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Ich laufe die Treppen zur Bühne hinauf, um mein letztes Konzert in Deutschland zu geben. Die Konzerthalle Stuttgarts ist mit Menschen unterschiedlichsten Alters gefüllt. Sobald ich vollständig zu sehen bin gelangt das Gekreische von tausenden Personen zu mir. Es ist sehr laut, aber nach mehr als hundert Auftritt in den letzten Jahren habe ich mich daran gewöhnt.

Mit meinen Händen umgreife ich das Mikrofon, das am Mikrofonständer in der Mitte der Bühne befestigt ist. ,,Wie geht es euch?"

Die Menge schreit als Antwort und ein unglaubliches Gefühl macht sich in mir bemerkbar. Ich habe schon so viele Konzerte gegeben, aber trotzdem erfüllt mich jedes Mal ein unbeschreibliches Gefühl. Ich bin unendlich dankbar dafür, meinen Traum leben zu dürfen.

Die Musik von ,,Stitches" ertönt aus den Lautsprechern und wenige Sekunden nachher steige ich mit meinem Gesang ein. ,,Stitches" war eines der ersten Lieder, das ich veröffentlicht habe und war das Lied, mit dem ich weltweit berühmt geworden bin. Deshalb ist es auch das Lied, mit dem ich die meisten Konzerte eröffne.

Ich singe ein Lied nach dem anderem und immer wieder halte ich das Mikrofon in Richtung der Sitzplätze, um deutlich zu machen, dass meine Fans singen sollen. Um die Stimmen der Fans hören zu können, nehme ich die Stöpsel aus meinen Ohren. So sehr wie ich es liebe zu singen, genauso glücklich macht es mich zu sehen, wie meine Fans meine Songs singen - oder schreien.

Während des Singens laufe ich auf der Bühne herum. Jedoch vermeide ich es zu tanzen. Ich bin ein schrecklicher Tänzer.

Die Klänge des letzten Liedes verstummen und ich begebe mich zum Piano, das am Rand der Bühne stehen.

,,Ich würde euch gerne ein Lied vorsingen, das ich erst vor einigen Tagen geschrieben habe", spreche ich nervös ins Mikrofon und sofort wird es auf den Plätzen vor mir laut. Ich warte, bis die Menge ruhiger wird. ,,Es geht um eine Frau, die mir wirklich wichtig ist. Sie weiß nichts von meinen Gefühlen und wird es wahrscheinlich auch nie erfahren." Meine Stimme zittert. Das Mikrofon befestige ich am kleinen Ständer, der auf dem Piano steht. Ein letztes Mal wische ich meine schwitzigen Hände an meiner Skinnyjeans ab. ,,Das Lied heißt ,Roses'."

Die Akkorde meines neuen Liedes erfüllen den Raum. Vor meinem inneren Auge sehe ich Camila und widme ihr das Lied, auch wenn sie davon nichts erfahren wird.

,,It's not that I'm afraid, I'm not enough for her." Die ersten Zeilen verlassen meinen Mund.

,,It's not that I  can't find the words to-" Meine Stimme bricht am Ende, weshalb ich aufhöre, am Klavier weiterzuspielen. ,,Tut mir leid, ich fange nochmal neu an."

Erneuert drücken meine Finger dieselben Tasten wie gerade eben.

,,It's not that I can't find the words to say", singe ich die Worte dieses Mal richtig.

,,But when she's with him she seems happier and I don't wanna take that away." Camila ist glücklich mit Sebastian und das möchte ich ihr nicht wegnehmen. Sie soll glücklich sein, auch wenn sie es nicht mit mir ist.

,,How many times can I see your face? How many times will you walk away? I just have to let you know." In meinem Hals bildet sich ein Kloß, wodurch meine Stimme gepresst klingt.

,,I'm not trynna start a fire with this flame. But I'm worried that your heart might feel the same. And I have to be honest with you baby. Tell me if I'm wrong and this is crazy. But I've got you this rose and I need to know, will you let it die or let it grow?" Das Publikum hört still zu. Das einzige Geräusch sind die Klänge des Pianos und meine Stimme. Meine Sicht verschwimmt, aber ich blinzele die Tränen weg, bevor sie mein Augen verlassen.

,,It's not that I don't care about the love you have. It's not that I don't want to see you smile. But there's no way that he can feel the same, 'cause when I think of you my mind goes wild." Sebastian mag Camila lieben, aber ich bin mir sicher, dass das was ich empfinde, viel stärker ist. Es klingt für andere bestimmt verrückt, aber ich kenne Camila länger als er und bin mir sicher, dass meine Gefühle viel stärker als seine sind.

