51. Langer Winter (2)

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,,Ich werde wohl bald jemanden heiraten müssen"

Die Ohren des mittlerweile neunzehn jährigen Vampirs horchten augenblicklich auf, als seine Spielgenossin ihre Hände um seine Umschloss, er somit die Wärme spürte, die von ihr ausging, und mit ihren sturmgrauen Augen starr in seine schwarzen starten, die sich augenblicklich in einen tiefen rot färbten. ,,Es ist eigentlich Sitte, dass Frauen mit 14 verheiratet werden. Ich konnte es jahrelang vermeiden. Aber jetzt, da ich morgen schon achtzehn werde, arrangierten meine Eltern eine mit einem Freund unserer Familie." Während das Mädchen ihm dies sagte, schaute sie kein einziges mal weg oder ihre Augen trübten. Sie erkläret es ihn sachlich und so genau, dass es selbst ein klein Kind verstehen würde. Dabei lies sie ihn nicht los.

Doch die Erklärungen des Mädchens klangen für den kleinen lediglich wie Meeresrauschen. Shun blendete sie völlig aus und konzentrierte sich mit auf den ersten Satz. Sie würde heiraten. Er wusste nicht was es war, das eine Gefühle, dass seinen ganzen persönlichen Rhythmus aus der Bahn warf, aber er wusste, dass es mit diesem Satz zusammen hing. Dass dieser kleiner Satz vollkommen fasch war und nicht von ihr ausgesprochen werden sollte. Nicht in dieser Art. Und doch wusste er nicht wieso. Nach all den Jahren, die er mit dem kleinen verrückten Mädchen verbrachte, die nun als eine herangewachsenen Frau vor ihm stand, hat er viele Veränderungen an sich beobachten können. Er fing an es nicht zu mögen, wenn sie fort war. Er hasste es, wenn sie weinte. Es amüsierte ihn, wenn sie glaubte, dass sie stärker war.

Und wieder fühlte er etwas, was er nicht identifizierten konnte. Es war aber dieser Satz. Sie würde heiraten. Dennoch würde sie ihn nicht gleich verlassen. Doch kam das Gefühl nah heran. Sie würde bei jemand anderem sein. Mit ihm lachen. Für ihn sorgen. Und ihn lieben. Und genau das warf den Vampir aus seinem Rhythmus. Sie würde zu jemand anderem gehören. Selbst bemerke Shun es nicht, dass seine Hände sich zu Fäusten ballten und eine dunkle Aura sich um ihn bildete. Erst bei ihrem letzten Satz konnte er sie wieder hören.

,,Shun, lass uns abhauen."

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,,Sprich! Wo ist dein Bruder!?"

So außer sich hat Jayden seinen Vater nicht nie gesehen. Seine Mutter, die neben ihm vor Sorge weinte, guckte den Weißhaarigen auch nur mit verhasstem Blicken an. Als ob sie sich wünschte, dass ihr geliebter Erstgeborener vor ihnen stünde als nur Jayden, der als zweites geboren wurde. Und doch musste er es über sich ergehen lassen. Und das auch nur, weil die der König und die Königin waren. Nicht weil es seine Eltern waren. So etwas gab es für ihn nicht. ,,Ich weiß es leider nicht", kam lediglich die Antwort und doch wusste er es genau. Sein großer Bruder war wieder bei diesem menschlichen Weib. Und Jayden, so töricht wie er war, verriet seinen Bruder nicht ein mal. Es wäre so einfach gewesen, wenn er es einfach gesagt hätte. Sein Bruder dürfte sie dann bestimmt nicht mehr sehen und würde im Schloss bleiben müssen. Und doch...

,,Hexenweib, wo ist mein Sohn!"

Es war klar, dass sein Vater als nächstes die alte Hexe fragen würde. Bei ihr würde man alles beantwortet bekommen. Jeden Wunsch. Jayden unterdrückte es sich etwas dagegen zu sagen, sonst würde man herausbekommen, dass er doch nur gelogen hat. Also musste er es sich anhören, was die Hexe zu erzählen hatte. Und die Geschichten waren wahr. Sie wusste alles. Dass sich sein großer Bruder mit einem Menschen traf, dass sie sich mehr als nur mochten und sie erzählte auch von einer Sache, von der Jayden noch nichts wusste. Sein Bruder wollte mit dem Weib wegrennen. Nur am Rande bekam er mit, dass sein Vater ihr befahl, sich darum zu kümmern.

Als ich dich wieder traf Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt