Irgendwann getraute ich mich nichts mehr zu sagen und schon gar nicht, eine weitere Frage zu stellen. In meinem Kopf drehte es, was ich wohl falsch gemacht hatte und warum alles so schief lief im Augenblick. Hatte ich eine falsche Frage gestellt oder war ich ihm zu nahe gekommen? Vorsichtig schaute ich ihn von der Seite an. Seine Augen waren auf das Wasser gerichtet und funkelten nicht mehr. Sein Gesicht wirkte so, als wäre jeder Muskel angespannt und die Gesichtszüge wurden so noch viel härter. Erschrocken blickte ich von seinem Gesicht weg und meine Augen fielen auf seine Hände. Sie waren zu Fäusten geballte und die Adern traten extrem hervor. Jede Faser von seinem Körper schien mir zu befehlen, Abstand zu halten und mich von ihm fernzuhalten.
Das tat ich auch während ich mich kaum noch getraute zu Atmen. Nun wollte ich einfach nichts falsches tun. Am liebsten häte ich ihm geholfen, ihn gefragt was los war und was ich falsch gemacht hatte, aber ich schwieg, da ich das starke Gefühl hatte, dass dies nun das einzig kluge war, dass ich tun könnte. Also schwieg ich und versuchte meine Gedanken zu verfolgen, warum ich an diesen Bahnhof zu diesem Fremden gegangen war und warum ich ihn an diesen Fluss geführt hatte. Das ganze fühlte sich nun so falsch und angsteinflössend an und ich wünschte, dass ich es nicht gemacht hätte. Ich wünschte ich hätte jetzt jemanden der an meiner Seite war und mich unterstützen würde, Serena zum Beispiel. Aber ihr konnte ich dies nicht erzählen, sie würde es nicht verstehen, sie würde mich verurteilen, dass ich zu ihm gegangen war.
In diesem Moment, als er mich ablehnte, fühlte ich mich einsamer als jemals zuvor. Ich wollte das er mit mir sprach und nicht einfach abblockte. Ich wünschte mir nichts sehnlicher als das dieser fremde Mensch, welcher anscheinend einen Hass gegenüber von mir verspürte, mich umarmen würde. Ich machte mir nicht einmal Gedanken darüber, warum ich das dachte und mir wünschte. Aber ich wollte Nähe. Ich wollte diese Abweisung und Ablehnung loswerden. Ich fühlte mich so unfassbar dumm und als einen schlechten Menschen, warum konnte ich nicht einfach mit ihm Frieden machen oder zumindest etwas tun, das er dieses ungute Gefühl und die Anspannung verlor.
Noch immer wusste ich einfach nicht was ich falsch gemacht hatte, aber der Fehler war an mir. Ganz bestimmt. Immer wieder ging ich die Gesprächsfetzen welche mir in Erinnerung geblieben sind durch und versuchte herauszufinden was ich falsch gemacht hatte. War ich wirklich einfach ein solch abscheulicher Mensch? Sogar meine Freundin konnte ich nicht darauf ansprechen, weil ich sie ignoriert hatte und dies hinter ihrem Rücken getan hatte. Ja, warscheinlich war ich wirklich einen schlechten Menschen und vielleicht war ich auch nicht liebenswert...
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Beyond the limit
Teen FictionIf you are limited, you want to pass the limits! Eine Zeitspanne von exakt 3 Monaten und Grenzen welche unüberwindbar sind. Keine gute Voraussetzung für eine junge Liebe, doch was das Herz will, kann man sowieso nicht steuern. Auch ich nicht. Denn a...