Kapitel 5

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Rick:

Auf meinem Bett sitzend, mache ich meine restlichen Hausaufgaben zu Ende, auch wenn ich sowas von keine Motivation habe. Als ich endlich fertig bin, seufzte ich und lege die Sachen bei Seite, nehme mein Handy und checken meine WhatsApp Nachrichten.
Luca hat mir geschrieben und mich gefragt, ob er bei mir übernachten kann und wir trinken wollen.
Ich: Sicher, komm vorbei, meine Eltern sind eh nie da.
Luca: Nice, ich bring was mit.
Ich: Okay, bis gleich.
Kurz checke ich mich mein Instagram, nur um zu sehen, dass er online ist.
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Ich: Was geht heute bei dir?
Er: Nicht viel. Was hast du denn vor?
Ich: Ein guter Freund kommt zu mir und wir trinken :D
Er: Übertreib es nicht.
Ich: Du bist voll die Spaßbremse, mach dich mal locker - __-
Er: Achte darauf, wie du mit mir redest, ich warne dich nur ein mal.
Ich: Laaaaangweilig xD
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Mehr folgt von ihm nicht, auch keine 2 Stunden später. Luca und ich amüsieren uns gut, wir trinken, zocken und lachen. Der Alkohol vernebelt meinen Kopf, ich kann kaum klar denken, geschweige denn geradeaus laufen. Mit meinem Handy in der Hosentasche lasse ich mich im Badezimmer auf dem Teppich Boden nieder.
Ich weiß nicht ob es am Alkohol oder an der Tatsache liegt, dass ich den Fremden nicht mehr aus dem Kopf bekomme, aber ich bin hart. So hart, dass es schmerzt.
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Ich: kKom hea (Komm her)
Er: Bist du betrunken?
Ich: Naeei (Nein)
Er: Ich bin enttäuscht von dir Kitten, mach bloß keine scheiß, solange ich noch nicht da bin.
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Mein Gehirn ist so vernebelt, dass ich den Sinn hinter der Nachricht nicht verstehe und ein mit einem "Okadc (okay)" antworte.
Ich bekomme kaum mit, wie mich jemand sanft hochhebt und auf etwas weiches, wie ein Bett legt. Verschwommen nehme ich helle Haare war, eine große Person, welche irgendwas weißes an hat.
,,Ich hatte mir schon überlegt, mir eine Maske zu kaufen, damit du noch nicht weißt, wer ich bin aber das kann ich mir jetzt sparen. Du wirst du dich morgen sowieso nicht an mich erinnern, was gut aber auch schlecht ist", ertönt eine dunkle, raue Stimme.
,,Mhh", brumme ich mühsam und kneife meine Augen zusammen. Irgendwo ganz hinten in meinem Kopf, frage ich mich, wie er überhaupt reingekommen ist, ich hatte doch abgeschlossen.
Oder etwa nicht?
,,So bereit für mich", vernehme ich an meinem Ohr, erst nach einigen Sekunden schaffe ich es meinen Kopf auf die linke Seite zu drehen, woher die männliche Stimme kommt.
Mir wir übel, ich halte mir die Hand vor den Mund, versuche den, Würgereiz zu unterdrücken, schaffe es aber nicht. Er hält meine Haare zusammen und setze mich auf, anscheinend habe ich ihn ebenfalls getroffen.
,,Sorry", nuschle ich, nachdem ich mich etwas beruhigt habe. Mir wird erneut schlecht, nachdem er mir vorsichtig mein Shirt über den Kopf zieht. Erneut übergebe ich mich, shit!
Mir hätte klar sein müssen, dass es darauf hinaus läuft, wenn Luca und ich mal wieder trinken.
Ich werde morgen einen fetten Krater haben, das weiß ich und bock drauf habe ich absolut keinen.
,,W-er bist du?", storrere ich und hole tief Luft. Erst jetzt realisiere ich, dass ich über bereits über der Toiletten Schüssel hänge und er neben mir kniet.
,,Das ist unwichtig, du wirst dich morgen sowieso nicht erinnern können, da bringt dir mein Name gerade auch nichts."
,,F-ick disch (dich)", meine ich und schaue ihn so wütend es geht an.
,,In diesem Zustand willst du dich nicht mit mir anlegen Kleiner", lacht er und bindet mir einen lockeren Pferdeschwanz, so dass meine Haare nicht im Weg hängen.
Immer und immer wieder übergebe ich mich, bis schließlich nichts mehr kommt und ich nur noch hoffnunglos würgen muss. Sacht werde ich auf die Beine gestellt, werde zum Waschbecken gestürzt. Kaltes Wasser an meiner Wange, lässt mich zusammen zucken und frösteln. Warum macht er sich überhaupt so eine Mühe? Ich hätte das auch ohne ihn geschafft, wie die 10 anderen Male zuvor.
,,Wie bist-du rein?", will ich wissen und halte mir schlaff an einem Arm fest, schaue ihn ihm Spiegel an. Kann ihn jedoch immer noch nicht wirklich erkennen, da meine Sicht immer noch beeinträchtigt ist.
,,Durch die Tür, wie sonst", lacht er an meinem Ohr, was mir eine Gänsehaut beschafft, ,,ich rate dir, die Schüssel besser zu verstecken."
Mir geht es gerade so beschissen, jedoch weiß ich, dass es später noch schlimmer wird. Seufzend atme ich tief ein, drehe mich in einen Armen und versuche zu erkennen, wer er ist.
Egal wie sehr ich es versuche, es ist sinnlos. Wenn ich morgen aufwache, wird dies alles weg sein, so als wäre es nie passiert.
,,Wo isxht Luca?" (wo ist Luca)
,,Als ich reinkam, lag er in deinem Bett und schlief, mach dir keine Sorgen", flüstert er.
Erschöpft lehne ich meinen Kopf gegen seine Brust, meine Beine lassen nach, ich wäre gefallen, hätte er mich nicht gehalten.
,,Ich bring dich ins Bett", verkündet er, hebt mich vorsichtig hoch und trägt mich irgendwohin. Sanft werde ich auf einer Matratze abgesetzt, Luca liegt da und schläft.
Ich schaue zu dem Fremden, er beginnt mir meine Hose auszuziehen, deckt mich dann zu und verlässt den Raum. Nach kurzer Zeit jedoch, kommt er mit einem Glas Wasser und Schmerzmittel wieder, reicht mir das Glas.
,,Trink", wispert er, setzt sich auf die Kante und sieht mich an.
Nachdem ich alles leer getrunken habe, reiche ich ihm das Glas, lege mich in die Kissen zurück. Mein Blick ist weiterhin auf ihn gerichtet, er erwidert meinen Blick.
,,Eine Sache noch bevor ich gehe", beginnt er, streicht mir durch mein Haar, ,,wie heißt du?"
Kurz überlege ich, in ich sagen soll, wie ich heiße.
,,Rick", murmle ich müde, schließe die Augen und beinah sofort in erholsamen Schlaf.

Der FremdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt