Die letzten Sekunden des Tages

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Natürlich fragten mich Serena und Noemi sofort darüber aus, was wir besprochen hatten. Ich erzählte ihnen von seiner Frage wegen dem Klavier, aber liess die Erinnerung an seine funkelnden Augen und das glückliche Lächeln behielt ich für mich tief im Herzen aufbewahrt. Der Abend verlief wundervoll, wir assen Marshmellows und Stockbrote wärend die Sterne über unseren Köpfen standen und wir lachten und tanzten. Die Atmosphäre war perfekt und ich genoss es, mit meinen Freunden den Abend zu verbringen. Leider verging diese Zeit auch viel zu schnell und bald wurde es Zeit nach Hause zu gehen. "Jamie", rief Serena plötzlich und ich stand auf, klopfte mir den Sand vom Kleid und lief zu ihr: "Dominik bringt uns direkt nach Hause", infomierte sie mich, den Blick auf einer der Organisatoren gewendet. "Das ist super", freute ich mich: "Ich rufe Emmanuel", bot ich an und lief los.

Als er sah, dass ich auf ihn zukam, löste er sich von den anderen und lief in grossen Schritten auf mich zu. "Hey", hauchte ich, plötzlich ein wenig eingeschüchtert von seiner Grösse und unglaublichen Presenz: "Wir würden nach Hause gehen, kommst du?" Wow Jamie, tadelte ich mich selbst über den ziemlich mütterlich klingenden Satz. "Ich sage auf Wiedersehen", meinte er und das tat ich auch. Ich verabschiedete mich kurz von allen und umarmte Noemi noch ein wenig länger. Sie drückte mich liebevoll und strich mir mit der Hand über den Rücken: "Jamie", flüsterte sie in mein Ohr: "Du darfst ihn gerne haben, vielleicht ist es genau das was er gerade braucht." Dann liess sie mich los und fuhr mit der Hand über meine Wange. Freundschaftlich lächelte ich sie an und drehte mich dann um, damit ich mit Emmanuel und Serena nach Hause gehen konnte.

Im Auto lief Musik, aber das war auch schon alles. Ich lehnte meinen Kopf an die Autotür und schaute hoch in den Sternenbesetzten Himmel. Die Luft war so klar und die Strasse so dunkel, dass man unzählige Sterne entdecken konnte. Durch die Musik und die Wärme des Autoinnenraumes wurde ich ein wenig schläfrig. Entspannt schloss ich meine Augen und liess mich von dem leichten Ruckeln der Landstrassen schaukeln, während ich der romantischen Musik lauschte und meine Gedanken wieder zu Emmanuel und seinem Klavier schweiften. Unaufhaltsam fiel mir die schön, schmerzhafte Melodie ein und ich blinzelte verstohlen zu dem Jungen, welcher auf der anderen Seite der Rückbank die Augen geschlossen hatte. Schnell wandte ich meinen Blick wieder ab, bevor es jemand bemerken würde.

Kurz bevor ich im Auto einnickte fragte ich mich, von wem der zwei Jungs im Auto dieser absolut perfekte Duft von Deo oder Aftershave stammte. Dann verschwamm alles vor meinen Augen und ich liess mich von der Musik in meinem Kopf in den Schlaf tragen.

Beyond the limitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt