Kapitel 17

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Yuna POV

Es herrschte betretenes schweigen. Alle Augen waren auf die schwere Tür gerichtet, die Jin gerade geräuschvoll zugeschlagen hat. Auch Namjoon und Hoseok haben ihre Arbeit unterbrochen.

Namjoon setzte schon an, Jins Aufgabe zu übernehmen und Jungkook die Hölle heiß zu machen, doch als er das Gesicht des Maknaes sah, verschonte er ihn. Jungkook starrte mit weit aufgerissenen Augen wie paralysiert auf den Boden. Mit so etwas hatte er nicht gerechnet.

Jimin neben ihm blies seine Wangen mit Luft voll und ließ sie dann mit einem Zischen entweichen. „Wow", sagte er. „Jungkook, ich glaube, damit hast du irgendeine Grenze beim Jin überschritten". „Nicht nur überschritten. Du bist schon Meilen hinter der Grenze.", fügte Tae hinzu. Als Jungkook deprimiert den Kopf hängen ließ, legte sein Freund ihm tröstend einen Arm um die Schulter.

„Was hätte ich denn machen sollen? Wenn ich ihn nicht aufgehalten hätte dann wäre alles aufgeflogen.", sagte er kläglich. Ich legte meine Karten zur Seite und griff nach Jungkooks Hand. Er sah erstaunt auf, während ich sie drückte und ihm fest in die Augen sah.

„Du hast das richtige getan, Jungkook. Wenn Toyun mich gefunden hätte, wäre das für niemanden von uns gut ausgegangen. Danke, dass du uns gerettet hast!".

Dieser Wächter hätte all meine schönen Pläne mit den Jungs ruinieren können. Ich war erleichtert, dass Jungkook das getan hatte. Er sah etwas aufgemuntert aus und ich ließ seine Hand wieder los.

Als ich meine Karten wieder aufnahm, traf mein Blick zufällig den von Jimin. Er schaute verwirrt zwischen mir und Jungkook hin und her. Entschuldigend zuckte ich mit den Schultern.

Mir war klar, dass ich ihn quälte. In den wenigen Tagen, seitdem wir zusammen waren, hatten wir so gut wie nie Zeit zu zweit gehabt. Im Gegenteil; wenn die Jungs zuhause waren, war ich immer bei ihnen in der Gruppe, und versuchte, mit alle sieben gleichzeitig zu flirten, ohne dass es zu auffällig wurde. Ich musste mir meine Schnuckis schließlich warm halten. Deswegen ist zwischen Jimin und mir noch nichts gelaufen, außer die zwei Küsse. Für alles, was darüber hinaus gehen würde, war einfach noch nicht der perfekte, unbeobachtete Moment gekommen.

Ich hielt inne. Unbeobachtet? Wir hatten gerade einen Stromausfall. Es würde sich kaum ein unbeobachteterer Moment finden. Ich dankte Jungkook innerlich noch mehr für seine panische Sachbeschädigung. Das war für Jimin und mich die perfekte Chance.

Ich legte meine Karten erneut zur Seite und gähnte demonstrativ. „Jungs, die ganze Aufregung macht mich total müde. Wenn's hier niemanden stört, gehe ich wieder nach oben und leg mich schlafen.".

Die Maknae-line schauten einander mit etwas besorgten Blicken an. „Ist das nicht etwas riskant?", fragte Jimin mich dann. „Was ist, wenn Toyun etwas von dir mitbekommt? Außerdem sollte man bei einem Stromausfall noch alleine im Dunkeln herumlaufen...". Ich nickte langsam. „Du hast recht. Begleitest du mich?". Jimin stimmte erfreut zu und wir standen auf um aus dem Raum zu gehen, als Hoseok sich zu Wort meldete.

„Yuna, wenn du möchtest, komme ich mit dir. Jimin wird nicht mal in der Lage sein, ohne Fahrstuhl ins elfte Stockwerk zu kommen. Am Ende wirst du ihn hochtragen müssen.".

Jimin lachte empört auf.„Wow. Gibt es dich auch in nett?". „Danke, Wir kommen schon klar, Hoseok.", antwortete ich mit einem zurückhaltenden Lächeln, während Jimin ihm die Zunge rausstreckte, und ging mit ihm aus dem Kellerraum hinaus.

Wir trafen direkt auf Jin. Er saß im Schneidersitz auf dem Boden und schaute halbwegs interessiert auf, als wir kichernd hinaustraten. „Ich gehe mit Yuna zurück in die Wohnung.", erklärte Jimin.

BTS Fanfiction | Wavy UnderlineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt