Kapitel 13

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Rick:

Ohne darüber nachzudenken stimmte ich noch am selben Abend zu, was ich mir dabei dachte? Nichts, genau.
Gestern hatte es angefangen zu schneien, die Straßen sind bedeckt, ich wäre beinah hingefallen, hätte ich mich nicht irgendwo festgehalten. Mit meinen Kopfhörer im Ohr und meinem Handy in der Hand, stehe ich an der Bushaltestelle und warte. Kleine Wölkchen erfüllen bei jedem Atemzug die Luft, es ist eisig.
Heute ist bereits der 13 Dezember, bald ist Weihnachten. Ich bin kein großer Freund vom Winter, da es immer kalt ist, meine Lieblings Jahreszeit ist der Frühling. Aus dem Grund, weil die Vögel zwitschern, Blumen blühen und Bäume neue Blätter bekommen.
Nachdem der Bus endlich mit 5 Minuten Verspätung eintrifft, setze ich mich auf meinen üblichen Platz, lehne meinen Kopf gegen den Sitz und schließe die Augen, dies tue ich in der letzten Zeit oft. Seit zwei Wochen kann ich nicht mehr durchschlafen, wieso weiß ich nicht.
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Im Zug treffe ich Luca, stelle mich zu ihm ans Fenster und unterhalte mich mit ihm. Einige Minuten später gesellt sich Ashton zu uns, lächelt. Seit gestern trage ich den Plug in mir, nur um ihn etwas zu säubern, hatte ich ihn gestern kurzzeitig entfernt. Und ja, aus irgendeinem Grund habe ich auch die Fernbedienung dabei. Ich will das er sie hat, auch wenn ich weiß, wie das Endet.
Ich greife in meine Jackentasche und hole diese heraus, will sie Ashton reichen, Luca schnappt sie mir jedoch weg.
,,Wofür ist die?", fragt er und drückt auf mehreren Knöpfen herum. Schlussendlich bleibt er bei der 6 Stufe verweilen, ich kann kaum noch an mich halten, reiße ihm diese aus der Hand und schalte sie aus. Keuchend ringe ich nach Luft, schaue zu Asthon. Dieser grinst nur, wie immer, nimmt mir die Fernbedienung ab und streicht mir durch mein Haar.
,,Was ist los?", will Luca wissen und sieht mich verwirrt an, ,,für was ist die Fernbedienung?"
,,Die ist für-", weiter komme ich nicht, da die Vibration erneut einsetzt, mich um den Verstand bringt. ,,Manche Sachen sollte man für sich behalten", mahnt Ashton mich und schaltet die Vibration wieder aus.
,,Ja S-", ich kann mir das 'Sir' gerade noch zu verkneifen, da ich nicht denke, dass er will, dass ich ihn in der Öffentlichkeit so nenne.
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Im Theorie unterrichten kann ich mich kaum konzentrieren, da ich ständig an Ashton, an den Plug in mir und an die Fernbedienung denken muss. Mittlerweile scheint es seit heute morgen, wann ich wohl endlich zu ihm kann?
Irgendwie ist es zur Gewohnheit geworden, dass Ashton mich nach der Schule abholt, im Wageninnere ist es kuschelig warm.
,,Hast du denn überhaupt Zeit, mich immer abzuholen?", will ich wissen.
Kurz sieht er zu mir, ,,ich bin mein eigener Chef, also ja. Zur Not arbeite ich zu Hause etwas weiter."
,,Du hast eine eigene Firma?", frage ich.
,,Ja", meint er kurzangebunden. Will er überhaupt über seine Arbeit reden? Irgendwie fühle ich mich schlecht, weil ich das Thema angeschnitten habe.
,,Tut mir leid", meine ich leise und schaue weiter aus dem Fenster. ,,Wofür Kitten?"
,,Dass ich angefangen habe über deine Arbeit zu reden."
,,Nicht dafür. Mir macht es nichts aus darüber zu reden", kurz hält er inne, ,,der Verkehr ist gerade nur etwas anstrengend."
Ich schaue nach vorn, auf den Straßen liegt so viel Schnee, dass selbst sein Geländewagen Probleme hat.
,,Wie es aussieht kommst du heute nicht mehr nach Hause, ich hoffe das ist okay", meint er.
,,Heißt das wir fahren zu dir?", frage ich neugierig.
,,Wolltest du doch, nicht", meint er lächelt, ,,heute ist der beste Zeitpunkt dafür, da so viel Schnee liegt, dass du über Nacht bleiben musst."
,,Endlich", rufe ich aus, grinse über beide Ohren und kann es kaum erwarten bei ihm zu sein.
Nach ungefähr 10 Minuten haben wir es geschafft, ich hatte mir noch keine Gedanken gemacht, wo und wie er überhaupt wohnt.
Wir steigen aus, an der Tür zückt er seinen Schlüssel und schließt auf.
,,Bitte zieh deine Schuhe aus und stelle sie", er zeigt neben die Tür, ,,dort hin."
,,Ja, Sir", antworte ich brav und tue was er sagt.
Zusammen beteten wir das große, geräumig Wohnzimmer. Er hat eine Fußboden Heizung, fällt mir auf, da meine Füße angenehm warm sind.
,,Schöne Einrichtung", meine ich fasziniert und schaue mich genauer um. Er hat Panorama Fenster! Heilige Scheiße, dieser Mann überrascht mich von Sekunde zu Sekunde mehr.
An einer Wand hängen Bilder von ihm und einem anderen Mann.
,,Wer ist das?", frage ich neugierig und drehe mich um, nur um beinah mit Ashton zusammen zu stoßen.
,,Das ist mein halb-Bruder Christoph", erklärt er, ,,du hast dich wohl nicht über mich informiert", stellt er fest und streicht mir durch mein Haar.
,,Nein", meine ich wahrheitsgemäß und schaue ihn an.
,,Was irgendwie auch besser ist", fügt er nachdenklich hinzu. ,,Wieso?", will ich wissen, jetzt hat er meine Neugierde geweckt.
,,Ist nicht wichtig", weicht er meiner Frage aus und geht in die offene Küche, welche man vom Wohnzimmer aus einsehen kann.
,,Willst du was essen?"
,,Gerne", erwidere ich, gehe zu einem Barhocker und setze mich darauf. Amüsiert schaue ich Asthon dabei zu, wie er beginnt in der Küche zu hantieren. Ich stüzte mein Kinn auf meine Hand und schaue ihm grinsend zu.
,,Was ist so amüsant?", fragt er und sieht auf.
,,Es macht mir Spaß, dir beim Kochen zu zu sehen", meine ich lächelnd.
,,Du könntest mir auch helfen", tadelt er mich lächelnd und deutet neben ihn.
Stumm befolgen ich seine Forderung, wasche meine Hände und beginne Tomaten zu schneiden. Währendessen gleiten seine Hände zu meinen Hüften, sein warmer Atmen im Nacken, breitet mir eine angenehme Gänsehaut, sein warmer Körper an mir, lässt mich entspannen.
Er beginnt neuen Hals zu küssen, was mich leise seufzte lässt, ,,Ashton~", wimmere ich leise, lege das Messer aus der Hand und drehe mich zu ihm um.
,,Er die Arbeit, dann das Vergnügen", raunt er, dreht mich wieder um und entfernt sich von mir. Sofort wird mir kalt, will das er sich wieder an mich drückt.
Nachdem ich die Tomaten geschnitten habe, drehe ich mich zu ihm um, er brät gerade etwas in der Pfanne an. Die Schale mit den Tomaten stelle ich neben ihn, umarme Ashton von hinten und schmiege mich an ihn.

Der FremdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt