Gesprächsabbruch

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Mein Herz klopfte wie wild. Manchmal frage ich mich wirklich, ob ich eine erwachsene junge Frau oder ein kleines Mädchen war. Warum interessierte mich dieser Junge so sehr und warum wollte ich unbedingt wissen, was hinter den Sehnsüchten des Klavierspieles steckte. Emmanuel setzte an um mir zu erklären, warum er so lange nicht hatte spielen können: "Als Kind habe ich in der Schule ein Klavier. Dort habe ich mir das selbst beigebracht. Das Spielen vom Klavier. Aber Zuhause haben wir kein Klavier und in die Schule gehe ich nicht mehr und nirgends ist ein Klavier zum spielen." Beinahe enttäuscht von der einfachen Geschichte fragte ich weiter in der blöden Hoffnung meine starke Neugirde zu stillen: "Hattest du keinen Unterricht?"

"Bei einem Klavierlehrer?", Emmanuel riss die Augen auf und schüttelte beinahe entsetzt den Kopf: "Niemand kann sich einen Lehrer leisten!" Seine Stimme war so voller Überraschung und Abneigung das ich plötzlich Angst bekam weiterzufragen. "Hast du einen Klavierlehrer", fragte er überrascht. Ich lachte auf: "Das hättest du an meinem Talent erkennen sollen", meinte ich ironisch und brachte ihn dabei zum Lachen. "Nein ich habe keinen Musiklehrer, aber viele Leute aus meiner früheren Schule gingen zusätzlich in die Musikschule um ein Instrument zu lernen." Fragend schaute er mich an: "Musikschule? Habt ihr nicht eine normale Schule?" Erst jetzt fällt mir auf, wie wenig dieser Junge aus der Ukraine über unser Land wissen musste. "Es ist freiwillig. Nach der Schule." Er nickte nachdenklich. Einfach um ihm einen Einblick in unser Leben zu geben, sprach ich die nächste Zeit über unser Schulsystem und die Art, wie es war bei uns in die Schule zu gehen, welche Fächer wir hatten und wie wir bestanden.

Als ich neugierig Fragen über seine Schule und Familie stellte veränderte sich auf einen Schlag alles. Seine Stimme wurde kalt und beinahe hasserfüllt. Seine Antworten waren einsilbig und er wirkte so abweisend, dass ich beinahe Angst bekam. Er lehnt jede Frage und jeden Versuch zurück in das vorherige lockere Gespräch zu kommen ab und wurde dabei immer härter und die Distanz wurde immer grösser. Ich fühlte mich beschissen. Ich wollte nur noch dorthin zurück, wo seine Stimme so fröhlich und liebevoll geklungen hatte und an den Zeitpunkt als wir ein gutes Gespräch hatten. Noch mehr wünschte ich mich an den gestrigen Abend. Dorthin als er mich alleine mit seiner Anwesenheit beruhigt hatte und dorthin wo ich mich einfach wohl gefühlt hatte.

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