ᖴᖇIᗴᑎᗪՏ

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Wir erreichten schließlich den Hof und kurz bevor wir durch das Tor traten, setzte Nick mich ab. Schließlich konnten wir nicht wissen, ob noch jemand wach war. Mein Handy sagte zwar, dass es 2.37 Uhr war und somit sicherlich schon alle schlafen würden, aber man konnte ja nie wissen.

Leise schlichen wir die Treppe zu unseren Zimmern hinauf. Oben angekommen schlang Nick seine Arme von hinten um meine Hüfte und hob mich hoch, um mich in sein Zimmer zu tragen. Vor Schreck entfuhr mir ein leises Quicken, welches er aber schnell verstummen ließ, indem er seine Hand auf meinen Mund legte.
Wir machten uns nicht erst noch die Mühe das Licht anzuschalten, denn so würden unnötig Mücken durch das offene Fenster ins Zimmer gelangen.

Mit einem gezielten Griff öffnete er dein Reißverschluss des Kleides an meinem Rücken und ließ seine Hände über meine Haut fahren. Dabei küsste er leicht meinen Hals und biss sogar einige Male in meine Haut. Schnell drehte ich mich um und schlang meine Arme um seinen Hals. Ich stand nur noch in Unterwäsche vor ihm und es störte mich in keinsterweise.
Früher hatte ich immer gedacht, dass es mir bestimmt peinlich wäre, mich das erste Mal vor einem Jungen auszuziehen. Doch Nick nahm alles mit so einer Selbstverständlichkeit hin, dass mir gar nichts peinlich sein musste. Zudem beruhigte es mich auch zu wissen, dass er bereits einige Frauenkörper gesehen hatte.

Irgendwann löste ich mich aus seinen Armen und verkroch mich unter seiner Decke. Er fing an, sich den Schlips abzubinden und ab jetzt, konnte ich kein Auge mehr von ihm lassen.
Er machte es mir auch nicht gerade einfach, nicht zu glotzen. Nick öffnete in windeseile sein Hemd und ließ es auf den Boden fallen. Er fummelte an seinem Gürtel und zog sich schließlich die Hose aus. Sein gut bemuskelter Körper kam zum Vorschein. Trotz der Dunkelheit waren seine Konturen gut zu erkennen.
Er kam zu mir ins Bett und legte seinen Arm, um meine Hüfte. Zufrieden inhallierte ich seinen Duft und schloss dann meine Augen.

Nach einer kurzen Nacht, wurde ich durch Nick geweckt, der gerade dabei war aufzustehen. Er stand bereits angezogen im Zimmer und striff sich nur noch seinen Pulli über.
Draußen hörte ich die Vögel aufgeregt zwitschern und wenn ich nicht so übermüdet gewesen wäre, hätte mich dieser Krach auch sicherlich nicht so genervt. Müde setzte ich mich auf und räkelte meine Arme.

"Guten Morgen. Komm aufstehen, wir müssen arbeiten", versuchte er mich zu motivieren und zog an meinen Händen, die er eben gepackt hatte.
Ich schüttelte nur den Kopf.

"Komm. Wer feiern kann, kann auch aufstehen!", haute er mir wieder einen dieser Sprüche an den Kopf, die er immer auf Lager hatte.
"Wer sowas sagt, kann nicht feiern", konterte ich und ließ mich müde in sein Kissen fallen. Warum war ein Bett am gemütlichsten, wenn man aufstehen musste?

Doch im Endeffekt raffte ich mich auf und verschwand mit meinem Kleid über dem Arm, in meinem Zimmer, um mich umzuziehen.
Heute Morgen trank ich sogar zum allerersten Mal in meinem Leben Kaffee. Nick hatte ihn mir ratsam empfohlen. Natürlich hörte ich auf diesen unverbesserlichen Mann und schluckte die braune Brühe, vor der ich mich schon mein ganzes Leben lang ekelte.

Mit drei Stunden Schlaf, tat ich wirklich Dinge, die ich ausgeschlafen nie tun würde. Daher kam mir die Mittagspause gerade recht, doch bevor ich mich in mein Bett haute, um noch eine Stunde Schlaf ergattern zu können, nahm ich mein Handy in die Hand und rief zu allererst Jessica an.

Es klingelte auch nicht lange, da nahm sie schon ab. Jessica studierte momentan in Bremen Architektur. Ich freute mich wirklich sehr, dass sie dort einen Platz bekommen hatte, denn schon seit der Schule, war sie von alten Gebäuden und Baustilen, sowie von allem Neuen, begeistert gewesen.

"Hey Nele", begrüßte mich ihre typisch fröhliche Stimme.

"Hey Jessica", begrüßte ich sie. Zwar nannten sie viele nur Jessie, jedoch mochte ich es nicht Namen abzukürzen. Die Eltern hatten sich nicht so einen Namen ausgesucht, nur damit ihr Kind nie oder selten so genannt wurde.

"Du, ich wollte mich mal nach dir erkundigen und fragen, ob du vielleicht mal Interesse hättest mich zu besuchen? Ich weiß, Tiere sind nicht so deins. Aber wir können auch mal in die Stadt hier, wenn du möchtest. Immerhin hab ich viel zu berichten."

"Klar! Ich habe nächste Woche ein paar Tage frei, wenn dir das nicht zu kurzfristig ist..."

"Nein, das passt perfekt! Komm einfach wann du willst. Wäre nur schön, wenn du mir einen Tag vorher Bescheid gibst!"

"Okay, mach ich! Ich freu mich!" So verabschiedete sie sich und wir beendeten unser Gespräch. Ach, Jessica war einfach nur knuffig.
Gut, das wäre geklärt! Jetzt fehlte nur noch Pauline. Ob sie überhaupt ans Handy ging, wagte ich aber zu bezweifeln. Sie studierte zur Zeit Kunst und Englisch in Halle. Daher war sie viel am Zeichnen und selten erreichbar. Das war schon immer so.
Doch zu meinem Erstaunen erreichte ich sie beim zweiten Versuch.

"Hi, was gibts?", begrüßte sie mich und ich konnte hören, dass sie wohl leicht in Hektik war.

"Hi, ich wollte fragen, ob du mich vielleicht mal besuchen möchtest, wenn du Zeit hast. Dann können wir gemeinsam ausreiten und ich erzähle dir von Nick, dem hübschen Stallburschen", lachte ich, denn ich wusste genau, dass ich somit ihr Interesse geweckt hatte.
Sie selbst war mit Linus zusammen und das schon seit der 11ten Klasse. Früher ritten wir jeden Freitag zusammen aus und plauderten über alles. Und damit meine ich wirklich alles.

"Uww, ja gern. Aber ich muss zur Zeit ein Projekt fertig machen, welches ich übermorgen abgeben muss..."

"Wann hast du damit angefangen?"
Neugierig, auf die Antwort hielt ich kurz die Luft an.

"Ähmm....heute?", sagte sie mit einem unsicheren Lachen. Auch ich musste grinsen. Das war so typisch Pauline. Von nichts ne Plan, aber immer das beste Ergebnis. Naja, wer's kann...ich nicht.

"Aber ich habe in drei Wochen Semesterferien, wenn du willst komme ich da vorbei. Dann kannst du mir auch den Stallknecht vorstellen!", gab sie mit einem zweideutigen Unterton von sich, was mich auflachen ließ.

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