Als ich dich wieder traf

...Mitte...

Bei den Anderen

,,Spürt ihr schon das Adrenalin?"

Es war unglaublich. Obwohl sie noch auf dem Weg zum Schloss waren, spürte Shin schon sein Herz schneller schlagen und nicht wegen des Laufens. Nein. Aufregung. Das erste mal in seinem Leben, so wie auch der anderen in seiner Gruppe, würden sie dem Vampirkönig gegenüber treten, sein Schloss stürmen und ihn aus der Welt tilgen. Das Versprechen, das er sich einst gab, würde er heute wahr werden lassen. Um jeden Preis, wenn es auch sein Leben sein muss.
,,Mein Herz schlagt schon wie verrückt.", hörte er Aky zustimmen. Dabei legte sie ihre Hand auf ihre Burst. Es schlug wie enorm schnell. ,,Lass das bloß nicht die Vampire hören.", grinste Rosé und pickte sie leicht an die Seite. ,,Wenn sie nicht schon von euren Geschnatter Wind bekommen haben.", hörten alle die etwas abfällige Bemerkung von Daniel. ,,Wenn schon, dann von Ihrem Getrampel." Stille. Der Kommentar konnte wirklich von allen kommen, wirklich von jeder einzelnen Person auf der ganzen Welt, nur doch nicht von Fuyu!

,,Hihihi.", hörte man schon Aky leicht kichern, als sie den Kommentar ihrer Freundin hörte. Auch bei ihr sah, dass sie ein kleines Lächeln im Gesicht hatte. ,,Woher kam das denn?", fragte sie die Lilahaarige auch schon. Aky wusste zwar, dass ihre Freundin auch mal auf den Putz hauen kann, aber das tat sie dann erst, wenn sie alleine war oder eben nur mit der Blonden zusammen. Und schon gar nicht vor versammelter Mannschaft.
,,Vielleicht bin ich nur aufgeregt", entgegnete Fuyu ruhig. Aber Aky kannte ihrer Freundin ganz genau. Etwas gutes ist ihr passiert. Sehr gut. Und sie konnte sich genau denken, wie oder mit wem das zustande gekommen ist. Leicht seufzte sie. War es komisch, dass sie keine Schmerzen hatte, obwohl ihre Liebe ihre Freundin liebt und genau so umgekehrt? Ihre Gefühle der Liebe verstand sie selbst nicht. Wieso sie nicht wie in Büchern weinte, wieso sie nicht Eifersucht empfand oder sich wenigstens ein bisschen in ihrem Inneren aufregte. Bei einem war sie sich aber sicher. Das gute Gefühl, das die Anführerin schon damals bei ihn hatte und heute immer noch hat. ,,Er ist ein guter Junge."

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Unglaublich.

Egal wie oft Shin es sich auch ansah, das prachtvolle Schloss, das vor ihm aus der Erde ragte, war einfach nur atemberaubend. Aus Furcht oder vor Erstaunen konnte er dieses mal nicht. Möglich auch vor Aufregung. Immerhin befand sich ihr Ziel genau vor ihm, und damit nicht das Schloss, sondern die Person, die sich darin aufhielt. Der Vampirkönig. Die Person, die alles ins Rolle brachte, so viel Leid auf die Welt brachte und den Shin umbringen wurde. Shin's Blut fing an zu kochen. Das was er sich schon so lange erwünscht hat, wurde nur in ein paar Minuten erfüllt werden. Den Tod des Königs. Seine Asche vor seinen Füßen vorzufinden. Er würde endlich seine Rache bekommen.
,,Es geht los!" Erreichte ihn auch schon endlich die Ansage zum Loslegen. Und das musste er sich kein zweites Mal sagen. Er stürmte nämlich schon los. Sein Team, wie er erkennen konnte, dicht hinter ihm. ,,Stürmt das Schloss!"

Die großen Tore wurden aufgetreten, die Eingangshalle des großen Schlosses freigegeben und mit ihnen auch aufgeschreckte Vampire. Wohl nicht so starke. Er schnalzte mit der Zunge. Der Vampirkönig sieht sich wohl ganz hoch und sorgt noch nicht mal für einen Schutz. Fast schon provozierend, wenn man ihn fragt. ,,Dann muss ich dafür sorgen, dass er es bereut.", flüsterte er vor sich hin. So wie er auch seine Existenz bereuen wird, wenn er mich kennen lernt, er lächelte bei dem Gedanken. ,,Man spürt ja schon deine Mordlust.", warf ihn Fuyu aus den Mordgedanken. ,,Bis du denn nicht auch aufgeregt?" Er sah wie sie leicht grinste. ,,Sogar sehr, Shin." ,,Hey! Schlaft nicht ein, sondern findet den König, wir halten hier Stellung!", quäkte Daniel ihnen zu. Und auch das taten die zwei doch gerne.

Suchten jeden Flur, den ganzen Garten und jeden Raum ab, bis sie an den letzten an kamen. ,,Das ist auch euer letztes Zimmerchen, oder", fragte Kai, der mit Aky um die Ecke gekommen ist. Fuyu nickte nur, während Shin mit Schwung die Tür öffnete. Leise sein mussten sie nicht. So laut wie es bei der Eingangshalle war, musste man schon sehr schwerhörig sein, um es nicht zu hören.