Kapitel 30

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Ashton:

Seit Stunden zerbreche ich mir den Kopf über heute morgen, warum redet Rick nicht mit mir? Was die Folge hat, dass ich mich nicht konzentrieren kann und nicht mit meiner Arbeit voran komme. Deswegen entschließe ich mich ihm zu schreiben.
Ich: Rick, warum redest du nicht mit mir über deine Probleme? Nicht nur der Sex steht in unserer Beziehung an erster Stelle, falls du das denkst. Der Dominante Partner muss sich ebenfalls um das Wohlergehen kümmern. Also, wenn es ist ruf.mich.an!
Auch nach Stunden antwortet er mir nicht und ich gebe die Hoffnung auf ihm zu schreiben, morgen werde ich ihn darauf ansprechen, komme was wolle.
Gegen Abend habe ich immer noch keine Nachricht von ihm, was auch irgendwie zu erwarten war, also gehe ich nach einem guten Whiskey ins Bett, kann jedoch nur an Rick denken.
Im Zug meide ich ihn, beobachte den Kleinen jedoch. Rick sieht gar nicht gut aus, er hat Augenringe, sieht traurig aus, was hat er nur?
An seiner Station steige ich aus, gehe zur Unterführung, lehne mich dort gegen die Wand und warte auf ihn. Luca und er kommen als letzte, kurz bevor Rick vor mir steht, packe ich ihn und drücke ihn gegen die kalte Wand, schaue ihn von oben herab an.
Er keucht vor Überraschung auf, sieht mich mit großen Augen an, als wäre ich ein Vergewaltiger oder Mörder.
,,Warum reagierst du nicht auf meine Nachrichten?", frage ich knurrend, streiche jedoch sanft durch sein Haar, hebe sein Kinn an, ,,antworte mir Kleiner. Du kannst immer mit mir reden, über alles", raune ich leise an seinem Ohr, küsse seine Wange. Der Kleinere will mich von sich schieben, ist jedoch zu schwach.
,,Mir geht es gut", meint er mit zitternder Stimme, sieht mich an. Ich kann Tränen in seinen Augen erkennen, schlinge meine Arme sogleich um ihn und drücke ihn an meine Brust.
Nach kurzer Zeit unterbricht er den Protest, erwidert meine Umarmung, schluchzt leise, beginnt zu weinen.
,,Alles wird gut", raune ich, spüre, dass er mich noch enger umklammert, seine Hände unter meinen geöffneten Mantel schiebt.
,,Ich bin für dich da", flüstere ich, küsse seine Stirn, löse mich dann von ihm, schaue zu seinem Freund.
,,Pass auf ihn auf, ja?"meine ich in seine Richtung, schaue dann wieder zu meinem Kleinen, welcher mich mit großen Augen ansieht.
,,Nein, ich will bei dir bleiben", murmelt er, eine einzelne Träne gleitet seine Wange herunter, welche ich mit meinem Daumen wegwische. Ich hebe sanft sein Kinn an, beuge mich zu ihm, ,,es sind nur ein paar Stunden, dann bin ich wieder bei dir, okay?", meine ich leise, küsse ihn zärtlich, ,,Luca passt auf dich auf, okay?"
,,Aber, nein bitte", versucht er es erneut, klammert sich an mich, wimmert leise meinen Namen.
Seine Augen sind geschwollen vom Weinen, seine Nase läuft ihm, rasch hole ich ein Taschentuch aus meiner Manteltasche, trockne seine Tränen und wische ihm die Nase sauber.
,,Du schaffst das, glaub an dich", wispere ich an seinem Ohr, ,,du kannst auch zu mir, wenn du das möchtest."
Rick beruhigt sich nach und nach wieder, atmet tief durch, nickt dann leicht. Bevor ich mich von ihm verabschiede, küsse ich ihn sanft, streiche über seine Wange.
Wie versprochen warte ich vor dem Eingang der Schule auf ihn, lehne gegen meinen Wagen, beobachte einige Jugendliche, die gerade versuchen einen Böller anzuzünden. Leicht schüttle ich den Kopf, die Kinder von heute, denke ich und schaue auf mein Handy.
Eine Nachricht von meiner Schwester fällt mir ins Auge, sie fragt, wann ich sie mal wieder besuchen komme, da sie erst kürzlich in Paris war.
Ich: Bald
Tippe ich kurzangebunden, wie immer, lege mein Handy weg und schaue auf. Luca und Rick verlassen das Gebäude, mein Kleiner wirkt immer noch traurig. Als er mich sieht lächelt er leicht und läuft auf mich zu. Wenige Meter vor mir tuscheln einige, schauen zu Rick und seinem Freund.
,,Nice Karre Berry", ertönt eine Stimme neben Rick, er dreht sich zu ihm um, macht jedoch einige Schritte zurück, hat er Angst?
,,Ignorier ihn einfach", meint Luca.
,,Hat bestimmt n Vermögen gekostet", meint er grinsend, ,,wäre zu schade, wenn ein paar Kratzer im Wagen wären, nicht?", lacht er.
Das Lachen vergeht ihm jedoch, als er gerade gegen meine Tür treten will. Ich packe ihn, drücke seine Hände auf den Rücken, grob hebe ich sein Kinn an.
,,Das wäre es", knurre ich bedrohlich, ,,diese 'Kaare' ist ein Aston Martin Vantage Coupe und war für 200.000 Euro nicht gerade billig, also würde ich dich bitten mein Auto nicht zu beschädigen", füge ich ihn zu.
Mit einem strengen Blick schaue ich den blondschopf von oben herab an, ,,halte Dich von Rick fern", raune ich kalt, lass ihn dann los. Er weicht von mir zurück, scheint Respekt zu haben.
,,T-tut mir l-leid, Sir", stottert er und sucht das Weite. Ich muss leise lachen, wende mich dann Rick zu, ,,alles okay?", sanft streiche ich über seine Wange.
,,Geht schon", murmelt er leise, sieht mich mit seinen braun-grünen Augen an.

Der FremdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt