Hoseok Pov
Sie war hübsch. Sie war wirklich hübsch. Ich konnte verstehen, warum Jimin sie unbedingt noch mal hatte sehen wollen.
Und ich konnte verstehen, warum niemand etwas dagegen hatte, das arme Ding bei uns aufzunehmen.
Ich hatte Mitleid mit ihr. Großes Mitleid. Was ihrem Freund passiert war, musste sie stark aus der Bahn geworfen haben, wenn sie nicht einmal in ihre eigene Wohnung zurück wollte.Yuna trug nichts als ihre Kleider und einen kleinen Koffer mit sich, den ihr Freund Dimash ihr im Krankenhaus vorbei gebracht hatte. Sie sah müde aus, obwohl sie mit großen, leuchtenden Augen im Türrahmen unserer Wohnung stand und mit offenem Mund unsere, nicht sonderlich besondere, Einrichtung betrachtete.
Wir alle, außer Jimin und Namjoon, standen schon im Wohnzimmer und warteten darauf, dass sie endlich reinkommen würde. Die beiden Verbliebenen standen hinter ihr im Flur.
Mir war nicht entgangen, dass Jimins Augen unablässig auf ihr lagen und er sie ständig beobachtete, keinen Zentimeter von ihrer Seite wich. Er musste sich immernoch Sorgen um sie machen.
" Du kannst ruhig reinkommen.", meldete Jin sich. " Wir tun dir nichts, keine Sorge.".
Es schien, als hätten diese Worte sie aus ihrer Starre gerissen, denn ihr Mund schloss sich und sie machte ein paar Schritte nach vorne, bis sie ganz in der Wohnung stand und Jimin und Namjoon an ihr vorbei konnten.
Jimin drehte zog sich schnell die Jacke aus, nahm Yuna dann ihre ab und hing sie für sie auf. " Komm mit, ich zeige dir das Gästezimmer.", sagte er, ihren Koffer ebenfalls nehmend und sie dann weiter in die Wohnung führend.
Ich warf Jin einen Blick zu, dieser zuckte allerdings nur mit seinen breiten Schultern. " Lass ihn machen".
Yoongi stieß einen lauten Seufzer aus und verkündete: " Es ist schon nach zwölf. Wir müssen langsam los."
" Müssen wir alle gehen? Wir haben sie gerade hierher gebracht. Sie kann unmöglich alleine hier bleiben.", warf Jungkook besorgt ein, Jin und Namjoon nickten zustimmend.
Unser Leader verzog das Gesicht, als er sagte: " Ich hab immernoch keine Idee, wie wir das dem Manager erklären sollen. Vielleicht sollten wir sie erst mal im Hintergrund halten.".
" Du meinst Yuna verstecken??", fragte Tae aufgeregt. Er sah begeistert aus von dieser Idee.
Jungkook stieg sofort mit ein. " Das ist eine super Idee, Hyung!"." So war das jetzt nicht gem...". Namjoon erkannte, wie sinnlos es war, jetzt noch zu widersprechen.
" Okay. ", sagte er dann. " Wir können das heute Abend noch weiter besprechen. Lasst sie erst einmal ankommen."." Ich bleibe hier.", sagte Jimin, der gerade zurück ims Wohnzimmer kam. Ohne Yuna. " Sie hat sich schlafen gelegt, ich kann hier aufpassen.".
" Du musst mit ins Studio. Der Manager wollte mit dir reden, versetz ihn besser nicht.". Jin zog nachdenklich die Augenbrauen zusammen.
" Dann bleibe ich hier.". Yoongi trat vor, einen recht desinteressierten Blick aufgesetzt. " Ich kann an dem neuen Song arbeiten, das funktioniert eh besser, wenn ihr nicht da seid. ".
Alle schauten ihn verblüfft an. Ich glaube, keiner von uns hätte erwartet, dass ausgerechnet er sich anbieten würde alleine mit einer fremden Person hier zu bleiben.
" Was?", fragte er, als unsere Blicke begannen ihn zu nerven.
Ich schüttelte den Kopf. " Nichts. Ich denke das ist eine Gute Idee.".
Obwohl Jimin noch seinen Missmut äußerte, einigten wir uns darauf, dass Yoongi hier blieb und wir Restlichen uns auf den Weg zum Entertainment machten.
.
.
.Es war bereits tief in der Nacht, alles war ruhig. Fast alle schliefen. Nur Yoongi und ich nicht.
Wir hatten uns Abends, nachdem wir vom Training wieder gekommen waren und mit den Anderen und Yuna zu Abend gegessen hatten, wieder an unseren neuen Song gesetzt und bis jetzt daran gearbeitet.
" Ich mache uns noch einen Kaffee.", sagte ich zu dem hochkonzentrierten Mann neben mir, der gerade auf den Computerbildschirm starrte und bestimmt gar nicht richtig mitbekam, was ich sagte.
Ich stand auf und ging in die Küche, setzte heißes Wasser auf und holte die Kanne heraus.
