24.

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Jungkook's PoV.:

Seit unserem gemeinsam Videoshooting, herrschte eine angespannte Luft zwischen Jimin und mir. Die Art von Spannung, bei der man das Gefühl hat vor Aufregung zu explodieren. Bei der man sich hibbelig, nervös und unnatürlich glücklich verhält. Als hätten wir beide Schmetterlinge im Bauch, die unseren ganzen Körper unter Strom setzten. Und das nicht nur ich davon betroffen war, konnte ich dem Älteren deutlich ansehen. Seine Blicke lungerten länger auf mir und er musste sich mehr als einmal ein fettes Grinsen verkneifen, was absolut niedlich aussah, weil er sich dabei verzweifelt auf die Unterlippe biss.

Hätte ich es nicht besser gewusst, hätte ich gesagt er würde dasselbe für mich empfinden, wie ich für ihn. Denn nach unserem letzten Treffen war ich mir in einem klar geworden – ich war absolut verknallt in Park Jimin. Nichts und niemand konnte meine Gefühle aufhalten. Aber ob er genauso empfand? Ich wollte nicht urteilen, bis er mir ein vernünftiges Zeichen gegeben hatte. Solange galt es abzuwarten. Ansonsten würde ich unsere jetzige Beziehung auf eine gewaltige Probe stellen und das wollte ich vermeiden.

„Was schaust du so verträumt, huh?", lächelte Jimin mich an, während ich darauf wartete das er sich ausziehen und auf sein Bett legen würde. Heute versteckte sich ein unglaublich hübsches Dessous unter seinem flauschigen Bademantel, bestehend aus einer knappen roten Unterhose; mit schwarzen Verzierungen und einer kleinen Schleife vorne. Dazu hielten zwei Strapsen jeweils einen knielangen schwarzen Strumpf an seinem Bein. Sie hatten ein ausgefallenes Muster an ihrem Saum und waren leicht durchsichtig. Der krönende Abschluss bestand aus einer hauchdünnen Kette, die sich eng um seinen Hals schmiegte.

Ich musste erst den Kloß in meinem Hals herunterschlucken, bevor ich ihm eine Antwort geben konnte. „Ich schaue doch gar nicht verträumt", erwiderte ich. „Tust du wohl. Hast du zu wenig geschlafen?", hakte er nach. „Nein", schmollte ich und noch bevor ich darüber nachdenken konnte, fügte ich mit einem neckenden Grinsen hinzu, „Gedanken an dich haben mich die ganze Nacht wachgehalten". Das war mein kläglicher Versuch zu flirten, den ich gleich in der nächsten Sekunde bereute. Innerlich donnerte ich meinen Kopf gegen sämtliche Tische, äußerlich verhielt ich mich ruhig. Jimin hingegen fing an hysterisch loszulachen. „Wirklich? Das ist mir Neu", gackerte er. „Ich habe doch nur gescherzt", winkte ich ab, bevor die Situation peinlicher werden konnte. „Jaja, ich habe dich durchschaut, Jungkook", er wischte sich ein paar Lachtränen aus den Augen, ehe er sich kichernd auf sein Bett schleppte und vernünftig positionierte.

Ich schüttelte den Kopf, enttäuscht über meine nicht-vorhandenen Flirtfähigkeiten. Dann trat ich zu Jimin ans Bett heran und startete meine Kamera. Gegenüber von mir leuchtete bereits meine Ringleuchte und warf ein grelles Licht auf ihn herab, welches sein Dessous noch besser zur Schau stellte. Es sah wirklich hinreißend an ihm aus. Vor allem die Strapsen, die wirklich ihr bestes gaben um Unterhose und Strümpfe an Jimin's kräftigen Oberschenkeln zusammenzuhalten. Die Dinger sahen aus als würden sie jeden Moment reißen. Aber gerade das machte die ganze Szene umso besser.

Die ersten Bilder waren simple. Ich schoss Fotos von ihm, wie er auf dem Rücken lag, mit den Beinen etwas angewinkelt und sein Glied mehr oder weniger erdrückt von dem engen Stoff der Unterhose. Nach einer Weile wanderte ich dann hoch zu Jimin's Gesicht. Er passte seine Mimik augenblicklich dem Setting an und schaute mich sowohl sinnlich, als auch sexy durch die Kameralinse an. Ab und zu fuhr er sich sogar quälend langsam mit der Zunge über die Lippen, oder öffnete den Mund zu einem lautlosen Stöhnen. Ich fing die Ausdrücke perfekt ein.

