Das heiße Wasser prasselt auf meinen Rücken und automatisch entspannen sich meine Schultern, die ich sonst immer unbewusst anspanne. Wasserdampf verteilt sich in der Duschkabine.
Immer wenn ich mich ausruhen möchte, so wie jetzt, dusche ich. Auch wenn es verrückt klingt, ist die Duschkabine einer der wenigen Orte in denen ich völlig ungestört bin. Es gibt einfach Momente, in denen ich nicht einmal meine Familie oder Sebastian um mich herum haben will. Ich liebe sie selbstverständlich, aber manchmal brauche ich meine Ruhe.
Ich verteile das Shampoo in meinen Haaren und massiere dabei meine Kopfhaut. Der Geruch von Rosen - einer meiner Lieblingsdüfte - liegt wenige Sekunden später in der Luft.
Die letzten Tage waren sehr anstrengend. Mehrere Tage war ich im Studio und habe zwanghaft versucht Lieder für mein neues Album zu schreiben, was erfolglos geblieben ist. Mir fallen einfach keine Ideen ein, worüber ich schreiben könnte. Übrigens hat Roger mir gestern eine Standpauke gehalten, die meine Kreativität weiterhin gehemmt hat. Ich habe zwar noch elf Monate bis zum Albumrelease, aber ich habe Angst, dass mir die Zeit nicht reicht. Was ist wenn ich meine Fans enttäusche?
Ich beschließe, die Gedanken vorerst zu verwerfen und dusche mich fertig.
Mit einem weichen Handtuch um meinen Körper gewickelt verlasse ich das Badezimmer und laufe in das Schlafzimmer von mir und Sebastian, das gegenüber vom Bad liegt.
Mein Blick gleitet über meinen Körper im Spiegel, nachdem ich das Handtuch fallen gelassen habe. Dunkelbraune Locken. Braune Augen. Kleine Hände.
Dann bleibt meine Aufmerksamkeit an der hellen Stelle meiner Taille liegen. Mit den Fingerspitzen fahre ich die hässliche Narbe nach. Ich verdecke sie so gut wie immer, wenn ich das Haus verlasse. Bis auf Sebastian, meiner Schwester und meinen Eltern hat sie niemand gesehen und das soll auch so bleiben.
Die Tür wird geöffnet und ein Blondschopf erscheint.
,,Hey Schatz!", begrüßt mich mein Freund und strahlt mich an.
,,Hey, wie war die Arbeit?" Verliebt schaue ich ihn an während ich mich anziehe. Wir sind seit zwei Jahren zusammen und es fühlt sich immer noch so an wie am ersten Tag.
Er macht eine Wegwurfbewegung mit der Hand. ,,Ach, du weißt ja wie anstrengend der Job ist." Sebastian arbeitet in einem Fitnessstudio als Personaltrainer. Sport ist eine seiner Leidenschaften, was man ihm an seinem Körper definitiv ansieht, aber jeden Tag mehrere Stunden im Fitnessstudio zu sein ist ihm doch etwas zu viel.
Mein Freund drückt mir einen Kuss auf die Wange und löst damit ein Kribbeln in meinem Bauch aus. ,,Hast du Lust gleich einen Film zu schauen? Wir haben beide immerhin beide morgen frei."
,,Mhm, gerne", stimme ich ihm zu. Mein Blick fällt auf die kleine Narbe neben seiner Nase, die er hat, seitdem er ein Kind ist. Gefragt wieso er sie hat, habe ich nie, aber ich finde sie trotzdem unfassbar süß.
Eine halbe Stunde später liegen wir zusammen auf der Ledercouch im Wohnzimmer und schauen die Zeichentrickversion von ,,Peter Pan", was einer meiner Lieblingsfilme ist. Mein Kopf liegt wie so oft auf Sebastians trainierten Brust und mit meiner rechten Hand streichele ich zärtlich seine nackte Schulter, da diese vom Tanktop nicht bedeckt wird. Stromstöße laufen durch meine Fingerspitzen und ich bin mir sicher, dass es meinem Freund auf seiner Haut genauso geht.
Jedes Mal wenn ich den Film schaue, fühle ich mich wieder wie das kleine Mädchen, das den Film damals mit ihren Eltern angesehen hat. Wir haben den Film als ich noch ein Kind sehr oft angeschaut. Auch nach Sofias Geburt habe wir den Disneyfilm sehr oft gemeinsam geguckt. Ich kann mir vorstellen, dass meine Familie auch heutzutage noch den Film guckt.
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Mit Sebastians kräftiger Hand in meiner spazieren mein Freund und ich barfuß auf dem weißen Sand, während die kühlen Wellen immer wieder auf dem Sand auslaufen und unsere Füße überschwemmen. Der Geruch des Meeres macht sich in meiner Nase bemerkbar.
