Prolog

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Die ersten warmen Sonnenstrahlen dieses Jahres strahlten auf meine erwärmten Wangen. Genüsslich schloss ich die Augen und entspannte mich zu der leisen Musik meiner liebsten Playlist. Der ganze Tag hatte sich angefühlt, als würde er nie vorbeigehen. Doch jetzt als ich auf dem kleinen Vorplatz unseres Hauses meine Beine hochlagerte, vergass ich den Stress von der Uni und die vielen Menschen welche sich durch die Gänge drängten.

Abends hier zu sitzen und die friedliche Ruhe zu genissen war etwas vom Grössten für mich. Ich schaute zu wie die Kinder aus unserer Nachbarschaft Fussball spielten und beobachtete das neue Kindermädchen einer Freundesfamilie, welche direkt gegenüber in einem wunderschönen Haus wohnte. Von der bildhübschen Haushälterin hatte meine Freundin bereits erzählt, sie sei seit kurzem bei ihnen und arbeitete bei mehreren Familien jeden Tag in der Woche von früh bis spät. Bei Serena zuhause war es üblich, dass von Zeit zu Zeit ein Hausmädchen aus dem Aussland bei ihnen arbeitete. Ihre Eltern waren vielbeschäftigte Leute und eher selten im Haus. Da meine Freundin ebenso studierte, waren jungen Geschwister sonst alleine.

Ich trank einen grossen Schluck von dem eiskalten Mineralwasser und schaute zu, wie die junge Frau das kleine Mädchen aufhalten wollte, welches nun in meine Richtung rannte. Die kleine Jenny war völlig in mich vernarrt und lief nun mit ihren kurzen Beinchen zu mir. Lächelnd stand ich auf und breitete die Arme aus um sie hochzuheben und mich um meine eigene Achse zu drehen. Das helle Engelslachen liess mein Herz glücklich pochen. "Entschuldigung", meinte die Frau, welche wohl die neue Haushälterin war stürmisch. "Kein Problem", lächelte ich und setzte das kleine Wesen zurück auf den Boden. "Jamie! Jamie!", rief Jenny völlig aufgedreht: "Heute kommt ihr zu uns essen!" Ich lächelte ihr zu und nickte. "Komm", meinte die mir fremde Frau und nahm Jenny an die Hand: "Du musst nach Hause", erklärt sie stotternd aber fehlerfrei. "Bis später", verabschiedete ich mich von der Kleinen und setzte mich erneut in die spätabendlichen Sonnenstrahlen.

Dass wir bei den Sutter's assen war nichts spezielles. Obwohl die Eltern der sechsköpfigen Familie selten Zuhause waren, trafen sich unsere Familien öfters um gemeinsam den Abend zu verbringen. Allerdings hätte ich mir heute lieber einen ruhigen Abend ohne Kinder und den Lärm gemacht, bei uns Zuhause mit der Familie vor dem Fernseher oder alleine in meinem Zimmer. Ich griff nach meinem Handy und tippte mit schnellen Fingern eine Nachricht an Serena: "Unsere Familie treffen sich zum Essen heute, hast du Lust direkt nach dem Essen bei mir einen Film zu sehen?"

Die Nachricht abgesendet, wartete ich mit geschlossenen Augen auf die schnell kommende Antwort: "Bin dabei."

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