,,Ich liebe dich, Camila." äußert Shawn plötzlich. Überrascht drehe ich meinen Kopf in seine Richtung, wodurch meine Lippen die wenigen Bartstoppeln auf seiner Wange streifen. So nahe waren wir uns noch nie. Sofort überzieht mich eine Gänsehaut. Ich rutsche ein wenig zur Seite und bringe damit mehr Platz auf dem Bett zwischen uns. Durch das offene Fenster dringt das Geräusch eines fahrendes Zugs ins Hotelzimmer.
,,Shawn, ich" bringe ich hervor, aber ich weiß noch nicht einmal, was ich sagen möchte.
,,Du fühlst es doch auch, diese Spannung zwischen uns. Sag mir bitte, dass ich nicht der Einzige bin." flüstert er und blickt mir tief in die Augen, als würde er nach einem unausgesprochenen Geständnis suchen. Er wirkt verzweifelt. Das Mondlicht wird von seiner Iris reflektiert und bringt seine Augen zum Leuchten. Haben seine Augen schon immer so gefunkelt?
,,Wir sind Freunde und ich möchte das, was wir haben, nicht aufs Spiel setzen, nur weil du denkst, dass da mehr als Freundschaft wäre. Da ist nichts." lüge ich. Ich weiß sehr wohl, dass wir mehr als nur Freunde sind. Auch jetzt liegt ein Knistern in der Luft.
,,Camila." haucht der braunhaarige Junge enttäuscht. ,,Ich weiß, dass..."
,,Du weißt, dass ich absolut nichts empfinde." entgegne ich mit Nachdruck. Ich möchte ihn nicht verletzen, aber anders wird er es nicht verstehen können. Wir stehen beide am Anfang unserer Musikkarrieren, da werden wir nicht viel Zeit für eine Beziehung haben. Es ist egoistisch von mir, aber ich weiß, dass unsere Beziehung früher oder später scheitern würde.
Schawn schluckt laut und blickt zu Boden. Dann steht er wortlos auf und läuft zur Tür. ,,Ich sollte in mein Zimmer gehen und schlafen. Morgen nehmen wir den Song auf, ich sollte nicht all zu müde im Studio erscheinen. Du solltest dich auch ausruhen." murmelt der Braunhaarige.
Ich empfinde ein komisches Ziehen in meiner Brust. Ich wollte ihn nicht verletzen.
Ich stehe von meinem Bett auf und laufe zu ihm. Gerade legt er seine Hand auf den Türgriff, aber ich lege meine Hand auf seine Schulter und ziehe leicht daran.
,,Shawn." flüstere ich. Der Junge lässt den Türgriff los und dreht sich zu mir.
Stille.
Mein Blick schwenkt von seinen Augen zu seiner kleinen Narbe auf der Wange, die er sich als Kind zugezogen hat, weil er sich rasieren wollte. Als nächstes fokussiere ich mich auf seine Lippen.
Ich sehe in Shawns Augen und bemerke, dass er ebenfalls meine Lippen beobachtet. Dann guckt er mir in die Augen und wir halten den Blickkontakt aufrecht. Das einzige, was wir tun, ist zu blinzeln. Die Luft im Raum wird immer heißer, obwohl das Fenster offen ist.
Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als ihn zu küssen, auch wenn ich weiß, dass es falsch ist. Was macht dieser Junge bloß mit mir? Seit wann bin ich so egoistisch geworden?
Ohne Vorwarnung vereint Shawn unsere Lippen zu einem Kuss und erfüllt mir damit meinen Wunsch.
Instensiv kribbelt es in meinem Magen und ich schließe die Augen, um mich dem Gefühl hingeben zu können. Für einen Moment schalte ich meinen Verstand aus und höre auf mein Herz. Und Dieses will, dass dieser Kuss niemals endet.
Ich nehme den Geschmack der Schokomuffins wahr, die Shawn vorhin gegessen hat. Wie von selbst gesteuert finden meine Hände den Weg in seinen Nacken.
Ich zucke zusammen, als seine Fingerspitzen meine Hüfte berühren. Es fühlt sich ungewohnt an, auf diese Art von Shawn berührt zu werden.
,,Ist ir-"
Ich unterbreche die Worte von Shawn, indem ich meine Lippen auf seine drücke und gebe mich diesen unbeschreiblich schönen Gefühl für einen Moment hin.
