Oᕼ ᕼᗩᑭᑭY ᗪᗩY

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Nach einer gewissen Zeit lösten wir uns wieder von einander.
Ich war so unfassbar glücklich, dass das gerade passiert war. Ich könnte schreien vor Glück.
Nick lächelte mich liebevoll an und lehnte sich zurück in seinen Sitz.

Ich schnallte mich an und und startete den Wagen. Eigentlich sollte ich wahrscheinlich jetzt nicht Auto fahren, denn ich hatte tausend andere Dinge im Kopf. Doch ich riss mich zusammen und lenkte das Gespann sicher auf die Straße Richtung Heimat. Meine Hand lang durchgängig auf dem Schalthebel, denn Nick hatte seine auf meine gelegt und hielt sie ganz doll fest. Also musste ich mit einer Hand lenken.
Da Sonntag war, war nicht viel los auf den Straßen, nur die üblichen Fahrradfahrer traf man häufiger an.

Da wir ungefähr eine Stunde unterwegs sein würden, hatte Nick sich zurückgelehnt und schien zu schlafen.
Ich war froh, dass er sich jetzt endlich ausruhen konnte. Wer wusste, ob er wirklich keine Schmerzen hatte, oder ob er es nur behauptet hatte, damit sich niemand um ihn sorgte....

Langsam lenkte ich den Wagen auf den Hof. Nick schien wirklich zu schlafen und so beschloss ich ihn aufzuwecken und Krümel schon mal allein vom Hänger zu holen. Nick wollte zwar mit helfen den Hänger aufzuräumen, doch ich verdonnerte ihn dazu, zu Martha zu gehen und sich ein Kühlpack auf die Nase zu legen. Vielleicht könnte man so noch etwas die Schwellung lindern. Außerdem hatte er für heute wirklich genug gemacht.

Während ich in Erinnerung an den Kuss schwelgte, räumte ich das Auto und den Hänger auf. Dann stellte ich noch alles vernünftig zurück an seinen Platz und schaute nochmal bei Geysir vorbei. Wie immer stand er zufrieden in seiner Box und kaute genüsslich sein Heu. Es machte mich jeden Tag froh, ihn so zufrieden zusehen.
Dann ging ich rein und setzte mich zu Nick und Martha an den Tisch. Wobei Nick mich amüsiert angrinste, als ich die Küche betrat. Martha sah seinen Blick nicht, denn sie sah mich ebenfalls an.

"Nick sagt, du hast ein Video von dem Vorfall", griff Martha auf und sofort zog ich daraufhin mein Handy aus einer Tasche und zeigte ihr den Ritt.

"Du musst auf den letzten Sprung warten, da passiert das", informierte ich sie und griff nach einem der fertig belegten Brötchen, welche Martha für uns vorbereitet hatte.

Einige Minuten später und mit vollem Magen wanderten wir die Treppe nach oben. Sobald wir oben im Flur angekommen waren, schloss er seine Arme von hinten um mich. Ein Blick auf die Wanduhr verriet mir, dass es halb acht war.

In seiner Umarmung drehte ich mich um und legte meine Arme um seinen Hals. Er ließ währenddessen seine Hände an meiner Hüfte und zog mich näher an sich. Diesmal war ich es, die ihn zu erst küsste. Der Kuss war ruhiger, aber trotzdem genau so innig, wie der im Auto.
Plötzlich löste er sich. Ich sah in seine Augen und entdeckte ein Schimmer von Bedauern.

"Melanie, wir können uns aber nicht so vor den anderen verhalten. Theo meinte mal zu mir, wenn ich was mit den Azubis anfange, fliege ich raus."

Ich musste kurz lachen, als ob Nick wirklich so ein Playboy war.
"Wieso? Gibt es da etwas über dich, was ich wissen sollte?"
Ein Schmunzeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.

"Nunja ich komme ja von hier und während meiner Zeit in der Realschule war ich mal mit verschiedenen Mädchen zusammen, und dummerweise waren die meisten alle Reitschülerin. Ich bin also kein unbeschriebenes Blatt und jeder kennt mich hier. Somit hat auch Theo davon Wind bekommen und hat mich nur unter dieser Bedingung, die Ausbildung machen lassen."

Jetzt musste ich noch mehr lachen. Nick hatte seinem Aussehen alle Ehre gemacht. Er sah nicht nur gut aus, sondern hatte dies noch mit ganz vielen Freundinnen bewiesen.
"Mensch, die standen bei dir bestimmt alle Schlange", scherzte ich rum und ging einfach in sein Zimmer, er folgte mir natürlich.

"Jaahaa, glaub mal nicht das ich unbeliebt war. Außerdem haben immer die Mädchen mit mir Schluss gemacht, weil ich angeblich zu viel bei den Pferden war und mich kaum für sie interessiert hab."
Erneut musste ich lachen. Wieso konnte ich mir das so gut vorstellen?

"Also hattest du keine Freundin, seit dem du hier bist?", stach ich noch tiefer in die schmerzende Wunde.
Er schüttelte den Kopf.
"Wow, dann hat dich Theo aber echt unter Kontrolle", staunte ich und lachte dabei.
Doch mein Lachen wurde sofort im Keim erstickt, als Nick mich plötzlich zurück schubste und sich über mich lehnte.

"Und du? Wie viel Kerle hattest du schon?", bohrte er nach und sah mich amüsiert und überlegen an.
Ich tat so, als ob ich überlegte, obwohl ich die Zahl genau wusste.
"Mmmm, Null?"
Erst schaute er etwas verwirrt, doch dann lächelte er.

"Du warst mein erster Kuss heute", gestand ich ihm und bedeckte mein Gesicht mit meinen Händen. Irgendwie war das gerade ein bisschen unangenehm.
"Dafür kannst du aber ziemlich gut küssen", flüsterte er mir ins Ohr. Mit einer Hand nahm er meine Hände von meinem Gesicht und legte dann wieder unsere Lippen aufeinander.

Plötzlich fand ich Nick noch viel attraktiver als vorher schon, zu wissen dass er sehr beliebt bei den Mädchen hier war und dass er auch einiges an Erfahrung hatte, fühlte sich sehr gut an.
Sein leichter Bart kratze über meine Haut und sein Geruch, den ich in letzter Zeit immer häufiger wahrnahm strömte in meine Nase.

Martha kam heut überraschenderweise nicht, um uns eine gute Nacht zu wünschen und so lagen wir noch eine ganze Weile auf seinem Bett und lachten und knutschten. Irgendwann zog Nick dann sein Turnier Shirt aus und er sah unfassbar heiß aus, in nur dieser blöden weißen Reithose. Außerdem war sein Oberkörper in keiner schlechten Form, sowie ich es bereits vermutet hatte.

Wir zogen beide unsere Hosen aus und verkrochen uns dann gemeinsam unter seine Bettdecke. Das Licht im Zimmer hatte er bereits ausgeschalten, nur von draußen schien der Mond in sein Fenster und das war hell genug für uns beide.
Unter der Decke strich er mit seiner Hand über meine Beine, unter mein Shirt und küsste meinen Hals und meine Arme. Ich genoss dieses Liebkosen, es war das erste Mal, dass ich so vertraut mit einem Jungen war und wem würde ich wohl mehr vertrauen, als Nick?

Das Warten auf den Richtigen hatte sich aufjedenfall gelohnt. Und ich war mir sicher, dass ich es mit Nick nie bereuen würde.

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