„Okay und jetzt eine andere Position", murmelte der Ältere plötzlich, ehe er sich aufsetzte und auf den Bauch legte. Er winkelte die Beine an und bettete den Kopf auf beiden Händen, setzte ein verspieltes Grinsen auf. „Das ist für die Leute mit Fuß-Fetisch", erklärte er, woraufhin ich entsetzt hinter meiner Kamera hervorschaute. „Fuß-Fetisch? Ernsthaft, solche Leute hast du auch?", fragte ich nach. „Oh ja, eine ganze Menge. Du kannst dir gar nicht vorstellen wie viele Menschen in Korea auf meine Füße stehen", kicherte er. Bei dem Anblick machte mein Finger sich augenblicklich selbstständig und schoss ein Foto von seinem strahlenden Lächeln. „Hey, ich war nicht vorbereitet!", protestierte Jimin und versuchte sich wieder zu fangen. „Tut mir leid, aber du hast gerade so hübsch ausgesehen", sprach ich. Innerlich hätte ich mich wieder dafür verflucht, heute diesen ungehaltenen Sabbel zu haben. Aber der Ältere wurde von dem Kommentar so positiv beeinflusst, dass ich es sein ließ. Stattdessen starrte ich ihn einfach nur an und beobachtete mit rasendem Herzen, wie seine Wangen die Farbe einer Tomate annahmen und er sie hinter seinen kleinen Händen zu verstecken versuchte.

Ugh, wie konnte er so süß sein?

„Jetzt hast du mich aus dem Konzept gebracht", jammerte er eingeschüchtert, lugte dabei hinter seinen Händen hervor. „Tut mir leid", nuschelte ich kleinlaut, obwohl es mir keineswegs leidtat. Auch Jimin schien das zu fühlen, denn er hob die Augenbrauen an und sein Blick sprach tausend Bände. Ich presste die Lippen aufeinander, versuchte mir damit ein freches Schmunzeln zu unterdrücken. Als ich glaubte mich wieder einigermaßen gefangen zu haben, hob ich die Kamera an und wackelte erwartungsvoll mit ihr herum: „Können wir weitermachen?".

„Natürlich, mein liebster Jungkookie", säuselte er gespielt sexy und nun war ich derjenige, der deutlich aus dem Konzept gebracht wurde. Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch letztendlich kam nichts weiter als ein ersticktes Geräusch aus mir heraus. Schließlich geriet ich sogar ins Husten und musste mich eine Weile lang von dem Älteren abwenden. Dieser brach daraufhin wieder in lautes Gelächter aus.

„Du bist gemein. Ich wollte weiter arbeiten", sagte ich und räusperte mich einmal, um den Frosch in meinem Hals loszuwerden. „Du hast mich auch aus meiner Rolle gebracht", erwiderte Jimin grinsend. Danach herrschte kurz Schweigen. Wir sahen uns mit einer Herausforderung in den Augen an, die die Luft zwischen uns automatisch elektrisierte. Es war, als könnte man die Spannung greifen und zerschneiden. Ich spürte meinen Körper in Jimin's Richtung ziehen, als wäre er ein Magnet der mich an sich pressen wollte. Doch noch bevor ich irgendetwas unüberlegtes tun konnte – wie mich auf ihn werfen und ihm die Zunge in den Hals schieben –, riss ich mich zusammen. Jimin tat dasselbe, blinzelte ein paar Mal und schüttelte den Kopf. „Okay, jetzt lass uns wirklich weitermachen. Sonst kriegen wir heute gar nichts mehr auf die Reihe", meinte er, nun deutlich gefasster. Ich nickte und kniete mich vor ihn, ehe ich wieder die Kamera anhob und unser Shooting fortsetzte.

Dieses Mal schafften wir es ohne weitere Zwischenfälle durchzukommen. Wir stichelten uns nicht mehr an und stellten sämtliches flirten ein. Allerdings bedeutete das nicht, dass auch die Spannung zwischen uns verschwand. Nein, sie blieb da und machte es mir teilweise unmöglich, vernünftig zu arbeiten. Beispielsweise wenn ich Jimin's Gesicht in den Fokus nahm und mir nichts sehnlicher wünschte, als diese plumpen Lippen zu küssen. Oder wenn ich seinen Hintern fotografierte und meine Hände sich automatisch an der Kamera festkrallten, weil ich mich daran erinnerte, wie sich seine Haut unter meinen Fingern angefühlt hatte.

Es war zum Verrückt werden.

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Die beiden sind zu verliebt ineinander, als das sie sich konzentrieren können heh ^^ Finde die Charaktereigenschaft iwie süß. Und das wird im Endeffekt auch zu spannenden Dingen führen, my friends. Freut euch auf das nächste Kapitel ;)

Picture Me // JiKookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt