Used To This [S.M. & C.C. Fanfiction]

~ 3 ~

Mit leisen Geräuschen gleitet der Kugelschreiber in meiner Hand über das rosa Papier meines Notizblocks. In meinen Gedanken spielen sich verschiedene Situationen ab, die ich mit Sebastian erlebt habe.

It's you babe and I'm a sucker for the way that you move babe

Jedes Mal wenn ich Sebastian sehe, beginnt mein Herz schneller zu schlagen. Aufmerksam verfolge ich stets jede seiner Bewegungen und versuche mir jeden Zentimeter seines Körpers einzuprägen, damit ich ihn nie wieder vergesse.

And I could try to run, but it would be useless

You're to blame

Wie sehr ich es auch versuchen würde, ich könnte meine Gefühle für Sebastian nicht unterdrücken. Er ist mein Zufluchtsort. Immer wenn es mir schlecht geht ist er für mich da. Stundenlang könnte ich in seinen Armen liegen und die Wärme, die von seinem Körper ausgeht, genießen, während tausende Schmetterlinge in meinem Bauch umherschwirren. Ich könnte nicht mehr ohne ihn leben.

Just one hit and you will know I'll never ever, ever be the same

Die Liebe verändert Menschen. Man lernt sich selbst aus einer anderen Perspektive anzuschauen - nämlich aus der Sicht des Partners. Man zeigt dem Anderen Dinge von sich, die man an sich selbst ablehnt und hofft, dass er oder sie sie genauso liebt, wie den Rest. Und das tut Sebastian, genauso wie ich ihn liebe.

Ich setze den Kugelschreiber ab und lege ihn auf dem hellen Holztisch ab. Die geschriebenen Zeilen lese ich mir noch einmal durch. Irgendwie bin ich stolz auf diese Zeilen, auch wenn sie nichts besonderes sind.

,,Was machst du da?"

Sofias Stimme reißt mich aus meinen Gedanken und ich drehe mich zu ihr um. ,,Ich schreibe gerade ein Lied", antworte ich meiner kleinen Schwester.

Sofia kommt mit leisen Schritten auf mich zu, wodurch ihr dunkelbraunes Haar - das bis auf die Tatsache, dass sie keine Locken hat, genau wie meines aussieht - hin und her wackelt. ,,Darf ich es sehen?", fragt sie mit ihrer kindlichen Stimme, als sie neben dem Tisch angekommen ist.

Nickend schiebe ich das Notizbuch zu ihr und hoffe, dass es ihr gefällt. Mir ist die Meinung meiner Familie über meine Lieder besonders wichtig. Wenn ihnen ein Lied nicht gefällt, veröffentliche ich es meistens auch nicht. Natürlich ist es meine Entscheidung, ob ich einen Song veröffentliche oder nicht, aber ich vertraue auf die Meinung meiner Familie.

,,Der Text ist schön", schmunzelt sie. ,,Hast du schon eine Melodie dazu?"

Ich schüttele den Kopf. ,,Ich habe mir noch keine Gedanken dazu gemacht, aber mir fällt bestimmt noch etwas ein", antworte ich. Einige Ideen habe ich aber schon. Der Song soll definitiv romantisch klingen. Er soll sich so anhören, wie es sich anfühlt, verliebt zu sein.

Shawns Sicht

,,Entschuldigt bitte die Verspätung, ich wurde von einigen Fans verfolgt." sage ich und schließe die Tür des Büro von Andrew hinter mir. Einige Mitglieder meines Marketingteams und meine Songwriter sitzen auf Stühlen um den großen grauen Tisch, der in der Mitte des Raumes steht, verteilt.

Andrew, mein Manager, stöhnt genervt. ,,Schon wieder? Wenn das so weiter geht kannst du gar nicht mehr ohne Ron aus dem Haus gehen." seufzt er. Ron ist mein langjähriger Bodyguard. Wir verstehen uns gut, aber ich möchte ihn nicht jedes Mal mitnehmen müssen wenn ich das Haus verlasse. Ein wenig Privatsphäre hätte ich gerne, auch wenn ich wegen meinen vielen Fans ohnehin nur wenig davon habe. Ich liebe meine Fans, aber es kann ziemlich stören, bei jedem Einkauf verfolgt zu werden. Leider verstehen das viele von meinen Fans nicht.

Andrew deutet mir mit dem Kopf, mich auf einen freien Platz zu setzen. Neben Teddy, einer meine Songwriterinnen, ist noch ein Stuhl frei, auf den ich mich setze. Sie lächelt mir zu, was ich erwidere, und blickt dann wieder zu den anderen.

