Kapitel 38

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Weiterhin Rick's Sicht:

,,Ich bin müde", meine ich, lasse seine Hand los, ,,ich gehe ins Bett." Somit stehe ich auf, gehe Richtung Sofa.
,,Was machst du da?", fragt Ashton, Verwirrungen schwingt in seiner Stimme mit, ,,du schläfst in meinem Bett."
,,Nein, ist schon okay, ich will dir nicht zur Last fallen", meine ich und lächle leicht, jedoch kann ich diese Lächeln nicht lange halten, da ich es erzwingen muss.
,,Komm gar nicht in Frage, Kitten", meint er, kommt auf mich zu, ,,du wirst bei mir schlafen, wenn dir das lieber ist, schlafe ich ganz am Rand", murmelt er leise, kommt zum stehen als er sieht, dass ich ihn mit großen Augen ansehe.
,,Bitte", meint er, hält mir seine Hand hin, diese schaue ich nur unschlüssig an, nicke dann leicht.
Ich gehe zur Tür, ergreife seine Hand nicht, da mich die Angst erneut überkommt, ich bin den Tränen nahe.
,,Tut mir leid", wimmere ich, während ich an ihm vorbei gehe, ,,ich will ja, aber", mitten im Satz breche ich ab, kann nicht mehr weiter reden. Nachdem ich eins von seinen Hemden angezogen habe, setzt ich mich aufs Bett, schaue ihn an. Seine blauen Augen mustern mich intensiv, seine Haltung ist irgendwie angespannt, ist bei ihm alles okay?
,,Ist alles gut?", will ich wissen, lege meinen Kopf etwas schief, ,,sicher", versucht er mir weiß zu machen, ich glaube ihm aber nicht.
,,Du kannst mit mir reden", füge ich hinzu.
Ashton erwidert nichts darauf, beginnt sich ausziehen, schlägt dann die Decke zur Seite.
,,Gute Nacht Rick", sagt er und schaltet das Licht aus. Stumm sitze ich da, schaue ihn an, mein Herz zieht sich schmerzhaft zusammen.
Ich will nicht, das dass so weiter geht, auf keinen Fall! Ich fasse all meinen Mut zusammen, lege mich ebenfalls hin, rutsche zu ihm, schlinge meine Hände vorsichtig von hinten um ihn, drücke mich an seine Brust.
,,Ich will das nicht", höre ich mich hauchen, ,,ich versuche mein bestes, okay?"
Mit seinen Fingerspitzen streicht er sanft über meine Hand, ,,sicher, das weiß ich Kleiner", wispert er, ,,aber wie ich schon sagte, es ist okay wenn du noch nicht bereit bist."
,,Ich will aber, dass du mich küsst", spreche ich meine Gedanken aus, bevor ich darüber nachgedacht habe, shit!
,,Ich-", stottere ich, seufzte leise.
,,Ja - ich will das du mich küsst, bitte Ashton", wimmere ich leise, einzelne Tränen gleitet über meine Wange, fallen auf das weiche Kissen.
,,Lass uns morgen weiter darüber reden, okay? Jetzt schlaf", fordert Ashton, hebt meine Hand an seine Lippen und haucht einen kleinen Kuss darauf.
-
Am nächten morgen wache ich auf etwas weichen auf, grummelnt öffne ich die Augen und erstarre. Irgendwie hatte ich mich in der Nacht auf Ashton gerollt, nun liege ich auf seinem Oberkörper, meine Wange an seine Brust geschmiegt. Sofort kommen die Bilder wieder, die Bilder von ihm, Nathan.
Mein ganzer Körper verkrampft sich, ich bekomme kaum noch Luft, eine Hand streicht sanft durch mein Haar.
,,Shh", murmelt der Größere, ,,alles ist gut, ich bin nicht er."
,,I-ich weiß", wimmere ich, eine Träne gleitet meine Wange herunter, fällt auf seine Brust.
