"Alles gut", fragte mich Emmanuel und ich schaute auf, um ihm auf das Kinn zu starren. Seine Augen mied ich. Noch immer verlegen nickte ich und wollte mich gerade zum gehen umdrehen. "Dein Kleid", murmelte Emmanuel mit einem Grinsen auf den Lippen. Hatte er wirklich gerade die Frechheit zu grinsen, nach allem was gestern geschehen war? Naja, ich musste ja schon zugeben das ich diese zu einem Lächeln verzogenen Lippen ziemlich mochte. Auf seine Worte schaute ich an mir herunter und musste dann zugeben, dass ich keinen so guten Eindruck machte. Der leichte und babyblaue Stoff meines Sommerkleides war voller Russ der Grillsachen und voll Dreck, welcher wohl vom Boden stammte. Ich stoss einen verzweifelten Laut aus und wollte das Unglück ein wenig beheben indem ich mit meinen Händen darüberstrich. Da meine Hände aber ebenso schwarz waren, verschlimmerte ich all dies nur noch.
In diesem Moment wäre ich gerne im Boden versunken, einfach weg. "Heyy", meinte Emmanuel und ich schaute ihm für eine Sekunde direkt in die tiefbraunen und ziemlich dunkel gewordenen Augen. Mein Herz pochte schneller und mein Atem stockte, woraufhin ich den Blick auf seine Nasenspitze wannte. "So schlimm ist es auch nicht!" Seine Stimme war amüsiert und irgenwie fürsorglich. "Schau", lachte er: "Damit du nicht alleine bist heute Abend." Sein Grinsen wurde breiter und war ansteckend. Dann packte er mein Handgelenk und drückte meine dreckige Hand direkt auf sein weisses Shirt. Erschrocken entriss ich sie ihm doch es war schon zu spät, meine kleine Hand hatte einen dunkelgrauen Abdruck auf seinem Shirt hinterlassen. Und ein Kribbeln in meinem Bauch. Seine Brust war hart und ich hätte am liebsten noch einmal angefasst. Doch weil ich ohnehin schon extrem verunsichert dastand, hätte dies meinen Eindruck nicht verbessert.
"Du hast da was", flüsterte Emmanuel plötzlich und meine Gedanken wurden von meinen starken Gefühlen beim Klang seiner Stimme verdrängt. Bevor ich wusste, wie mir geschah, fuhr er mit dem Daumen über meine Wange und entfernte so wohl einen schwarzen Strich. "Perfekt", lächelte er während er mir tief in die Augen blickte. Diese liebevolle Geste erinnerte mich an die Hand auf meiner Schultern, als ich gestern bei ihm eine Klavierstunde hatte. Auch heute hinterliss seine Berührung eine Erinnerung auf meiner Haut, welche tief in meine Gedanken geprägt wurde. Wir standen uns gegenüber und starrten uns in die Augen. Was war mit gestern? Meldete sich meine Vernunft bei dir und damit die Angst, dass er mich plötzlich wieder ablehnen würde. Trotzdem konnte ich meinen Blick nicht abwenden. Wir standen für einige Sekunden einfach so da.
Er und ich.
So nahe.
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Beyond the limit
Teen FictionIf you are limited, you want to pass the limits! Eine Zeitspanne von exakt 3 Monaten und Grenzen welche unüberwindbar sind. Keine gute Voraussetzung für eine junge Liebe, doch was das Herz will, kann man sowieso nicht steuern. Auch ich nicht. Denn a...