Kapitel 3

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Rick:

Es macht mir unglaublich viel Spaß ihn zu ärgern. Mein Kopf ist vom Glühwein vernebelt, den ich heute getrunken hatte. Auch wenn es jetzt schon Abend ist, wirkt er immer noch, was mich selbstsicher und mutiger macht.
Meine Eltern sind mal wieder nicht da, also bin ich allein zu Hause und entspanne im Bett. Erneut lese ich den Chat mit dem CEO, klicke auf sein Instagram Profil und staune nicht schlecht. Er hat über 30 Tausend Abonnenten, viele Bilder, jedoch keins von sich allein. Auf einem Bild sieht man mehrere gutaussehende Männer in Anzügen.
Seufzend lege ich mich hin, schließe die Augen und schlafe ein.
Am nächsten Morgen werde ich schon früh wach, um genau zu sein 1 Stunde vor meinem Wecker, welcher immer um 05:40 geht. Seufzend setze ich mich auf, streiche mir durch mein Haar und schaue auf mein Handy. Ob ich ihm schreiben soll? Nein, ich bin ja nicht anhänglich und will schon gar nicht so rüber kommen, als würde ich es in vollen Zügen genießen mit ihm zu schreiben. Okay, ja es hatte wirklich Spaß gemacht. Da ich nicht weiß, was ich mit mir anfangen soll und ich das mit dem nochmal hinlegen, um nochmal zu schlafen Abwege, öffne ich meine Musik App und starte meine Playlist.
Im Moment habe ich ein Lieblings Lied, es ist Burried Alive von Citizen Solider. Ich schließe die Augen, lausche dem Lied, bis es endet. Dann entschließe ich mich dazu, mich schon mal fertig zu machen, da ich sonst keine Ahnung habe, was ich tun soll.
Fertig angezogen, Zähne geputzt und meine Haare gemacht, setze ich mich auf mein Bett und hoffe jede Minute eine Nachricht von ihm zu bekommen, welche jedoch auch eine Stunde später nicht folgt, als ich auf mein Handy schaue und mich auf einen freien Sitzplatz setze.
Dann nicht, denke ich etwas traurig und stelle die Musik lauter. Mit meinen Kopfhörer im Ohr, setze ich mich bequemer hin, lege meinen Kopf an den Sitz und schließe die Augen.
Jemand stößt mich an, genervt öffne ich die Augen, nur um festzustellen, dass wir schon am Bahnhof sind. Rasch erhebe ich mich und trotte zum Bahnsteig, dort stelle ich mich recht weit weg von allen, da ich nicht gestört werden will.
Als der Zug nach 10 Minuten eintrifft, steige ich als erster ein. Der Zug ist rappel voll, niemand hat Platz, um sich irgendwie festzuhalten.
Und da wollte ich die halbe Stunde noch etwas schlafen, denke ich verärgert und schnaube leicht.
Mein Handy vibriert, er hat mir auf Instagram geschrieben.
Er: Ich sehe dich.
Ich: Sehr witzig Mr. Ich-verarsche-dich-am-frühen-Morgen
Er: Wenn du mir nicht glaubst, dann findest du es jetzt selbst heraus, deine Strafe wartet.
Unsicher schaue ich mich um, sehe jedoch niemanden der Verdächtig aussieht oder verhält. Mein Herzschlag beschleunigt sich, als ich am Arm gepackt und auf einen Sitz gedrückt werde. Mit großen Augen schaue ich die Person an, welche sich zu mir dreht.
,,Was ist los? Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen", meint Luca. Erleichtert atme ich aus, etwas traurig bin ich schon, das es nicht er ist.
,,Kann man so sagen", meine ich und stelle meinen Rucksack auf den Boden. Erneut vibriert mein Handy, ich öffne die Nachricht.
Er: Hm, da hätte ich wohl schneller sein müssen.
Ich: Haha. - _-
Er: Heute schon wieder so frech Blondy?
Ich: Woher weißt du, dass ich mir meine Haare gestern noch blond gefärbt habe?
Er: Ich habe doch gesagt, dass ich in deiner Nähe bin. Warum glaubst du mir nicht?
Ich: Tz. Das ist nur Zufall.
Er: Sicher? Ich weiß nämlich, dass du heute eine schwarze Jacke, eine ebenfalls schwarze Hose und dunkle Schuhe trägst, außerdem hast du Piercings, die dir übrigens gut stehen.
Ich: Du machst mir Angst
Ja, das meine ich ernst, vielleicht ist er ja gar nicht der, für den ich ihn halte, vielleicht es ist ja auch ein Pädophiler?
Er: Du musst keine Angst vor mir haben, das wäre nicht gut.
Ich: Vielleicht sagst du das auch einfach nur so und bist ein 66 jähriger, der gerne minderjährigen Angst macht
Er: So denkst du von mir? Soll ich dir das Gegenteil beweisen?
Ich: Nein, hör einfach auf mir zu schreiben
Er: Wenn du das willst okay, aber wunder dich nicht, wenn ich dich einfach so überrasche und dich zu meinem mache.
Bei diesen Worte läuft es mir kalt den Rücken herunter, um mich zu beruhigen, denke ich an den Mann von gestern, seine wunderschönen blauen Augen, seine Haare und seine dominante Ausstrahlung. Nach kurzer Zeit beruhige ich mich wieder, beginne mit Luca zu reden, dass wir beide keine Lust auf Mathe haben und lachen.
Die Sorge ist schnell wieder vergessen, so dass ich beinah überrascht auf keuchen muss, als ich ihn wieder sehe. Mein Mund wird trocken, mein Herzschlag beschleunigt sich auf das dreifache, warum reagiere ich so auf ihn?
Ich will ihn berühren, ihn an mich ziehen, ihn küssen. Wie aus dem Nichts lächelt er, was mich aus der komplett aus der Bahn wirft, shit!

Der FremdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt