Du magst ihn?

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Als wir dann dort eintraffen packten wir unsere Taschen und krochen aus dem Auto um uns erstmals zu den anderen an den Strand zu setzen. Überall waren Lichterketten aufgespannt und Getränke standen auf dem Tisch neben des riesigen Grilles. Wir hatten zu dritt einige wirklich tiefgründige Gespräche über die Familie und Freunde. Die Gesellschaft, die mir diese Samstagabende gaben, bedeutete mir sehr viel und ich genoss die fröhliche Stimmung jedes Mals unglaublich sehr. Es war wundervoll, wenn man Leute hatten die einem so nahmen, wie man wirklich war und dass man dafür gemocht oder geliebt wird. Auch das ist ein Grund warum ich diese Leute aus unserer Kirche als tiefe Freunde bezeichnete, dachte ich mit einem Blick auf den Sohn Serenas Haushälterin und lächelte ehrlich, als ich sah das die anderen Jungs ihn einfach aufgenommen hatten und mit ihm sprachen, als wäre er schon immer hier gewesen.

Der Organisator des Grillfestes rief, dass wir nun das Fleisch auf den Grill legen können und alle liefen ausgelassen lachend zu dem überdimensionalen Grill. Gerade als ich meine Wurst auf den Grill gelegt hatte, zog mich Noemi am Handgelenk zu sich: "Hey Jamie kann ich kurz mit dir sprechen?" "Natürlich", meinte ich und führte meine Freundin an den nun beinahe leeren Strand. "Was ist den los", erkundigte ich mich, denn wann auch immer ich ihr helfen konnte, wollte ich für sie da sein. "Was ist mit Serena los?" Kam die etwas überraschende und besorgte Frage: "Warum zeigt sie diese Ablehnung gegenüber diesem Jungen und was passiert da gerade?" Ich seufzte tief.

Ich wünschte ich würde sie ganz verstehen, aber ich begann einfach das zu erzählen was ich wusste: "Die Sutters haben eine neue Hausgehilfin. Vorgestern kam heraus das deren Sohn nachreisen würde. Dies gab wohl ziemliche Streitereien Zuhause. Serena will ihn vermutlich einfach nicht bei sich Zuhause, ehrlichgesagt sehnt sie sich glaub nach einer 'normalen' Familie. Gestern kam Emmanuel am Flughafen an. Ich war ihn abholen, da sonst niemand Lust hatte. Auf dem Nachhauseweg kamen wir im Nachbarsdorf zu dem Klavier am Bahnhof. Du MUSST ihn einmal spielen hören, das ist etwas vom unglaublichsten, dass ich je hören durfte!" Noemis Lachen holte mich aus meinen lauten Träumereien und ich unterbrach meine euphorischen Erzählungen abrupt. "Du magst ihn", stellte Noemi noch immer lächelnd fest. Nachdenklich biss ich auf meine Unterlippe. "Ich kenne ihn nicht", gab ich zurück, musste aber mir selbst eingestehen, dass Noemi recht hatte: "Abgesehen davon ist das mit Serena echt wichtiger, ich will zu ihr stehen." Verständnisvoll legte Noemi eine Hand auf meinen Unterarm: "Mach dir keine Gedanken, ich meine du darfst ihn als Freund gut kennenlernen, Serena sollte ihre Einstellung sowieso ändern und ihre Abneigung vergessen. Abgesehen wird er nicht lange bei ihnen bleiben." Die letzten Worte hinterliessen einen merkwürdigen Druck auf meiner Brust. Alles dass ich wollte war, diesen loszuwerden, also nahm ich Noemi dieses Mal mit mir: "Komm, wir schauen, wie es unserem Fleisch geht", meinte ich und half ihr beim Aufstehen.

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