Kapitel 26

5 2 0
                                    

Yuna pov

Ein paar Jahre zuvor

Das Klingeln der Schulglocke leutete das Ende der Pause ein und ich packte mein restliches Pausenbrot zurück in meine Tasche, beeilte mich um Dimash und Lissy nicht warten zu lassen. Meine beiden Freunde waren die letzten unserer eigentlich größeren Clique, alle anderen waren bereits vor gegangen.

" Yuna, du bist immer zu spät dran!", regte Lissy sich auf, aber ich wusste, sie meinte es nicht böse, denn gleich nachdem sie fertig gesprochen hatte, breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus.

Ich hakte mich bei ihr unter und zusammen gingen wir ins Schulgebäude, wo die Flure sich beinahe vollständig geleert hatten.

" Hast du alle Aufgaben für Miss Kim gemacht?", fragte ich meinen großen Freund, der ein Stückchen vor uns ging. Dimash drehte sich halb zu uns um und nickte. Lissy und ich stießen synchron ein Seufzen aus, denn wir beide hatten uns die Sachen nicht einmal angesehen.

" Yuna!".

Ich drehte mich zu der Stimme, die mich gerufen hatte und sah Minho ein paar Meter hinter uns stehen. Er lächelte mich an und winkte mich zu sich.

" Dein Freund ruft.", ärgerte Lissy mich und ließ mich los, um mich in Minhos Richtung zu schieben. ich warf noch einen letzten Blick zu meinen Freunden und hörte Dimash noch sagen, dass der Unterricht gleich losgehen würde. doch ich bat die beiden nur zu sagen, dass ich im Krankenzimmer wäre und später nachkommen würde.

" Hey Minho.", begrüßte ich den großen Schüler, der seine Jacke offen trug und darunter ein einfaches, weißes Shirt trug. Er lächelte mich an, dann schaute er sich um und packte mich, nachdem er sicher war, dass keiner mehr auf dem Flur war, am Arm, um mich nah an sich zu ziehen und mir einen schnellen Kuss auf die Wange zu geben. Ich spürte die Hitze in meine Wangen steigen, als ich mich von ihm mitziehen ließ und wir zusammen das Schulgebäude wieder verließen, um zur Sportanlage der Schule zu kommen.

Dort hing seine Clique ab und als ich sah, dass Lee auch bei ihnen Stand, wendete ich mich verwundert an meinen Freund: " Ihr habt euch wieder vertragen.. du weißt schon, nachdem..".

" Du meinst wegen des Kusses?", lachte Minho und ich nickte verunsichert. Er nahm meine Hand fester und zog mich weiter zur Gruppe. " Lee ist einer meiner besten Freunde und ich kann verstehen, dass er dich mag. Aber würde ich deswegen alles hin schmeißen?".

" Also hast du ihm verziehen? Das freut mich für euch.", sagte ich und beschloss Lee mit einem Lächeln entgegen zu treten. So und mit meinem üblichen schüchternen Winken, begrüßte ich auch die anderen vier Jungs der Clique.

Wir standen einige Minuten da und ich lauschte den Gesprächen zwischen den Freunden. Bis Lee auf mich zu kam. Im ersten Moment wusste ich nicht, wie ich auf ihn reagieren sollte, aber ich wollte nicht gemein zu ihm ein. Vor allem, weil er und Minho alles geklärt zu haben schienen.

" Hey, Yuna.", lächelte er. Ich erwiderte das Hey und einen Moment trat eine seltsame Stille ein, bevor Lee sich durch sein dichtes schwarzes Haar fuhr und sagte: " Du, ich hoffe, wir können uns weiter gut verstehen. Du weißt, ich mag dich und es wäre schade, wenn wir deswegen nicht mehr befreundet sein könnten oder es komisch zwischen uns wird.".

" Es muss nicht komisch zwischen uns sein.", sagte ich, weil ich das alles wirklich erledigt haben wollte. Minhos Arm legte sich auf meine Schulter und er zog mich an seinen Körper. Er sagte lächelnd: " Natürlich nicht. Du magst ihn doch auch, oder?".

" Was?". Überrascht wich ich einen Schritt zurück, doch mein Freund hielt mich bei sich.