,,Ich würde dir niemals weh tun", murmelt er, ,,niemals", fügt er hinzu, küsst meinen Handrücken, so wie gestern. Diese kleine Geste beruhigt mich irgendwie etwas, langsam richte ich mich auf, setze mich auf seinen Unterleib, schaue in seine blauen Augen, versinke vollkommen in ihnen. Vorsicht stütze ich mich auf seiner Brust ab, meine Hände zittern, mein Plus beschleunigt sich.
,,Was hast du heute vor?", will ich wissen, schaue nach draußen, dann wieder in seine Meer blauen Augen, welche mich immer wieder aufs Neue in einen Bann ziehen.
,,Ich habe mir überlegt, dir neue Sachen zu kaufen", kurz hält er inne, betrachtet mich eingehend, streicht sanft mit seinem Daumen über meinen Handrücken. Zitternd schließe ich die Augen, keuche.
,,wie wäre das?", fragt er, lässt seine Hand wieder fallen, was mich irgendwie erleichtert, jedoch will ich auch, dass er mich wieder anfasst.
,,O-okay aber ich habe kein Geld", erwidere ich.
,,Ich bezahle."
,,Nein - du hast schon so viel für mich getan" -
,,Und das ist der springende Punkt, habe ich nicht", Ashton fährt sich durch sein Haar, ,,ich hätte dich darauf holen sollen, ich hätte wissen müssen, dass es dir nicht gut geht, da du nicht antwortetest", wirft er sich vor.
,,Aber du hast mich bei dir aufgenommen, willst mir neue Kleidung kaufen, kochst für mich", kurz halte ich inne um meine Worte wirken zu lassen, ,,das ist mehr als ich jemals wieder von irgendeinem Menschen bekommen würde, glaub mir du tust so viel für mich."
Während ich das sage, schaue ich ihn ernst an, als ich plötzlich in einen Kuss zogen werde, jedoch drauf bedacht, mich nicht all zu viel anzufassen.
Als sich Ashton dem Kuss entziehen will, greife ich in sein Haar, ziehe ihn wieder zu mir und küsse ihn innig, verlangend. Keine Ahnung was mich da greitten hat, aber es fühlt sich einfach gut, richtig an.
Kurz löse ich mich von seinen Lippen, atme tief ein und wispere:,, Ich liebe dich", dies realisiere ich erst, nachdem ich es ausgesprochen habe. Rasch löse ich mich von ihm, klettere von seinem Schoß und gehe ins Badezimmer, dort schließe ich die Tür und lehne mich keuchend dagegen.
Das hätte ich nicht sagen sollen, nicht jetzt, nicht in diesem innigen Moment, scheiße! Er wird nie wieder mit mir etwas zu tun haben wollen, wird mich ebenfalls rauswerfen, dann muss ich auf der Straße schlafen und -
Ein klopfen reißt mich auf meinen Gedanken, ,,Kleiner, mach auf", ertönt seine Stimme etwas dumpf durch die Tür, ,,lass uns erstmal frühstücken."
Schließlich öffne ich doch, kann ihn aber nicht ansehen, ich schäme mich dafür zu viel, für mein Verhalten.
,,Hey", raunt er, hebt sanft mein Kinn an, damit ich ihn ansehen muss. Wie aus dem Nichts drückt er einen kleinen Kuss auf meine Wange, streicht über meine Unterlippe, lässt dann von mir ab, zieht sich seine Boxer aus und betritt die Dusche. Wie vor den Kopf gestoßen, bleibe ich im Türrahmen stehen, streiche über meine Lippen, als wären es seine Finger.
-
Ashton umrundet den Wagen, öffnet mir die Tür, kurz lächle ich. Nachdem wir gefrühstückt hatten, hatte ich zugestimmt mit ihm shoppen zu gehen, auch wenn ich das überalles hasse, naja jetzt bin ich hier. Wir betreten einen Laden, als ich auf ein Preis Schild sehe, stockt mir der Atmen.
,,A-ashton, das ist alles viel zu teuer", meine ich stotternd, schaue ihn mit großen Augen an.
,,Ist es nicht, außerdem willst du bestimmt etwas, was länger hält, nicht?", meint er, sieht sich einige Oberteile an.
