BTS Fanfiction | Wavy Underline

Kapitel 30

Namjoon Pov

Ich hatte noch geschlafen, als Jin gegangen war. Mir war nur wenige Minuten später aufgefallen, dass der Platz neben mir leer war und irgendwann hatte ich ein lautes Poltern aus der Wohnung gehört. Ich ignorterte es mehr oder weniger, weil es ziemlich nach einer auf den Teppich im Wohnzimmer gefallenen Tasse klang. Wie unlogisch das eigentlich war, wurde mir erst einige Momente später klar, als ich Jins laute Stimme durch die ganze Wohnung schallen hörte. Was war denn nun schon wieder passiert? So früh am Morgen? Es war Sonntag!

Mit einem lauten Seufzen erhob ich mich aus meinem gemütlichen Bett und zog mir meine Brille an. Dann verließ ich im Pyjama meinen Raum und eilte ins Wohnzimmer. Yoongi kam mir Kopfschüttelnd entgegen und warf mir einen unweigerlich resignierten Blick zu.

" Was geht da denn ab?", fragte ich und deutete auf die Küche, aus der ich Jins hohe Stimme vernehmen konnte.

" Viel zu viel, wenn du mich fragst.". Mehr erfuhr ich von dem mürrischen Songwriter nicht, denn er ging weiter seines Weges.

" Jungkook, was ist das nur mit deinem überpubertären Benehmen im Moment? Du und Tae seid seit Jahren befreundet und du weißt, was für eine schlechte Reaktionsfähigkeit er morgens hat. Und dir fällt nichts besseres ein, als die Tür direkt vor ihm zu zu schlagen? Warum seid ihr überhaupt schon wach? Es endet nie gut, wenn ihr an freien Tagen so früh auf seid.". Jins Monolog verebbte, einen Moment, bevor ich die Küche betrat und stattdessen erhob Yuna das Wort. Sie war also auch schon wach.

" Jin, sei doch nicht so sreng mit ihm.", sagte sie in sanftem, beruhigendem Ton. Kurz legt sich ihr Blick auf mich, bevor sie wieder an Jin gewendet weiter sprach: " Es war ein dummer Unfall, nichts weiter. So was passiert halt mal.".

" Ein dummer Unfall?". Jin schien dieses mal echt angepisst zu sein. " Vor nicht einmal zwei Tagen hat er ein komplettes Gebäude aus einer Kurzschlussreaktion heraus vom Strom abgekappt und heute verletzt er eines seiner Bandmitglieder. Das geht so nicht.".

" Jin.", mischte ich mich ein, als ich den schuldbewussten Blick des Maknaes sah, der seine Hand auf Taehyungs Schulter gelegt hatte. Tae sah erschrocken und etwas blass aus, und der Verband um seinen Kopf saß  schief, aber fest. Der Angesprochene drehte sich zu mir um, das Gesicht ganz rot vor Rage und einen besorgten Ausdruck in den Augen.

Ich trat auf ihn zu und strich ihm mit einer kurzen Bewegung über den Arm. " Was ist passiert?".

Zuerst erklärte Jungkook leise, was passiert war. In der Zeit kam Jin wieder etwas runter und auch Yuna tat ihren Teil dazu bei, die ganze Situation aufzuklären.

" Sie haben sich schon wieder versöhnt.", endete sie und deutete auf die beiden Chaoten, die alles mit großen Augen beobachteten.

Jin machte etwas ziemlich untypisches für sich. Er verließ die Küche ohne ein weiteres Wort. Jungkook schaute ihm hinterher und machte einen Moment Anstalten, ihn zu folgen. Doch Yuna hielt ihn auf. " Lass ihn.", sagte sie beschwörend. " Er braucht etwas Zeit, um wieder runter zu kommen.".

Gestern Abend, nein vor wenigen Stunden noch war alles gut gewesen. Und jetzt wusste ich gar nicht mehr was abging oder was ich machen konnte, um die dicke Luft zu vertreiben. Wir zankten oft miteinander, es wäre seltsam, wenn das nicht passierte mit sieben zusammen lebenden jungen Männern. Aber selten hatten wir eine Disskussion mit so einem schlechten Gefühl beendet wie jetzt, und ich wusste, die Anderen spürten es auch.

" Tae, geht es dir Gut?", fragte ich und der Jüngere nickte. Ich deutete erst auf Jungkook, dann auf ihn und ordnete an, das Jungkook sich den ganzen restlichen Tag um Tae kümmern würde müssen, was der Maknae mit einem artigen Nicken versprach und Tae mit einem frechen Grinsen begrüßte.

" Jo, Tae. Was ist denn mit dir passiert?". Jimin war an der Tür zur Küche aufgekreuzt und blinzelte uns alle der Reihe nach an. Er schien nichts von allem mitbekommen zu haben, nicht wirklich zumindest.

" Nichts. Ich bin gegen eine Tür gerannt.", wiegelte Tae ab, ohne Jungkook zu erwähnen.

" Wollen wir was frühstücken?", fragte Yuna, um abzulenken und lenkte den Blick des Blonden auf sich. Sie lächelte ihn breit an und er nickte und sagte: " Ich helfe dir.".

" Danke.".

Ich verzog mich wieder, um erst einmal duschen zu gehen. Einen Moment lang, wollte ich erst nach Jin schauen, dann dachte ich an Yunas Worte, dass er sich erst einmal beruhigen sollte. Ich wollte ihm Zeit lassen und nicht provozieren, dass Jin dachte, er wäre der Böse in der Sache. Er machte sich auch nur Sorgen und irgendwo sah ich auch einen Punkt in seiner Rede.

Vielleicht war etwas mit Jungkook, oder es gab irgend einen anderen Grund, warum er im Moment immer wieder in Schwierigkkeiten zu geraten schien. Ich bezweifelte, dass es seine Absicht war, dafür kannte ich ihn gut genug.

Yuna Pov

Frühstück machen mit Jimin war eine schöne Abwechslung nach dem ganze Drama heute morgen. Ich hatte immer gedacht, ich müsste mich mehr bei ihnen einmischen, aber sie schienen auch so schon ein paar Konfliktpunkte zu haben.

Keiner störte uns mehr, bis alles auf dem Tisch stand. Tae hatte Jungkook mit sich zitiert, damit dieser schon mal beginnen konnte die anstehende Wäsche für Tae zu machen. Hoseok hatte ich noch nicht gesehen und die anderen waren alle ihrer Wege gegangen, sodass ich mir nicht zu große Sorgen machen musste, wenn Jimin mich bei Kochen ab und an mal liebevoll neckte.

" Ich denke nicht, dass wir alle zusammen essen werden.", sagte Jimin, als er den fertig gedeckten Tisch betrachtete.

Wie aufs Stichwort kam Yooni mit einer leeren Tasse in der Hand in den Raum, stellte sie auf den Tisch und nahm sich eine Schüssel, die er füllte, bevor er mit den Worten: " Sieht lecker aus, danke.", wieder in seinen Raum verschwand.

" Isst du mit uns?", wollte ich von Jungkook wissen, der geschäftig wenige Sekunden später auch an den Tisch kam. Er zuckte entschuldigend mit den Schultern.

"Tae hat Kopfschmerzen.", sagte er und setzte das Kopfschmerzen in Handgemachte Gänsefüßchen. " Ich soll ihm Essen ans Bett bringen.".

Ich akzeptierte es ohne weitere Fragen, gab Jimin einfach Recht und setzte mich an den Tisch.