Gedankenkarussell

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Der Bus hielt und wir stiegen aus. Die Nacht war nun völlig eingebrochen und die Sterne funkelten auf uns herab. "Komm ich zeige dir den Weg." Ich könnte gerade schnell gehen und dann endlich ins Bett fallen, aber ich wollte nicht schnell sein. Ich genoss die Stille der Nacht und ich liebte die Ruhe welche gerade herrschte. Emmanuel ging neben mir, den kleinen Koffer trug er, statt ihn zu ziehen. Ich schickte Serena eine kurze Nachricht, damit ich nicht klingeln und die ganze Familie wecken musste. Gerade als wir das Haus von Sutters sahen, ging das kleine warme Licht über der Haustüre an und Serena trat heraus, ihr Blick war voller Schuldgefühle.

"Hallo zusammen", meinte sie leise, als wir bei ihr ankamen. Emmanuel und Serena schüttelten unbeholfen die Hand und alle schwiegen. "Ich zeige dir dein Zimmer, Jamie geh du nur in mein Zimmer oder unter die Dusche." Sie schritt kalt voraus und Emmanuel folgte ihr unbeholfen, von seinem Selbstbewusstsein schien nichts mehr vorhanden zu sein. Er drehte sich ein Mal kurz um und lächelte mir zu, während er ein stummes: "Danke", mit den Lippen formte. Erschöpft zog ich mir die Schuhe aus und langsam merkte ich die Müdigkeit in meinen Gliedern. Leise schlich ich zu Serena ins Zimmer, zog meine Jeans aus und legte sie neben das Bett um mich dann im Shirt auf Serenas Bett fallen zu lassen.

Ich schlüpfte unter ihre Decke und massierte mir kurz die schmerzenden Füsse, bevor ich mich auf das grosse weichen Kissen sinken liess und mich an den Rand quetschte. Sie besass kein breites Bett, aber das störte niemand, wir konnten gut auf dem selben Kissen schlafen und auf engem Raum zusammengekuschelt die Nacht verbringen. Meine Lieder waren schwer und meine Augen tränten vor Müdigkeit. Leise hörte ich die Stimme von Serena, welche ihrem neuen Mitbewohner erklärte, wo sich das Badezimmer befand und wo er schlafen durfte.

Ein dumpfes Scheppern, warscheinlich vom Koffer, durchdrang die Wand und ich dachte darüber nach, dass dieser fremde Junge genau gegenüber dieser Wand schlief. Meine Gedanken wanderten zu seinen Händen, zu dieser Melodie welche mein Herz irgendwie schneller hatte pumpen lassen. Ich erinnerte mich an die wundervollen Klänge des Klavieres und versuchte das ruhige Lied in meinem Kopf festzuhalten um es niemals zu vergessen. Weiter dachte ich über sein überglückliches Lächeln am Klavier nach, an der Sehnsucht der Vergangenheit, welche ich im Bus miterleben durfte und an sein lautloses Danke. Meine Augen fielen zu und ich hatte keine Macht über meine Gedanken. Die Erinnerung an die Melodie liess mich in einen ruhigen Schlaf fallen.


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