gebeten realitisch zu sein...

JESSY: dann sei realitisch, hergottnochmal!!!!!

MATT: ich würde sie entscheiden lassen, was das
bestse für sie ist, ohne sie zu beeinflussen.

( matt, der mir einen guten ratschlag gibt....
ich werd nicht mehr! das geht mit sicherheit 
in die annalen ein.)

( ich weiß, dass er recht hat.)

ich muss aufhören, mir sorgen zu machen.
colin hat ja bereits seine entscheidung getroffen.

colin verhält sich seit drei tagen irggendwie
komisch. er wirkt antriebslos.
er ist häfig distanziert und will allein sein, 
aber jetzt wirkt er eher müde und ohne jeglichen elan.
nachts ist er sanft und aufmerksam, aber ich merke seine
anspannung und seine lustlosigkeit.
ich spüre, dass ihn etwas beschäftigt.

( ich mache mir sorgen um ihn.)

ich bin überzeugt, dass ich mir grundlos sorgen
mache und das alles in einigen tagen wieder
normal sein wird. das ist nur eine flüchtige laune
nach allem stress und allen emotionen, die wir
in letzter zeit erlebt haben. wen ich mit ihm im bett
liege, werde ich von allerlei metalband poster
beobachtet, deren poster an colins wand hängen.
ich drehe mich auf die seite.

is its love colin ( original Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt