Kapitel 14

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Hoseok pov

Eigentlich hatte ich heute keine Lust mehr auf soziale Interaktionen mit irgendjemandem. Auch, wenn ich Yuna glaubte, dass alles okay zwischen ihr und Jimin war, machte mich sein Verhalten im Moment ziemlich skeptisch.

Als es an der Tür klopfte, konnte ich es allerdings nicht einfach ignorieren, wie ich es gerne getan hätte. In der festen Annahme Yoongi vor meinem Zimmer anzutreffen, rief ich einfach laut, er solle rein kommen, anstatt mir die Mühe zu machen, aufzustehen.

Zu meiner Überraschung stecke Taehyung seinen Kopf durch die Tür. Seine Haare waren fast noch tropfnass und hing ihm in etwas längeren Strähnen in die Stirn, fast bis über die Augen.

" Taehyung?", fragte ich, während ich mich gänzlich auf meinem Stuhl umdrehte.

" Kann ich kurz mit dir reden?", fragte er etwas zögernd, kam aber schon rein, bevor ich ihm eine zustimmende Antwort geben konnte.

Mit einem Seufzten deutete ich ihm, dass er sich setzen konnte und er ließ sich auf die Kante meines Bettes nieder.
Offensichtlich wusste er nicht, wo er anfangen sollte, also blieb er schweigend sitzen und begann mit etwas in seinen Händen zu spielen.

Ich lächelte und legte meinen Kopf etwas schief. "Na los, sag was ist los.".

" Du, Hyung...", begann er dann endlich.

" Jaaa?". Ich lachte fast auf, als ich sein unglückliches Gesicht sah. Als hätte man ihm seine letzten Gummibärchen weggenommen.

Was er dann aber sagte, ließ mein Lächeln gefrieren. " Ich habe Yunas Armband gefunden.". Demonstrativ hielt er das feine goldene Kettchen in die Höhe, mit dem er bis gerade gespielt hatte. Selbst von weitem erkannte ich es wieder.

Ich lehnte mich etwas vor, um es besser sehen zu können. " Yuna muss es bestimmt suchen...".

" Darum geht es nicht.", unterbrach Tae mich schnell. " Ich wollte es ihr sofort wieder geben.".

" Tae... Jetzt sag bitte nicht, du bist zu schüchtern.", scherzte ich, weil ich es dem Jungen durchaus zutraute.

Seine Wangen wurden rot, aber er schüttelte den Kopf. " Nein, nein. Das meine ich nicht.".

" Was denn dann?".

" Es geht um Jimin.", gestand er endlich.

Ich horchte auf. Jimin? Was hatte Jimin mit diesem Armband zu tun? Mit Yunas Armband? " Was ist mit ihm?".

" Ich habe das Armband an dem Morgen gefunden, andem die Beiden spatzieren gegangen sind...". Tae brach ein weiteres mal ab und ich sah ihm an, wie unsicher er war. " Ich habe es in unserem Tanzstudio gefunden.".

" Im Tanzstudio?". Ich konnte nicht viel mehr machen, als verdutzt zu wiederholen, was der Jüngere mir gerade gesagt hatte.

Taehyung nickte. " Ich mache mir langsam Sorgen... Er hat uns angelogen und das ist noch nie vorgekommen.".

" Was wollte er mit Yuna im Tanzstudio?", sprach ich meine Gedanken laut aus. " Und warum hat keiner von ihnen uns etwas gesagt?".

" Das ist es ja.". Tae klang jämmerlich.
Ich wusste genau wie wichtig ihm seine Freundschaft und das Vertrauen zu Jimin war. Dass Jimin uns alle angelogen hatte, musste ihn am schwersten treffen, auch dass er derjenige war, der es herausgefunden hatte.

Kurzerhand erhob ich mich von meinem Stuhl und setzte mich neben den Jungen auf das Bett. Meine Hand legte sich beruhigend auf seine Schulter.

" Vielleicht hatte er einen guten Grund.", versuchte ich Tae gut zuzureden, obwohl ich selber nicht wirklich daran glaubte.

" Ist dir nichts komisches an ihm aufgefallen? Ich weiß, dass es das ist.".
Hoffnungsvoll schaute er mich an.

Mit den Schultern zuckend wendete ich meinen Blick ab. " Es stimmt schon, dass er in letzter Zeit seltsam war.".

Mehr wollte ich ihm eigentlich nicht sagen, doch Taehyung war weiterhin sehr beharrlich. " Komm schon Hyung. Die Beziehung zwischen Jimin und Yuna ist komisch. Und sie redet mit dir.".

" Ich weiß nur, dass Jimin sie zu mögen scheint. Und er irgendwie deswegen gerade eine Phase durchmacht. Aber es ist nicht meine Sache, ich sollte mich da nicht einmischen.".

" Es wird aber zu unser aller Sache, wenn die Beiden das noch einmal machen und von Manager erwischt werden. Stell dir mal vor, er hätte das Armband gefunden und in was für Schwierigkeiten Namjoon deswegen geraten wäre.".

Tae hatte recht. Und ich verstand seine Ratlosigkeit. " Wenn es dir damit besser geht, spreche ich mal mit Yuna und frage sie danach.".

Taehyung nickte und betrachtete noch einmal das goldene Armband. Dann hielt er es mir hin. " Gib du es ihr zurück.", bat er mich. " Ich weiß nicht, was ich ihr sagen soll, wenn ich es ihr gäbe.".

Jin pov

" Wir machen einen Filmabend. Alle.", beschloss ich nach dem Abendessen, als alle ihr Geschirr in die Küche brachten und begannen sich aufzulösen.

Ich bekam diverse fragende Blicke von den sieben Anderen, wahrscheinlich wegen meiner random Anweisung.

Herausfordernd schaute ich sie alle an, dann warf ich Namjoon einen Blick zu, der ihn deutlich machte, dass er sich auch dafür aussprechen sollte. Ich sah den stummen Seufzer in seinen Augen, bevor er in die Hände klatschte und laut sagte: " Ihr habt ihn gehört, Kinder.".

" Kinder? Wir sind doch keine Kinder mehr!", erboste sich Yoongi, der sich allerdings auf die Filme zu freuen schien.

Ich schnalzte mit der Zunge und sagte: "Und ob ihr Kinder seid! Und du bist ein bockiger Teenager, hörst du?".

Yoongi warf mir einen bösen Blick zu, wollte schon etwas erwiedern, doch Jk kam ihm zuvor. " Jin.", rief er. " Was für ein Kind bin ich?".

" Und ich?". Tae schaute mich hoffnungsvoll an, auch Jimin blinzelte neugierig. Hoseok lachte über meine Art.

" Ihr seid alle verzogene Lausbuben, hört ihr?". Mein Blick viel auf Yuna, die lachend zwischen Hoseok und Namjoon stand. Ich deutete auf sie. " Nehmt euch ein Beispiel an ihr. Sie ist lieb, hilfreich und jeder mag sie.".

" Hyung! Uns mögen auch ganz viele. ", protestierte Tae.

" Ja, aber nur weil ihr euch verstellt und mich an eurer Seite habt, der euch aus allen möglichen Situationen rettet. Wisst ihr noch, das eine Mal am Flughafen? Ihr habt Yoongi verloren und ich musste euch alle beruhigen, während Namjoon ihn gesucht hat. Ihr wart zu nichts zu gebrauchen. ".

" Jin, das hat doch gar nichts mit kindisch sein zu tun!", schmollte Tae, der damals am meisten um seinen Hyung geweint hatte.

Ich stieß einen leisen Fluch aus, bevor ich nachgab und dieser völlig unnötigen Diskussion ein Ende setzte." Los, vor den Fernseher mit euch. Yuna, du kannst heute aussuchen, was wir gucken. Wir haben eigentlich alles, was man sich online ansehen kann.".

" Supi!", freute das Mädchen sich und klatschte begeistert in die Hände. Sie hüpfte, unschlossen von dem Haufen Jungs, in die Richtung, wo unsere Couch und die Sessel standen.

Ich schloss mich ihnen an und suchte mir meinen Stammplatz, am Rand der großen Couch, neben Namjoon. Dieser lehnte sich mit seinem Arm an mich, um mir näher zu sein oder so und ich schmunzelte vor mich hin.

BTS Fanfiction | Wavy UnderlineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt