Jungkook's PoV.:
Die kleine Auseinandersetzung zwischen Jimin und mir war mittlerweile ganze zwei Tage her. Seitdem hatte sich der Ältere kein einziges Mal bei mir gemeldet, während ich bereits fünf Mal nach seinem Befinden gefragt hatte. Das Ganze machte mir mehr zu schaffen, als anfänglich geglaubt. Ich konnte nicht mehr vernünftig Schlafen, war unkonzentriert in der Uni, stand manchmal heulend vorm Spiegel und schaute ständig auf mein Handy, um mich zu vergewissern, ob Jimin mir auch wirklich nicht geantwortet hatte. Es war ein grausames Gefühl nicht zu wissen wie es ihm ging und was er gerade tat. Für gewöhnlich schrieben wir jeden Morgen und Abend miteinander. Manchmal sogar heimlich in meinem Unterricht. Aber zurzeit...
Ein Seufzen verließ meine Kehle und ich rieb mir über meine müden Augen, die von dem ganzen Weinen an diesem Nachmittag bereits brannten. Am Anfang hatte ich noch die Taschentücher gezählt, mit denen ich mir die Nase geschnäuzt hatte, wenn ich mal wieder in meiner Trauer versunken war, doch jetzt hatte ich nicht einmal mehr dafür die nötige Kraft. Wahrscheinlich wären sogar Multiplikationsaufgaben aus der ersten Klasse zu viel für mich gewesen. Was war nochmal 7+7? Genau, Jimin. Jimin, Jimin, Jimin. In meinem Gehirn schwirrte nichts anderes herum, außer Jimin.
Ich wünschte mir nichts sehnlicher, als die Zeit zurück zu drehen und zum Montagnachmittag zurückzukehren, damit ich gar nicht erst meine dumme Idee mit dem Lap-Dance vorschlagen konnte. Damit ich ihn nicht dazu nötigen konnte mir seine Tanzvideos zu zeigen, obwohl er mehrere Male angedeutet hatte, dass er das nicht wollte. Verdammt, vielleicht würde ich sogar so weit zurückspulen, dass ich den Samstagabend ungeschehen machen konnte. Um zu verhindern, dass Jimin auch nur irgendeinen Hauch von Namjoon's Kumpel mitkriegen würde. Dann wäre die Konversation gar nicht erst aufgekommen und ich niemals auf den Gedanken, dass Jimin eventuell etwas anderes neben seiner jetzigen Arbeit machen könnte.
„Fuck man", fluchte ich, als ich spürte wie mir erneut Tränen in die Augen schossen. Das ich überhaupt noch in der Lage war zu heulen grenzte fast an ein Wunder. Ich hatte es so satt. Die ständigen Tränen nervten. Mal abgesehen davon, dass ich keine Taschentücher mehr hatte...
Plötzlich drang ein sanftes Klopfen an meine Zimmertür und noch ehe ich mich mental darauf vorbereiten konnte, schob Seokjin seinen Kopf zu mir hindurch. Ihn und Namjoon hatte ich die letzten beiden Tage so gut es ging ignoriert. Ich war ihnen aus dem Weg gegangen, weil ich nicht wollte das sie mich in dieser schlechten Verfassung sehen. „Hey, Kookie, was ist los?", der Ältere schlüpfte endgültig zu mir in den Raum und sah mich so besorgt an, dass ich nicht anders konnte als kläglich loszuheulen. Erst starrte er verwirrt, dann eilte er auf mich zu und nahm mich in eine feste Umarmung. Eine Umarmung, die ich scheinbar echt nötig gehabt hatte. Mein Herz explodierte beinahe, als ich seine warmen Arme um mich und eine tröstende Hand auf meinem Rücken spürte. „Kookie, was ist passiert? Warum weinst du? Du bist schon die ganze Zeit so merkwürdig drauf...", hakte er nochmal nach. Doch unter all dem Schluchzen und Heulen brachte ich es nicht zustande einen vernünftigen Satz zu bilden. Stattdessen vergrub ich meinen Kopf tiefer in seinem Hals und heulte lauter.
Es dauerte bestimmt ganze 10 Minuten, bis ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte. Seokjin streichelte immer noch meinen Rücken, kraulte ab und zu auch durch meine Haare und ich wäre in diesem Moment am Liebsten in seinen Armen eingeschlafen. Doch schließlich drückte er mich von sich, trocknete die Tränen auf meinen Wangen: „Geht es dir besser?". Ich schüttelte stumm mit dem Kopf. Egal wieviel ich weinte, es änderte nichts an der derzeitigen Situation. „Kannst du mir denn wenigstens sagen, was passiert ist? Bitte, Kookie... Namjoon und ich machen uns Sorgen. Du hast gestern Abend auch geweint", erwiderte er. Ich nickte, versuchte dabei meine Stimme wiederzufinden. „Jimin und ich haben uns gestritten", krächzte ich schließlich. „Das konnte ich mir schon denken", Seokjin lächelte schwach, „Und worüber habt ihr euch gestritten?".
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Picture Me // JiKook
FanfictionJeon Jungkook braucht dringend einen neuen Job und nach etlichen Bewerbungsgesprächen entscheidet er sich schließlich für einen, bei dem er auch gleich seinem Hobby nachkommen kann - dem Fotografieren. Die Shootings bei Park Jimin sind allerdings an...