Niemals hätte ich erwartet, dass ich nicht lange alleine bleiben würde.
" Hoseok?". Ich erschrak bei dem ungewohnten Klang der hohen, sanften Stimme eines Mädchens. Als ich mich zu ihr umdrehte, sah ich Yuna in einem ziemlich bequem aussehenden Schlafanzug am Eingang der Küche stehen.
" Oh Yuna. Du bist wach?", begrüßte ich sie. " Ist alles in Ordnung?".
Ein Lächeln huschte über ihr hübsches Gesicht. Sie sah immernoch müde aus.
" Ich konnte nicht schlafen.", gestand sie leise. " Tut mir leid, wenn ich störe."." Ach, alles gut. Wie du sehen kannst, bin ich ja auch noch wach.". Ich holte drei Tassen aus dem Schrank. " Möchtest du einen Tee?".
Sie nickte. " Gerne. Aber warum drei Tassen?".
" Oh, eine ist für Yoongi. Wir arbeiten gerade an einem neuen Song. Ich wollte etwas Kaffee für uns machen, damit wir besser durch die Nacht kommen.".
" Ich hoffe, ich halte dich nicht auf.". Sie schenkte mir ein weiteres Lächeln.
Mit einem leisen Lachen winkte ich ab. " Ach, Yoongi bekommt eh nichts mit, wenn er so konzentriert ist. Ich kann mich sicher noch etwas zu dir setzen... Wenn du möchtest.".
" Ja, gerne.".
Wir setzten uns gemeinsam an den großen Tisch, sie am Kopfende und ich links neben ihr. Yuna hielt die Tasse mit dem dampfenden Tee fest in beiden Händen, den Stoff ihrer Ärmel dazwischen gezogen, um sich nicht am heißen Porzellan zu verbrennen.
" Die letzten Tage müssen schwer gewesen sein.", sagte ich zu ihr, während ich meinen Kaffee umrührte.
Sie nickte. " Schon. Aber zum Glück habe ich euch kennen gelernt. Ihr habt mir alle so sehr geholfen...". Yuna lächelte mich immernoch etwas bedrückt an.
" Ist noch etwas?". Irgendwie machte es mich froh, dass sie sich mir anvertraute und ich wollte ihr unbedingt beweisen, dass ich ein guter Zuhörer war.
Yuna hob ihre Tasse an die Lippen. " Es ist eigentlich nichts...".
" Eigentlich?", harkte ich nach.
Sie wurde etwas rot. " Jimin... Ich denke er mag mich. Er ist die ganze Zeit in meiner Nähe, wofür ich auch sehr dankbar bin. Aber...".
" Aber irgendwann ist es auch genug, was? Ich kann verstehen, dass du so fühlst. Dein Freund liegt noch im Koma und du hast dich gerade erst vom Unfall erholt.". Ich konnte verstehen, dass sie Jimin so empfand. Natürlich war es schön zu sehen, dass er sich um Yuna sorgte. Aber dass er ihr ständig hinterher lief und ihr keinen Freiraum lassen konnte, empfand sogar ich als etwas übertrieben. Mir, und den Anderen, war das schon aufgefallen.
Yuna nickte, stellte ihre Tasse wieder auf den Tisch. " Danke, dass du mich verstehst... Ich hatte schon Angst, du nimmst es mir übel, wenn ich es dir sage. Ihr seid so gute Freunde...".
" Ja, wir sind Freunde. Deswegen kann ich auch verstehen, was du meinst. Ich kenne Jimin immerhin auch schon ein paar Jahre.", scherzte ich, was sie noch mal zum Kichern brachte. " Aber bitte hab nicht das Gefühl, du könntest nicht mit uns reden. Wir haben sicher alle ein offenes Ohr für dich, sogar Yoongi scheint sich nicht zu sehr an dir zu stören.".
Aus ihrem Kichern wurde ein leises Lachen. " Das ist ja fast eine Liebeserklärung für seine Verhältnisse.".
Einen Moment wurde mir unwohl, als sie Yoongi in Verbindung mit einer Liebeserklärung erwähnte, als sie das bemerkte streckte sie ihre Hand aus, um sie sachte auf meine zu legen.
Ihre Haut war warm und weich, fast schon vertraut. " Ich scherze doch nur, Hoseok. Aber bitte sag Jimin nicht, was ich dir erzählt habe... Ich möchte nicht, dass er sich schlecht fühlt. Immerhin gibt er sich aufrichtig Mühe, damit es mir besser geht."." Keine Sorge. Mit mir reden zu können, heißt auch, dass du darauf vertrauen kannst, dass deine Worte bei mir sicher sind.".
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BTS Fanfiction | Wavy Underline
FanfictionNachdem Yuna einen Autounfall hat, liegt ihr Freund im Koma, doch glücklicherweise bekommt sie von BTS das Angebot, bei Ihnen zu wohnen. Sie bringt einiges bei den Jungs durcheinander... Ich schreibe diese Geschichte nicht alleine, sondern zusammen...