Ich genieße die Stille. Wir beide brauchen keine Worte. Es reicht, wenn der andere in unserer Nähe ist, damit wir uns geborgen fühlen.
Nach einer Weile kommt Sebastian zum Stehen, weshalb auch ich stehen bleibe, und stellt seine Schuhe, die er in der freien Hand hält, auf dem Boden ab. Ich tue das gleiche und stelle meine Schuhe so ab, dass sie von den Wellen nicht nass werden.
Plötzlich kniet Sebastian sich hin und seine Hand verschwindet in der Innentasche seines dunkelblauen Jacketts, dessen Farbe im Mondlicht nur schwer zu erkennen ist.
,,Willst du mich heiraten?" Mein Freund hält mir eine kleine Schatulle entgegen und betrachtet mich hoffnungsvoll mit großen Augen.
Mein Herz schlägt mir bis zum Hals und eine Träne rollt meine Wange herunter. Er will mich wirklich heiraten. Endlich macht er mir den langersehnten Antrag. Wir haben schon so oft über eine Ehe diskutiert, aber ich hätte nicht gedacht, dass er so schnell einen Antrag machen würde. Wir sind erst seit drei Jahren zusammen.
,,Ja, ich will", stoße ich freudig heraus und falle auf die Knie vor Sebastian. Es ist mir egal, dass mein rotes Kleid jetzt nass und voll mit Sand ist. Ich werfe meine Arme um Sebastian und nehme wahr, wie er erleichtert ausatmet.
Nachdem er mir den Ring angesteckt hat, kann ich nur einen Gedanken fassen. Ich bin verlobt.
Das erste was ich sehe, nachdem ich meine Augen geöffnet habe, ist nichts. Es ist also mitten in der Nacht.
Unwillkürlich muss ich lächeln, als ich an meinen Traum von eben zurück denke. Sebastian und ich haben uns am Strand verlobt. Mein Herz schlägt immer noch so schnell wie während des Traums. Ich weiß, dass man sagt, dass Gefühle in Träumen stärker wahrgenommen werden, aber das eben war viel intensiver, als ich es je erlebt habe. Es hat sich so real angefühlt.
Ich löse Sebastians Arm von meinem Körper und stehe vorsichtig auf, um ihn nicht zu wecken. Dann laufe ich mit kleinen Schritten - aus Angst den kleinen Zeh irgendwo zu stoßen - aus dem Wohnzimmer.
Ich schalte das Licht im Flur an und ziehe mir eine Strickjacke über. Daraufhin schnappe ich mir mein rosa Notizbuch aus dem Schlafzimmer.
Ich trete hinaus auf unseren kleinen Balkon und sofort weht mir kalter Wind ins Gesicht. Mit der Hand fahre ich das kalte Metallgeländer nach.
Der Traum mit Sebastian hat mich auf eine Idee gebracht. Nachdem ich das Notizbuch in meinen Händen aufgeschlagen habe, beginne ich auch schon meine Gedanken nieder zu schreiben. Meine Hand schmerzt durch die Kälte und mein Körper zittert, aber ich möchte die Zeilen hinein schreiben, bevor ich sie wieder vergessen habe.
All I do the whole day through, is dream of you
All I do since I met you, is dream of you
Der Traum heute war nicht mein Erster von Sebastian. Bereits davor habe ich von Sebastian geträumt, aber der heutige Traum war der erste, in dem er mir einen Hochzeitsantrag gemacht hat. In anderen Träumen hatten wir zusammen Kinder oder ein eigenes Haus. Alleine der Gedanke daran, dass wir diese Dinge bald wirklich haben, entfacht ein heftiges Kribbeln in meinem Magen.
Ich beschließe den Text mit einigen Eigenschaften von Sebastian zu ergänzen.
He's a bad dancer
He's a right answer
He's a shy singer
Er singt nicht gerne vor anderen Personen. Ich schaffe es, ihn manchmal zum Singen zu überreden wenn wir alleine sind, aber auch dann ist er sehr zurückhaltend. Doch gerade das liebe ich an Sebastian. Er ist einer der selbst-bewusstesten Personen, die ich kenne. Dafür bewundere ich ihn. Gelegentlich kann er aber sehr schüchtern sein.
Was glaubt ihr, wie wird Camila reagieren wenn sie bald auf Shawn trifft? Ich habe das Treffen schon größtenteils geplant und es dauert auch nicht mehr lange bis dahin 🙈
Außerdem wünsche ich allen, die Weihnachten feiern, frohe Weihnachten 💚❤️
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Used To This [S.M. & C.C. Fanfiction]
FanfictionShawn Mendes und Camila Cabello. Zwei Weltstars, die gerade am Höhepunkt ihre Karrieren angekommen sind. Was passiert, wenn sie sich drei Jahre nach ihrem letzten Treffen erneuert sehen und merken, dass sie sich noch immer lieben? Alles scheint sich...