Diese ganze Situation fühlt sich komisch an.
Sie fühlt sich falsch an.
Ich löse meine Lippen von seinen und öffne meine Augen.
,,Shawn, es tut mir leid, aber das wird nicht funktionieren können." hauche ich.
,,Das ist mir egal. Ich liebe dich. Gib uns doch wenigstens eine Chance." Shawns heißer Atem streift meine Lippen und ich muss mich beherrschen, ihn nicht wieder zu küssen.
Mit den Schwielen an seinen Fingern, die von den Saiten der Gitarren, die er so gerne spielt, entstehen, fährt er über meine Wange und ein ungewohnt angenehmes Gefühl macht sich dort bemerkbar. Ich schließe die Augen und ein leiser Seufzer entfährt meinem Mund.
,,Wir können das nicht tun." erwidere ich. Ich muss etwas tun, bevor ich die Beherrschung verliere und ihm meine Gefühle gestehe. Aber was soll ich sagen?
Ich löse mich aus Shawns Griff und laufe zum Fenster, um es zu schließen. ,,Du solltest jetzt gehen. Aus uns beiden wird niemals etwas werden können und das weißt du." spreche ich in einem normalen Tonfall und ich kann in der Dunkelheit erkennen, dass Shawn durch die erhöhte Lautstärke zusammenzuckt. Oder reagiert er wegen meinen Worten so?
,,Camila, das meinst du doch nicht wirklich." Seine Stimme ist leise.
,,Ich empfinde nichts für dich Shawn. Und jetzt geh." bitte, oder eher gesagt befehle ich ihm bestimmt.
Ohne etwas zu erwidern öffnet er die Tür und verlässt mein Hotelzimmer.
Es tut weh, so etwas zu ihm zu sagen, wenn ich weiß, dass es nicht stimmt, aber es gibt keine andere Möglichkeit.
Ich schließe die Zimmertür ab und lehne mich mit dem Rücken an sie ran. Erleichtert arme ich aus.
Zehn Minuten später laufe ich zum Treppenhaus und steige die Treppen nach oben, bis ich beim Dach angekommen bin. Dort setze ich mich an den Rand der Steinfassade und lasse meine Hände neben meinem Körper fallen. Mit den Fingern fahre ich die raue Steinfassade nach.
Meine Füße baumeln in der Luft und kalter Herbstwind peitscht mir ins Gesicht.
,,Ich liebe dich auch, Shawn Mendes." offenbare ich dem Vollmond meine wahren Gefühle.
Ich liebe dich Shawn und ich habe Angst, dass alle meine Gedanken wie du aussehen.
Aber der Mond ist der einzige, der jemals etwas davon erfahren wird.
***
Hier ist der Prolog und damit das erste Kapitel von "Used To This"! Ich hoffe es gefällt euch.
Ich versuche mich mit dieser Fanfiction an etwas Anderem als bei meiner letzten Fanfiction, ich hoffe es gefällt euch trotzdem. Vielleicht habt ihr ja auch Lust bei meiner anderen Fanfiction ,,Patience" vorbeizuschauen! (Ich glaube das war genug Werbung 😅)
Viele Dinge aus dieser Geschichte werden nicht der Wahrheit entsprechen. Die Lieder, die Shawn und Camila im Laufe des Buches schreiben werden, sind nicht chronologisch und auch die Alben orientieren sich nicht an den echten Alben.
Ich freue mich über jeden Kommentar und eure Kritik, egal ob positiv oder negativ! Ihr könnt mir gerne Verbesserungsvorschläge geben 💚
Ich kann leider noch nicht sagen, wann das nächste Kapitel online kommt. Ich werde mindestens zweimal in der Woche update, feste Tage lege ich aber erst einmal nicht fest. Ich hoffe ihr könnt das verstehen. Diese Woche kommt aber erst einmal kein weiteres Kapitel online 🙈
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Used To This [S.M. & C.C. Fanfiction]
FanfictionShawn Mendes und Camila Cabello. Zwei Weltstars, die gerade am Höhepunkt ihre Karrieren angekommen sind. Was passiert, wenn sie sich drei Jahre nach ihrem letzten Treffen erneuert sehen und merken, dass sie sich noch immer lieben? Alles scheint sich...