Nach einigen Sekunden, in welcher alles stillzustehen drohte, liess er meine Hand wieder fallen und erlöste sich selbst aus der Starre, welche für einige Sekunden zwischen uns gewesen war. "Komm", meinte er selbstbewusst und lief mit mir gemeinsam zum Unterstand mit den beiden Grills. Mit meinem Blick auf dem Boden folgte ich ihm, ich wünschte einfach, dass ich meine Gefühle ordnen könnte. Während der wenigen Schritte bis zum Unterstand kam noch ein weiterer Gedanke dazu: was durfte ich jetzt eigentlich mit ihm sprechen und welche Fragen waren nicht gut. Denn alles was ich wollte war, dass sich das Ganze nicht noch einmal wiederholte und das er mich nicht mehr so abstiess, wie er es am Fluss getan hatte.
Während sich die Gäste miteinander um die Hausecke unterhielten oder Lilly bei den Beilagen halfen, war ich also nun alleine mit Emmanuel am grillieren. "Mach dein Kleid nicht wieder schmutzig", lacht dieser und zeigt umher durch die ziemlich dreckigen Dinge, welche überall herumlagen. "Kleidung kann man waschen", erwiederte ich lächelnd, worauf er aber nur grinste und meinte: "Aber dieses Kleid solltest du für heute anlassen, es steht dir." Ich merkte wie meine Wangen sich röteten, während ich mich fragte, ob er gerade mit mir flirtete. Nein, warscheinlich war er wirklich einfach genug selbstbewusst, im Gegensatz zu mir. "Vielen Dank", nuschelte ich und versuchte selbst einigermassen mit Selbstvertrauen zu reagieren.
Emmanuel legte verschiedenste Fleisstücke auf den Rost und klappte dann den Grilldeckel zu. Am liebsten hätte ich ein Gespräch mit ihm begonnen, aber ich wusste beim Besten Willen nicht über was. Obwohl ich es genoss mit ihm zu schweigen, hätte ich ihn echt gerne besser kennengelernt. Während er cool an einen Tisch lehnte, stand ich ziemlich hilflos ihm gegenüber und spielte an meinen Fingern herum. Es dauerte recht lange, bis ich bemerkte, dass er summte und ich überbrückte die Stille mit der simplen und ungefährlichen Frage, welches Lied dies war.
"Oh", gab er einen überraschten Laut von sich, beinahe so, als hätte er nicht extra gesummt. Das erste Mal seit ich ihn kannte, stellte ich eine kleine Verlegenheit fest, was ihn nur noch sympatischer machte. Langsam glaubte ich, dass er ein guter Kumpel werden könnte, wenn ich wusste, welche Frage ich stellen durfte und welche nicht. "Es ist nicht wirklich ein Lied", beantwortete er meine Frage ein wenig später. "Was ist es dann", hackte ich erst recht gespannt nach. Er zuckte mit den Schultern: "Das weiss ich selbst nicht so wirklich", erklärte er: "Es war einfach so in meinem Kopf, warscheinlich existiert es nicht einmal." "Klingt hübsch", lächelte ich ihn an und er erwiderte es liebevoll. "Lass uns zum Fleisch schauen", meinte er schliesslich und schritt zum Grill um die Fleischstücke zu drehen. Währenddessen versuchte ich dir Melodie zu speichern, damit ich sie niemals wieder vergessen würde.
"Ah hier bist du", hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir und ich drehte mich unsicher zu einer Freundin um.
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Beyond the limit
Teen FictionIf you are limited, you want to pass the limits! Eine Zeitspanne von exakt 3 Monaten und Grenzen welche unüberwindbar sind. Keine gute Voraussetzung für eine junge Liebe, doch was das Herz will, kann man sowieso nicht steuern. Auch ich nicht. Denn a...