„Brian, es ist mir scheißegal, auf welches Geschlecht du stehst. Du bist nicht mein bester Freund, weil du auf Frauen stehst, sondern weil du Brian bist. Wenn ich kein Problem damit habe, mit Teddy befreundet zu sein, dann habe ich auch kein Problem damit, dass du schwul bist", sage ich. „Du weißt, ich habe Teddy von Anfang an für ihre Ehrlichkeit und ihren Mut bewundert. Und ich bin stolz auf dich, dass du dich getraut hast, mir die Wahrheit zu erzählen." Lächelnd klopfe ich ihm auf die Schulter.
Teddy hatte sich vor einiger Zeit vor unserem Team als transsexuell geoutet. Sie wurde in einem männlichen Körper geboren, aber sie hatte sich seit der Pubertät in ihrem Körper unwohl gefühlt. Wenige Zeit nach ihrem „Outing" hatte sie mit einer Hormonbehandlung angefangen und sich einer Geschlechtsanpassung unterzogen. Mein Team und ich haben sie in dieser Zeit durchgängig unterstützt.
Meiner Meinung nach sollte es heutzutage nicht mehr nötig sein, sich outen zu müssen. Viele Menschen machen viel zu viel Drama darum, dass jemand nicht hetero ist oder dass jemand sich nicht mit seinem biologischen Geschlecht identifiziert. Was ist schließlich falsch daran, einen Menschen zu lieben, der das gleiche Geschlecht hat wie man selbst?
Mein bester Freund schmunzelt traurig und schaut auf seine verschränkten Hände. „Und du bist sicher nicht wütend, weil ich dir nicht schon früher etwas davon erzählt habe?"
Ich schüttele den Kopf. Mich enttäuscht es ehrlich gesagt schon, dass er es mir nicht früher erzählt hat, aber es ist seine Sache, wann er bereit dazu ist. „Ich kann verstehen, dass du Angst hattest." Aufmunternd lächele ich ihm zu. „Es muss sich schrecklich anfühlen, das solange geheim zu halten." Ich presse meine Lippen aufeinander.
„Das tut es", murmelt Brian und schaut mit seinen grünen Augen zu mir hoch und ich erkenne eine Träne in seinem Augenwinkel. „Das tut es."
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Mit einem leisen „Hey" betrete ich am nächsten Nachmittag das Studio und bleibe hinter Camila stehen, die die Tür schließt. Ich kratze mich am Hinterkopf. Mein Puls ist doppelt so schnell wie normalerweise.
„Hey", murmelt sie und lächelt, doch es wirkt verkrampft. „Wollen wir bis die Anderen kommen am Text weiterarbeiten? Sie sollten aber bestimmt gleich hier sein." Sie meidet meinen Blick. Das ist verständlich, wenn es ihr nach ginge, würde sie sicherlich nicht einmal mehr mit mir reden. Mich wundert es, dass sie Roger nicht darum gebeten hat, das Projekt mit mir abzusagen.
Ich nicke und folge ihr dann zum Tisch, nachdem ich meine Jacke aufgehangen habe. Jeder meiner Schritte ist wackelig. Beim Tisch angekommen, setze ich mich auf den freien Platz neben Camila. Mein Notizbuch platziere ich vor mir.
Meine Gedanken sind, wie gestern bereits die ganze Zeit, bei unserem Kuss. Ob es das letzte Mal war, dass ich ihre Lippen geküsst habe?
„Hast du schon weitergeschrieben?" Noch immer weicht sie meinem Blick aus. Sie verweigert mir damit den Blick auf ihre wunderschönen braunen Augen.
Weitergeschrieben habe ich, aber ich kann ihr die Zeilen, die ich geschrieben nicht zeigen. Sie darf sie nicht sehen. Das würde die Spannung zwischen uns nur verstärken. Daher schüttele ich den Kopf. „Hast du noch etwas geschrieben?"
Camila verneint die Frage. Nachdem sie mir beim Sprechen kurz in die Augen geschaut hat, dreht sie den Kopf wieder weg. „Ich habe aber ein wenig an der Melodie gearbeitet." Sie fordert mich aufzustehen und läuft zum Keyboard, wohin ich ihr folge. Danach beginnt sie, eine Melodie vorzuspielen. „Ich dachte, wir könnten diese Melodie für die Strophen verwenden. Eine Strophe könntest du singen und die andere würde ich dann in einer etwas abgewandelten Form übernehmen.", fügt sie hinzu und nimmt ihre Finger von den Tasten. Sie dreht ihren Kopf zu mir und unterbricht den Augenkontakt dieses Mal nicht.
Mit meinem Blick sauge ich jedes Detail ihres Gesichts auf. Alles, von ihrer kleinen Stupsnase bis hin zu ihren schmalen Lippen. Beim Anblick ihrer Lippen durchströmt mich das Bedürfnis, sie zu küssen und meine Knie werden weich. Ich kann nicht anders als zu hoffen, dass es ihr genauso ergeht. Doch selbstverständlich tut es das nicht – sie ist in Sebastian verliebt. Ich sollte aufhören, mir Hoffnungen zu machen, die am Ende sowieso nicht erfüllt werden.
„Shawn?"
Camilas Stimme, die von Natur aus etwas nasal klingt, holt mich zurück in die Realität.
„Hm?"
„Ich habe gefragt, ob du schon gegessen hast. Ansonsten würde ich gleich etwas bestellen."
Wie auf Kommando knurrt mein Magen, weshalb wir beide zu lachen beginnen. Es ist kein gezwungenes Lachen, sondern ein Ehrliches.
„Ich nehme an, das heißt ja" antwortet sie und zieht eine übertriebene Schnute. „Hast du Lust auf Chinesisch?" Ich nicke und frage mich, ob Camila sich daran erinnert hat, dass ich chinesisches Essen liebe. Wobei sie die Frage auch gestellt haben könnte, weil sie selber auch Chinesisch mag. Daran erinnere ich mich nämlich noch.
Eine halbe Stunde später wird unser Essen von einem Lieferanten geliefert. Kurz darauf treffen Ryan und Teddy, für die wir ebenfalls etwas zu essen bestellt haben, ein. Nach dem Essen arbeiten wir gemeinsam am Song weiter. Wir spielen verschiedene Melodien am Keyboard, machen uns Gedanken über mögliche Lyrics und besprechen unsere Ideen für den Songtitel.
„Wir könnten das Lied ,Señorita' nennen. Das Wort wird im Refrain sehr oft wiederholt und es ist leicht zu merken", wirft Camila während der Diskussion ein.
Ryan fasst sich ans Kinn und nickt. „Guter Einfall. Das, was wir bisher haben erinnert auch sehr an lateinamerikanische Musik. Der Titel passt sehr gut dazu. Was sagt ihr dazu?", fragt er und schaut zwischen Teddy, die neben mir am Tisch sitzt, und mir hin und her. Wir beiden stimmen zu.
Es steht also fest. Der neue Song heißt Señorita.
Welche Zeilen hat Shawn wohl neu dazu geschrieben, die er Camila nicht zeigen kann?
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Used To This [S.M. & C.C. Fanfiction]
FanficShawn Mendes und Camila Cabello. Zwei Weltstars, die gerade am Höhepunkt ihre Karrieren angekommen sind. Was passiert, wenn sie sich drei Jahre nach ihrem letzten Treffen erneuert sehen und merken, dass sie sich noch immer lieben? Alles scheint sich...