Beim Singen der Bridge kann ich die Tränen nicht mehr zurückhalten. Eine erste Träne rollte meine Wangen herunter. Meine Fans können sehen, wie ich weine, aber das ist mir egal.

,,You can tell me stop if you already now. Though I'm not sure my heart can take it. But the look on your face says don't let me go." Mein Herz brennt während die Silben meinen Mund verlassen. Camila streitet ab, den Kuss damals erwidert zu haben, aber ich bin mir ganz sicher, dass sie es getan hat. Sie hatte mich im Hotelzimmer damals aufgefordert zu gehen, aber ihr Gesichtsausdruck hatte etwas anderes gesagt. Sie wollte, dass ich bleibe. Sie muss das gleiche gefühlt haben. Vor drei Jahren.

Ich lasse den letzten Akkord ausklingen und klappe anschließend die Tastaturklappe herunter. Nachdem ich mich von meinen Fans verabschiedet habe verlasse ich die Bühne und laufe in den Backstagebereich. Sofort suche ich meine Kabine auf.

Im Raum angekommen, schließe ich die Tür und lehne mich an ihr an. Meine Unterlippe bebt und in meinem Magen macht sich ein starkes Ziehen bemerkbar. Ohne es aufhalten zu können, laufen Tränen meine Wangen hinunter.

Krampfhaft versuche ich, das Schluchzen zurückzuhalten, aber das macht das ganze nur noch schlimmer.

Warum kann sie nicht einfach dasselbe empfinden? Wieso muss sie einen Freund haben? Warum zur Hölle hat sie mir ihre Gefühle verheimlicht? Das macht einfach keinen Sinn.

Ich fühle mich betrogen.

Jemand klopft an der Zimmertür.

,,Ja?" Meine Stimme ist etwas angeschlagen.

,,Vergiss nicht, das Meet And Greet beginnt in fünf Minuten!", ermahnt mein Manager mich.

Scheiße. Das Treffen mit den Fans habe ich ganz vergessen. Ich stoße mich von der Tür ab und laufe ins Badezimmer. Dort betrachte ich mein Spiegelbild. Meine Augen sind gerötet. Ich wasche mein Gesicht mit kaltem Wasser und fahre mit der Hand durch meine Haare, um sie ein wenig zu ordnen.

Camila macht mich fertig und sie weiß es nicht einmal.

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,,Können wir Fotos machen?" Die beiden braunhaarigen Mädchen vor mir schauen mich erwartungsvoll an und natürlich kann ich nicht nein sagen. Sie haben schließlich für das Meet And Greet bezahlt.

,,Natürlich", antworte ich daher schmunzelnd. ,,Wollt ihr mir vorher aber nicht eure Namen nennen?"

,,Ich bin Julie", stellt sich das etwas größere Mädchen vor. Ihre Augen, die eine Mischung aus Braun, Grün und Blau aufweisen, faszinieren mich. Es ist das erste Mal, dass ich so eine Augenfarbe sehe. Ihre Freundin heißt Nora. Anschließend mache ich jeweils ein Foto mit ihnen und eines mit beiden gemeinsam.

,,Kriegen wir noch Autogramme?" Aufgeregt blickt Nora zu mir. Ich stimme zu und sie holen mehrere viereckige Verpackungen aus ihren Taschen. Beim genaueren Hinsehen erkenne ich, dass es meine Alben sind. Lächelnd setze ich meine Unterschrift auf die Vorderseite der Alben.

,,Ähm, und Shawn?", stammelt Julie, nachdem ich ihr die CD-Verpackungen zurückgegeben habe.

,,Ja?"

Sie atmet leise aus. ,,Du solltest der Frau die Wahrheit erzählen. Ich sehe, dass es dich belastet. Man konnte aus deinem Gesang am Ende den Schmerz hören."

Ihre Worte kommen unerwartet. Perplex starre ich sie an, da ich nicht weiß, was ich sagen soll.

Ron, ein Bodyguard von mir, betritt den Raum. ,,Eure Zeit ist um, ich muss euch bitten zu gehen", spricht er die Mädchen mit seiner dunklen Stimme an.

Enttäuscht verabschieden sich die Mädchen von mir. Julie wirft mir einen letzten Blick zu, als würde sie auf meine Bestätigung warten. Nachdem sie den Raum verlassen haben, kann ich nur einen Gedanken fassen.

Ob Julie Recht hat? Sollte ich Camila meine Gefühle gestehen?

Glaubt ihr, Shawn gesteht Camila seine Gefühle?

Der Fan am Ende sollte einigen von euch bekannt vorkommen 🤔 Sie ist nämlich auch auf Wattpad aktiv 🙈💚

Used To This [S.M. & C.C. Fanfiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt