Ankunft

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Meine Musik war schon lange aus, ich musste für den Notfall meinen Akku aufsparen. Inzwischen war es beinahe halb zehn Abends. Die Verspätung war noch lange herausgezögert worden und ich wurde langsam müde und ich war genervt. Als dann endlich die Durchsage der Landung kam, atmete ich erleichtert auf. Viele Gedanken und Fragen hatten mich in den letzten Stunden gequält. Ich wusste noch nicht einmal wie Emmanuel aussah oder ob wir uns verständigen konnten. Aber alles diese DInge wurden mit dem Warten bedeutungslos, ich war einfach dankbar, dass ich nun nach Hause konnte. Das Flugzeug rollte an das Gate und viele, müde aussehenden Leute strömten aus dem Tunnel.

Komplet ratlos betrachtete ich die vielen jungen Männer, welche an mir vorbeiliefen. Ein grosser rothaariger Junge schritt auf mich zu. "Jamie?", fragte er selbstsicher und ich nickte. Naja, ich wünschte ich wäre so selbstsicher wie dieser Junge auf mich wirkte. "Bringst du mich zu Juliana", erkundigte sich Emmanuel weiter und ich atmete hörbar aus. Wenigstens konnte er deutsch sprechen. "Genau, du bist wohl Emmanuel", fragte ich überflüssigerweise und lächelte. Ich schaute auf seine Schultern, welche sich etwas über meiner Augenhöhe befinden. "Genau", antwortete er. Seine Stimme war angenehm tief und trotzdem freundlich. "Komm mit mir mit", meinte ich und fragte nach: "Hast du Hunger? Unser Zug fährt in 30 Minuten." "Gerne", antwortete er und es wirkte übertrieben freundlich. Wir holten uns seine Koffer und setzten uns dann in ien Restaurant und teilten uns eine Portion Pommes. Im Hintergrund spielte Klaviermusik und die wenigen Leute welche neben uns an den Tischen sassen, waren schweigsam.

"Danke fürs abholen", flüsterte Emmanuel welcher mir gegenüber sass, auch er musste die ungewohnte Stille bemerkt haben. "Schon okay", wehrte ich müde ab. Ich war vom vielen Warten müde und ich fühlte mich nicht wohl in der Gegenwart dieses Fremden. Als der Teller leer war bezahlte ich mit meinem Notfallgeld in der Handyhülle und wir beeilten uns um zu dem Zug zu kommen. Die Nacht war sternenklar und wir setzten uns im Zug in ein Abteil. Gedankenverloren flocht ich meine Haare zu einem Zopf und schaute aus dem Fenster.

Die Stadt zog an uns vorbei und einige Leute sassen in den Abteilen neben uns. Ich bekam nicht viel mit, da ich einfach müde war und genervt von dem vielen Warten. Das einzige was ich wollte war nach Hause und ins Bett. Trotzdem wollte ich dem Jungen freundlich begegnen, schliesslich konnte er nichts für die Verspätung und er musste sich noch viel fremder fühlen als ich mich gerade.


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