,,Schon aber -"
,,Kein aber Kitten", raunt er, stellt sich hinter mich, hält einen schwarzen Pullover vor mich und sieht in den Spiegel vor mir.
,,Wie findest du das?", fragt er an meinem Ohr, was mir eine angehme Gänsehaut beschert, ,,gut", gebe ich wieder betrachte ihn im Spiegel.
Heute trägt er ein weißes Hemd mit einem schwarzen Jakett, dazu eine Schwarze Hose, schwarze Leder Schuhe und einen dunklen Mantel, alles in allem: er sieht einfach zum Anbeißen aus. Das finde offenbar nicht nur ich, da einige Frauen im Laden sich zu ihm umdrehen und ihn verführerisch anlächlen, was mich ungemein eifersüchtig macht. Auch wenn Ashton nicht mir gehört, machen mich diese 0815 Frauen eifersüchtig, so sehr, dass ich sie böse anschaue. Sie denken bestimmt, ich sei sein Sohn, verdammt!
,,Eifersüchtig?", fragt Ashton plötzlich, ich zucke zusammen, schaue ihn an, ,,was?", frage ich unschuldig, als ob ich nicht wüsste, was er meint. ,,Tu nicht so unschuldig Kleiner, ich habe doch gesehen, wie du sie ansiehst", lacht Ashton.
,,Gar nicht", halte ich an meiner Meinung fest und verschränke bockig die Arme vor der Brust.
Wir verlassen nach ungefähr einer halben Stunde den Laden mit neuen Hosen, T-Shirts und Hoddies.
Als wir gerade zum nächsten gehen wollen, spricht ein Mann Ashton an.
,,Ashton, lange nicht gesehen", meint er und gibt ihm die Hand. Als ich seine Stimme höre, gefriert mir das Blut in den Ardern.
,,Nathan, wie geht's?", fragt er.
Ich stehe direkt neben Ashton, meine Beine zittern, mein Atem beschleunigt sich, mein Herz rast. Meiner Kehle entweicht ein Wimmern, ich kann es nicht zurück halten, langsam macht ich einige Schritte zurück, ziehe an Ashton's Mantel.
Er sieht mich an, kann meine Tränen sehen, welche mir meine Wangen herunter gleiten, kann meine Angst vor diesem Mann in meinen Augen sehen.
,,Rick", meint er an mich gerichtet, ,,lange nicht mehr gesehen, seitdem zu dich aus dem Staub gemacht hattest", lacht er rau.
Allein wie er meinen Namen ausspricht, lässt mich frösteln, was macht er hier?
,,Du kennst Rick - warte woher weißt Du davon?", fragt Ashton, scheint dann jedoch zu begreifen, packt Nathan am Kragen.
,,Du hast Rick vergewaltigt, ihn geschlagen!?", knurrt er bedrohlich.
,,Es war toll, nicht?", lacht er und sieht zu mir, ich jedoch sitze auf dem Boden, wimmere, schluchze und versucht irgendwie die Bilder aus meinem Kopf zu bekommen, welche ich versuchte zu verdrängen.
Da ich so darauf fokussiert bin, die Gedanken zu verdrängen, weiß ich nicht wie mir geschieht.
Wie aus dem Nichts packt mich Nathan, hält eine Waffe an meinen Kopf und drückt mich grob an seine Brust.
,,Einen Schritt weiter und ich erschieße ihn", droht er, greift in meinen Schritt. Ich muss mich beinah übergeben, wie kann man nur so sein?
Er hat wohl vergessen, dass wir auf offener Straße sind, denn keine paar Minuten später trifft schon die Polizei ein.
,,Lassen Sie die Waffe fallen!", brüllt ein Beamter, als Nathan nichts der gleichen tut, fällt ein Schuss. Vor Angst kneife ich die Augen zu, verabschiede mich schon von Ashton, danke ihm für alles was er jemals für mich getan hat
und murmle ein leises:,, Ich liebe dich."

Der FremdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt