Jungkook's PoV.:
Ich wurde durch das unangenehme zwicken meiner Brustwarzen geweckt. Erschrocken riss ich die Augen auf und starrte in Seokjin's erwartungsvolles Gesicht hoch. Seine Finger lagen dabei immer noch bedrohlich an meiner Brust. „Du wolltest dich um einen Job kümmern und nicht den ganzen Tag verschlafen", tadelte er. Mit einem müden Gähnen schob ich seine Hände von mir. „Mache ich doch gleich", nuschelte ich dann und kuschelte mich tiefer unter die Bettdecke. Ich hatte in der letzten Nacht grauenvoll geschlafen. Das mochte vor allem an den aufregenden Ereignissen des Vortages gelegen haben. Mich plagten immer noch Schuldgefühle gegenüber Seokjin, Namjoon und dem Kollegium, mit welchem ich gemeinsam im Café gearbeitet hatte. Und irgendwo bereute ich meine voreilige Handlung auch. Aber was passiert war, konnte ich nicht mehr rückgängig machen. Jetzt musste ich mit den Konsequenzen leben.
„Gleich? Kookie, es ist schon 09:00 Uhr. Du hast um 12:00 Uhr eine Vorlesung und solltest dich vorher wenigstens etwas mit deiner Jobsuche beschäftigt haben", redete der Ältere auf mich ein, während er die Bettdecke von meinem Körper riss. Als er auch noch die Rollläden hochzog und die Fenster öffnete, verwarf ich mein Verlangen nach mehr Schlaf. „Ist ja gut, Mama. Und jetzt geh raus, damit ich mich umziehen kann", zickte ich ihn an. „Nenn mich nicht Mama. Du weißt das ich das nicht leiden kann", Seokjin hob warnend den Finger an, funkelte dabei wütend. Ein resignierendes seufzen verließ meine Kehle und ich nickte. „Ist ja gut, tut mir leid. Kannst du jetzt bitte gehen?", ich deutete mit einem aufgesetzten Lächeln zur Tür heraus und überraschenderweise nickte mein Gegenüber, ehe er verschwand.
Immer noch schlaftrunken rollte ich mich aus dem Bett. Da die Tage so langsam wärmer wurden, entschied ich mich schließlich dazu ein weites schwarzes T-Shirt anzuziehen und für die Zeit, die ich noch zu Hause verbringen würde, eine gemütliche Jogginghose. Für die Unordnung auf meinem Kopf brauchte es nur ein paar Bewegungen mit der Haarbürste. Ich hatte noch nie großartig viel Arbeit in meine Haare hineingesteckt. Ich hielt sie lieber natürlich; etwas lang und kraus. Die Mädchen an der Uni stehen drauf.
Als ich in die Küche schlurfte, wurde ich augenblicklich mit dem blendenden Lächeln Seokjin's getroffen. Er stand an der Spüle angelehnt und deutete schmunzelnd auf den Esstisch. Dort häufte sich eine Ansammlung von Papier. „Das sind die Zeitungen der letzten beiden Wochen. Da stehen eine Menge Job-Angebote drin und ich möchte das du sie dir alle anschaust, bevor du zur Uni gehst. Wenn du etwas findest, was dein Interesse weckt, markiere es mit einem Stift", erklärte er, was mich die Augen verdrehen ließ, „Ich würde dir ja helfen, aber ich muss jetzt leider zu meiner Schicht antreten. Also wünsche ich dir frohes schaffen". Nach einem charmanten zwinkern stolzierte er dann nach draußen.
Alles in mir Schrie danach mich wie ein trotziges Kind auf den Boden zu setzen und seine Worte zu verweigern. Aber letztendlich wusste ich es besser. Seokjin hatte recht – was ich niemals vor dem Älteren zugegeben hätte, nur über meine Leiche –, denn ich musste mir einen Job suchen. Ansonsten würden wir die Miete nicht zahlen können, oder noch schlimmer, verhungern.
Also seufzte ich resignierend, bereitete mir eine frische Tasse Grünen Tee zu und setzte mich damit an den Esstisch. Die ersten Zeitungen blätterte ich bloß halbherzig durch, doch je mehr ich mich mit dem Thema beschäftigte, desto konzentrierter wurde ich. Es wurden Jobs in allen verschiedenen Bereichen angeboten; vom Elektriker, bis hin zum Kindergärtner, Kaufmann, Fotografen, Kellner und sogar Bademeister. Einen Moment lang stellte ich mir vor wie ich in der Uniform eines Bademeisters aussehen würde und fing automatisch an zu lachen. Die Vorstellung war einfach zu komisch.
Hingegen konnte ich mich mit dem Beruf des Fotografen besser identifizieren. Ich liebte es zu fotografieren, hatte dafür sogar ein vollständiges Equipment in meinem Zimmer stehen; mit zwei Ringleuchten, einer Kamera, drei verschiedenen Objektiven und sogar einem Mikrofon. Ich ging diesem Hobby oft nach, oder wenigstens versuchte ich es. Jedes Mal, wenn ich mit Namjoon und Seokjin einen Ausflug machte, schoss ich süße Fotos von den beiden. Sie druckten diese dann aus und nagelten sie in hübschen Bilderrahmen an die Wände. Manchmal ließ sich auch mein bester Freund Hoseok dazu überreden, aber ihn bekam ich seltener zu Gesicht.
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Picture Me // JiKook
FanfictionJeon Jungkook braucht dringend einen neuen Job und nach etlichen Bewerbungsgesprächen entscheidet er sich schließlich für einen, bei dem er auch gleich seinem Hobby nachkommen kann - dem Fotografieren. Die Shootings bei Park Jimin sind allerdings an...