Wir sassen zu dritt in einem Abteil im Bus, welcher zu unserer Gemeinde fuhr. Dort würden Fahrgemeinschaften uns zu dem geplanten Treffpunkt am Fluss führen. "Was werden wir heute machen?", meinte Emmanuel ahnungslos. Serena zuckte unbeteiligt mit den Schultern, langsam nervte mich ihre Abneigung echt. "Wir werden grillieren", antwortete ich an ihrer Stelle: "Vermutlich mit Musik und Lagerfeuer. Nichts grosses, einfach gemütlich." Ich wartete auf eine Reaktion, vergeblich. Es blieb still, bis wir ausstiegen. Es war eine kleine Runde von Menschen heute, vielleicht zwanzig Personen, doch ich war eine miserable Schätzerin. Wir gingen die wenigen Schritte zu der Gruppe, welche mit Serena meine einzigen Freunde waren und ebenso ein zweites Zuhause.
Zur Begrüssung wurde herzlich umarmt und wie erwartet nahmen meine Kollegen den Fremden mit einer liebenswürdigen Selbstverständlichkeit in die Gruppe auf. Serena sprach gerade mit einigen Mädchen und ich stand daneben und versuchte dem Gespräch zu folgen ohne den Blick von dem Jungen zu wenden, welche mich mit seiner Musik tief im Herzen berührt hatte. Diese Melodie und dieser Schmerz in den Klängen ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf und ich wollte auch, dass es eine ewige Erinnerung sein dürfte. "Erde an Jamie", lachte Noemi, einer meiner engeren Freundinnen und ich schreckte ertappt hoch: "Was?" Meine Stimme klang gehetzter als ich beabsichtigt hatte. "Kommst du", grinst sie vielsagend und zeigt auf das Auto, welches uns anscheinend zum Fluss bringen würde. Sie packte mich unsanft am Handgelenk und ich stolperte hinterher, während ich kontrollierte, ob Emmanuel auch nicht alleine oder verloren war.
Da dieser jedoch munter mit den anderen Jungs zu sprechen schien, gab ich meinen Widerstand auf und quetschte mich neben Serena auf die Rückbank des kleinen Autos. Die Fahrt dauerte nicht lange, aber als ich begann der vorbeiziehenden Natur zuzusehen, verlohr ich das Zeitgefühl. Wir drei Mädels sprachen ein wenig über alles mögliche, über Frühlingsgefühle und süsse Collagejungs. Immer wieder erkundigten sich die beiden bei mir, wen ich süss fand. Aber es gab da irgendwie niemand, glaubte ich zumindest. Ich wollte wie die beiden anderen keinen Jungs hinterherhetzen, nur um eine Beziehung zu haben. Wenn ich eine Beziehung wollte, dann eine die für immer halten würde. Doch trotz dieser Erklärung, glaubten die Zwei mir nicht, dass ich niemanden süss fand. "Du kannst jemanden auch einfach hübsch finden, ohne ihn zu kennen. Wir sprechen ja nicht von zukünftigen Ehemänner", waren Noemis Worte: "Komm schon!" Doch ich schwieg, ich schwieg weil mich ein komischer, verrückter Gedanke verfolgte, ja ich fand wirklich jemanden süss. Süss! Und nicht mehr! Naja vielleicht ein wenig faszinierend. Aber nicht mehr. Wirklich nicht. Aber dieser Jemand konnte ich beim besten Willen nicht nennen und diese Diskusion in meinen Kopf ist sowieso ziemlich dumm und unnötig.
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Beyond the limit
Teen FictionIf you are limited, you want to pass the limits! Eine Zeitspanne von exakt 3 Monaten und Grenzen welche unüberwindbar sind. Keine gute Voraussetzung für eine junge Liebe, doch was das Herz will, kann man sowieso nicht steuern. Auch ich nicht. Denn a...