,,Dann können wir endlich anfangen" räuspert Andrew sich. ,,Wir müssen beginnen, Shawns neues Album zu promoten. Die Leadsingle ,In My Blood', die wir vor zwei Monaten veröffentlicht haben, war ein großer Erfolg bei seinen Fans. Ich habe gedacht, wir könnten in wenigen Wochen die nächste Single releasen." Er bleibt einen Moment still. ,,Ich habe euch alle gerufen, damit wir besprechen können, welches Lied wir als nächstes releasen."

,,Es gibt da ein Problem", unterbreche ich meinen Manager und alle Blicken schnellen zu mir. ,,Ich habe noch kein weiteres Lied geschrieben. Einige Ideen und Zeilen habe ich schon, aber sie reichen nicht für einen ganzen Track."

Andrew seufzt. ,,Das sagst du jetzt schon seit Wochen. Du weißt, Ryan und Teddy stehen dir beim Schreiben immer zur Seite, wenn du sie brauchst", bietet er mir die Hilfe meiner Songwriter an und Teddy neben mir nickt zustimmend.

,,Ich weiß, Andrew. Mir fehlt einfach nur die Motivation, weiterzuarbeiten", erwidere ich und streiche eine braune Locke, die mir vor das Auge gefallen ist nach hinten.

,,Brauchst du eine Pause? Wir können die Veröffentlichung deines Albums auch auf nächstes Jahr verschieben", bietet Andrew an und schaut mich besorgt an. Sofort schüttele ich den Kopf, wodurch die Locken auf meinem Kopf wackeln.

,,Nein. Nein, ich schaffe das schon", entgegne ich ihm. Ich habe meinen Fans versprochen, dieses Jahr mein drittes Studioalbum herauszubringen und das werde ich auch machen.

Eine Weile unterhalten wir uns über meine bisherigen Ideen, die ich gesammelt habe. Die meisten meiner Ideen gefallen dem Team, weshalb ich beschließe, sie weiter auszuführen.

,,Ich habe eine Idee", bemerkt Ryan nach einer Weile. ,,Wie wäre es mit einem Sommerhit?"

Ich runzele die Stirn. Ein Sommerhit? Eigentlich bin ich für meine Liebeslieder bekannt, ein Sommerhit würde dort nicht reinpassen.

,,Und wie stellst du dir das vor?", harkt Andrew nach und fasst sich mit den Fingern an sein Kinn, das von einem braunen Drei-Tage-Bart bedeckt ist. Er wirkt ebenfalls skeptisch.

,,Die Idee ist mir spontan gekommen. Wir könnten ein Lied mit spanischen oder lateinamerikanischen Elementen produzieren. Am Besten wird es eine Kollaboration mit einem spanischen oder lateinamerikanischen Künstler, das kommt bestimmt gut an", antwortet Ryan und fährt sich durch das dunkelblonde Haar. ,,Dein Album würde dadurch sehr viel Aufmerksamkeit erhalten."

,,Die Idee gefällt mir. Hast du schon jemanden im Kopf?", fragt Andrew und zieht eine Augenbraue hoch.

Ryan schüttelt den Kopf.

Gerade öffne ich den Mund, um etwas zu sagen, aber Teddy unterbricht mich. ,,Wie wäre es mit Camila Cabello? Ihr hattet schon vor ungefähr drei Jahren ein gemeinsames Lied veröffentlicht und eure Fans haben es geliebt", erzählt sie und schaut mir in die Augen.

Camilas Namen zu hören versetzt mir einen Stich ins Herz. Ich denke ständig an sie, aber ihr Name fällt in unseren Gesprächen eigentlich nie.

Das letzte Mal hatten wir uns bei einem Auftritt von ,,I Know What You Did Last Summer" gesehen und an dem Tag hatten wir nicht wirklich viel miteinander geredet. Das letzte ernste Gespräch war im Hotelzimmer in San Francisco, in dem ich ihr meine Gefühle gestanden hatte. Diese haben sich bis heute nicht geändert. Auch wenn ich es niemandem erzähle, weil es mir unangenehm ist, handeln die meisten meiner Songs von Camila.

Hektisch schüttele ich den Kopf. ,,Ich nehme kein Lied mit ihr auf. Wir brauchen jemand Anderes dafür", gebe ich bestimmt von mir. Ich würde es in ihrer Nähe nicht aushalten. Sie empfindet nicht dasselbe für mich, das hat sie mir damals deutlich gesagt.