" Ich weiß, dass du ihn auch magst. Wir kennen uns zu gut, als dass ich das nicht bemerken könnte.", erklärte Minho und ich bekam ein ungutes Gefühl bei der Art, wie er das sagte. " Du musst dich darum nicht sorgen, das ist okay für mich. Wie gesagt, wir haben geredet.".

Erst jetzt verstand ich wirklich, was sie gemeint hatten. Es stimmte, dass ich beide bewundert hatte, bevor ich sie besser kennen gelernt hatte. Aber Minho hatte mich als erster ausgefragt und ich hatte nicht weiter darüber nachgedacht, mich mit Lee zu treffen.

Dass sie jetzt beide bei mir standen und andeuteten, dass sie okay damit seien, mich zu Teilen, gefiel mir nicht. Aber ich dachte daran, dass Minho mein erster fester Freund war. Er war beliebt, gutaussehend und sportlich, wie all seine Freunde auch und ich war deutlich beliebter in der Schule seit ich mich mit ihm traf. Ich war nicht mehr unsichtbar.

Ich wusste nicht, was ich tun sollte, also blieb ich einfach still, bis Minho vorschlug, ich könnte mich am Wochenende mit Lee treffen, um zu schauen wie gut ich mich mit ihm verstand.

Und ich sagte ja, die Angst verdrängend, was passieren würde, wenn irgendjemand aus der Schule erfahren würde, was hier passierte. Als hätte ich nicht geahnt, dass es nicht bei Lee bleiben würde...

Jin pov

Ich brachte Yuna ihr Abendessen, da sie nicht mehr aus ihrem Zimmer gekommen war, nachdem sie mit Jimin in der Küche geredet hatte. Wir alle spürten, dass etwas mit ihr war und mich beschlich der leise Verdacht, dass der Artikel etwas damit zu tun haben könnte. Uns allen war aufgefallen, dass sie das beschuldigte Mädche verteidigen wollte und erst im Nachhinein war mir klar geworden, dass wir wirklich nicht nett über das Mädchen gesprochen hatten.

" Mir geht es gut, danke. Ich denke einfach, die letzten Tage waren sehr anstrengend für mich.". Yuna lächelte mich an, als ich das Tabelett vor sie auf ihrem Bett abstellte, auf das sie sich im Schneidersitz gesetzt hatte, als ich das Zimmer betrat.

" Du solltest trotzdem essen. Damit du wieder Energie bekommst.", empfahl ich ihr und sie nickte. " Wenn etwas ist, Jimin und Tae sind im Wohnzimmer und ich denke die meisten von uns werden noch eine Weile wach sein.".

Ich wünschte dem Mädchen eine Gute Nacht, dann ging ich noch einmal kurz ins Wohnzimmer, um auch den Maknaes gute Nacht zu sagen, bevor ich mich in Namjoons Zimmer begab.

Yuna Pov

Nach dem Besuch von Jin, und dem guten Essen das er mir gebracht hatte, wartete ich bis in der Wohnung wieder Ruhe eingekehrt war und überlegte in der Zwischenzeit, was ich jetzt machen sollte. Im Prinzip gab es zwei Möglichkeiten für mich. Hoseok oder Yoongi.

Es war nicht einfach abzuwägen... ich musste mich besser mit Yoongi verstehen, auch wenn er mich eigentlich zu mögen schien. Aber er sollte... nein, durfte nie wieder andeuten, dass es vielleicht besser wäre, dass ich uszog. Egal, in welcher Situation.

Andererseits, konnte ich mir sicher sein, dass Hoseok mich heute Nacht zu ihm lassen würde und ein paar Kuscheleinheiten waren genau das, was ich jetzt brauchte. Jimin würde sich zu sehr einmischen wollen, ihn hatte ich dafür schon zu weit.

Ich hatte jetzt schon länger nichts mehr aus der Wohnung gehört und ein kurzer Blick verriet mir, dass alle Lichter aus waren und nur noch ein paar kleine Beleuchtungen gerade genug sehen ließen, dass ich die Türen im Flur erkennen konnte.

Jetzt war nur noch die Frage, welche Tür sollte ich nehmen?

BTS Fanfiction | Wavy UnderlineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt