Die Ruhe vor dem Sturm

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Während ich erschrocken die Augen aufriss und mit meinem Blick seinen nackten Oberkörper fixierte. Nun sah ich, was ich zuvor gespürt hatte. Linien an seinem muskulösen Bauch und eine ziemlich muskulöse Brust liess mein Kinn ziemlich unelegant fallen. Als ich bemerkte wie sehr ich ihn musterte richtete ich meine Augen sofort auf sein Gesicht. In diesem Augenblick erkannte ich, dass auch er am starren ist. Sein Lippen waren leicht voneinander getrennt und seine Augen starrten dunkel an mir hoch. Die ganze Situation wurde in diesem Moment noch komischer und ich räusperte mich, worauf er ertappt in meine Augen schaute. Von Verlegenheit war jedoch keine Spur. Er hob die Augenbrauen: "Steht dir sehr gut", meinte er und grinste schief mit einem Mundwinkel.

"Dankeschön", bedankte ich mich überrascht und lief dann mit allem Selbstbewusstsein, welches ich irgendwo in den letzten Ecken aufkratze an ihm vorbei. Das schön fallende Kleid erleichterte mir das ganze, da es sich echt gut anfühlte. Ich stieg die Treppen herunter und schritt zurück zu den anderen in den Garten. "Du siehst wundervoll aus", rief Serena aus als sie mich entdeckte und ich lächelte. Daraufhin liefen wir mit Tellern, Gläser und Servietten von der küche nach draussen und ordneten das Ganze schön an. Die fröhliche Stimmung war zurück und sogar als Emmanuel zurückkam, wurde unser Lachen nicht unterbrochen. "Nicht fallen lassen", zwinkerte er mir zu, als niemand zusah. Freundlich lächelte ich ihn an, jedoch war ich immer noch verunsichert, was diese Ablehnung gestern gewesen war und warum ich es als so schlimm empfunden hatte.

Langsam trafen die Gäste ein und es gab ein Gewühl, bei welchem ich trotz des auffälligen Kleides untertauchen konnte. ICh mochte es nicht, wenn viele mehr oder weniger fremde Menschen um mich herum waren. Ich fühlte mich wirklich nicht wohl dabei. Viel lieber war ich mit wenigen Personen zusammen, welche ich dann aber auch richtig gut kannte. Ich huschte um die Hausecke zu den Liegestühlen und legte mich auf einen, während ich den späten Nachmittag mit ein wenig Ruhe genoss. Von weitem hörte ich die Stimmen und wie die Gäste lachten. Doch hier war es so friedlich und so gemütlich. "Jamie", kam mein Name aus dem Mund des Jungen, an welchen ich zugegebenermassen gerade gedacht hatte.

"Emmanuel", antwortete ich ziemlich plump und einfallslos. Er zog wie selbstverständlich einen Liegestuhl neben meinen und schaute mich an. Inzwischen trug er ein schwarzes Shirt, welches ihm beinahe so gut stand wie das weisse und ich musste immer mehr zugeben, dass ich diesen Fremden sehr sehr sehr attraktiv fand. "Jamie", sagte er noch einmal, ganz ruhig und trotzdem sehr present: "Ich muss mich bei dir entschuldigen."

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