Kapitel 33

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Ashton:

,,Sicher", meine ich, gehe vor dem Fenster auf und ab, ,,spätestens morgen bin ich damit fertig - gut, ja - dir auch einen schönen Tag", mit diesen Worten beende ich das Gespräch und lege auf. Ich seufzte leise, öffne meinen Laptop und teile meiner Assistentin mit, dass Taylor morgen vorbei kommen wird um mit mir die restlichen Infos zu besprechen. Meine Hand greift wie von allein zu meinem Kaffee, ich nippe daran, halte kurz inne als mein Handy klingelt. Auf dem Display erscheint ein Name Rick rasch setze ich die Tasse ab und nehme das Gespräch an.
,,Rick, ist alles okay?, frage ich ruhig, innerlich bin ich jedoch total nervös.
,,Nein~", wimmert er leise.
,,Wo bist du, soll ich dich abholen?"
,,Auf der Toilette", wispert er, bricht - dem Geräusch zu urteilen nach - auf dem Boden zusammen und weint ununterbrochen.
So schnell ich kann verlasse ich das Büro, teile meiner Assistentin mit, dass es einen privates Problem anliege und sprinte in die Tiefgarage. Dort setze ich mich, schnalle mich an und fahre zur Schule.
Mein Herzschlag beschleunigt sich, als ich die Tür öffne und sein wimmern, schluchzen und weinen vernehme. Sanft klopfe ich an die Tür, ,,Hey, mach auf", meine ich sanft.
,,I-ch w-will n-nicht, - dass du m-ich so-o s-sie-hst", schluchzt er, lässt irgendwas fallen.
,,Wovor hast du Angst?", will ich wissen.
,,D-das d-du", er stockt, da ihn eine Welle überrollt, er kann kaum sprechen, ,,mich - aus-lachst."
,,Das würde ich niemals Kleiner, welchen Grund hätte ich?"
,,Außerdem - bin - i-ch häss-l-ich", schluchzt er, ,,ich - will nicht - dass du-u mich an-sieht-t."
,,Bist du nicht Kitten, für mich bist du das nicht", kurz halte ich inne in meine Worte zu festigen, ,,für mich bist du etwas ganz Besonderes, denn ich liebe und schätze dich mit all deinen Ecken und Kannten, die andere an dir nicht mögen."
Es ist still, kurz denke ich, dass meine Worte sinnlos waren, dann jedoch öffnet Rick die Tür, sieht auf den Boden und lehnt sich gegen mich.
Sanft hebe ich sein Kinn an, streiche Tränen aus seinem Gesicht und küsse ihn sanft.
,,Komm mit zu mir", raune ich an seinem Ohr, sofort nickt er eifrig, erwidert meinen Kuss, drückt sich fest an mich.
,,Ich melde dich nur kurz ab", meine ich, nehme seine Hand und gehe zu seinem Klassenraum, dort deute ich ihm kurz zu warten. Da die Tür beinah komplett aus Glas ist, schauen mich einige Jugendliche mit großen Augen an.
Ich lasse mich davon jedoch nicht beeinträchtigen und klopfe sanft aber bestimmt an die Scheibe. Eine Frau mit blonden, langen Haaren nickt als Zeichen, dass ich eintreten darf.
,,Entschuldigen Sie die Störung, ich bin Rick's Onkel und würde ihn gerne abmelden, da es ihm nicht gut geht", meine ich und lasse meinen Blick kurz durch die Reihen gleiten. Erst entdecke ich Luca, welcher mir leicht zu nickt, dann Roy, welcher mich provokant angrinst. Ich setze meine dominanteste und strengste Mine auf, welche ich gerade zu stande bringe, sofort verfliegt sein Grinsen. Mein Blick gleitet wieder zur Lehrerin, welche nickt und ihm eine gute Besserung wünscht.
Daraufhin nehme ich seine Sachen, welche bei Luca stehen, habe mir auch nichts anders gedacht.
,,Sag mir bitte Bescheid, wenn es ihm etwas besser geht", murmelt er leise, sieht mich traurig an, ,,tut mir leid, dass ich nicht bei ihm war."
,,Mache ich", kurz halte ich inne, ,,es ist nicht deine Schuld, gut dass du für ihn da bist", meine ich und lächle ihn ermuntert an.
,,Danke", wispert er.
Ich schließe leise die Tür hinter mir, nicke Rick zu, welcher mich traurig ansieht. ,,Ich mach dir gleich etwas zu essen", schlage ich vor, als wir zu meinem Auto gehen. Weiterhin halte ich seine Hand, streiche sanft darüber, will, dass es ihm besser geht. Der Kleinere antwortet nicht darauf, geht stumm - anscheinend in Gedanken - neben mir her.
Am Wagen angekommen öffne ich ihm die Tür, schnalle ihn an, gehe dann um den Wagen herum und steige selbst ein. Während der kurzen Fahrt redet er kein Wort, sieht mich aus dem Fenster, armer Kleiner.
Nachdem ich ihn von Schuhe und Jacke befreit habe, lasse ich ihm ein Bad ein, füge Badeöl hinzu und ziehe ihn aus. Er sieht mich an, während ich mich ebenfalls entkleide, mich zu ihm setze und den Kleinen an meine Brust ziehe, durch sein Haar streiche.
,,Willst du drüber reden?", frage ich nach einigen Minuten der Stille, beginne seine Haare einzuschäumen, seine Kopfhaut zu massieren, worauf der leise seufzt, sich merklich entspannt.
,,Noch nicht", meint er.
Nachdem ich ihn und dann mich gewaschen und abgetrocknet habe, setzt ich mich mit ihm vor den Kamin, halte ihn einfach, während wir beide in die Flammen sehen, unseren eigenen Gedanken nachgehen.
,,Willst du was essen oder trinken?", frage ich leise.

Der FremdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt