5.

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Jimin's PoV.:

Es war mittlerweile Sonntag und Jeon Jungkook hatte sich immer noch nicht bei mir gemeldet, weswegen ich davon ausging, dass er kein Interesse an meinem Job-Angebot hatte. Ich konnte es ihm nicht übelnehmen, schließlich waren meine Fotos alles andere als gewöhnlich. Ich war ein Nacktmodel – twitterte von meinem Hintern, bis hin zu meinem Penis und eigenem Sperma alles. Sicherlich hatte der jüngere Student die Fotos gesehen und sofort Panik geschoben. Jedenfalls sah er aus als würde er derart reagieren. Und gerade deswegen fand ich ihn auch so perfekt für meinen Job, hoffte inständig das ich noch eine E-Mal von ihm bekommen würde.

„Was machst du da?", drang plötzlich die Stimme meines besten Freundes zu mir hindurch. Erschrocken drehte ich mich zu ihm um. Er stand im Türrahmen zu meiner Küche, die Arme ineinander verschränkt und ein selbstgefälliges schmunzeln auf den Lippen. „Taehyung", atmete ich erleichtert aus, „Du kannst dich doch nicht einfach so anschleichen".

„Ich habe mich nicht angeschlichen... Auf dem Weg hier her habe ich mir sogar meinen kleinen Zeh an deinem Wohnzimmertisch gestoßen und laut geflucht. Aber das hast du wohl nicht gehört", merkte er an. „Nein, tut mir leid. Irgendwie bin ich heute ganz woanders", nuschelte ich beschämt und Taehyung überbrückte die wenigen Meter zu mir. „Ist es wegen deiner Suche nach einem Fotografen?", hakte er dabei nach. Ich nickte kaum merkbar: „Ja, ich habe die Befürchtung das sich dieser Jungkook nicht melden wird. Dann muss ich meine Suche fortsetzen und stoße wahrscheinlich wieder auf irgendwelche Fans, oder perverse Typen".

„Ich versteh immer noch nicht ganz wozu du einen Fotografen brauchst", seufzte der Jüngere und lehnte sich neben mir an die Spüle. Eigentlich war ich hier her gekommen um uns beiden ein Glas Wein einzuschenken, damit wir diesen bei unserem gemeinsamen Filmabend trinken konnten. Aber das war bereits lange vergessen.

„Du kannst dir gar nicht vorstellen was das für einen Unterschied macht, wenn meine Bilder von einem Fotografen geschossen werden. Das Licht ist besser, die Qualität ist besser... Ganz zu schweigen von den Variationen meiner Posen. Hast du schon mal versucht dich mit einem Dildo zu ficken und dabei dein Handy in besagte Richtung zu halten?", versuchte ich Tae zu erklären und obwohl meine Frage rhetorisch gewesen war, schüttelte er perplex den Kopf. Ich ignorierte das gekonnt und fuhr fort: „Ich meine, selbst wenn ich mein Handy an einem Kamerastativ anbringe ist es eine echte Herausforderung. Erst vorgestern ist mir das Ding vom Bett gefallen, während ich drei Finger in meinem Hintern hatte. Überhaupt nicht lustig. Ich musste aufstehen, es neu positionieren und konnte erst dann mit meiner Befriedigung weitermachen".

„Du-... Du erzählst mir gerade zu viel. Ich will nichts von deinen komischen Shootings wissen, das weißt du", mein bester Freund schüttelte sich einmal unwohl und ich musste mich instinktiv an den Abend zurückerinnern, an dem er herausgefunden hatte womit ich mir neben der Schule die Zeit vertrieb. Zu Anfang hatte er das Ganze gar nicht toll gefunden und mit allen mitteln versucht mich davon abzuhalten. Aber schlussendlich hatte er aufgegeben, gemeint es wäre mein Leben und ich müsse schon wissen was ich damit anfange. Dennoch vermochte er nicht darüber zu sprechen.

„Sorry, ich will nur das du verstehst wieso mir das alles so wichtig ist. Es würde mir einfach vieles leichter machen", erwiderte ich. „Okay und warum genau dieser Jeon Jungkook? Der ist doch gar kein professioneller Fotograf... Jedenfalls hast du mir das so gesagt", Taehyung griff hinter meinem Rücken nach dem Wein und schenkte sich davon etwas in ein Glas. „Naja, Jungkook mag zwar kein professioneller Fotograf sein, aber seine Werke sind echt schön. Außerdem hat er bereits eine Menge Equipment zu Hause rumstehen, was bedeutet das ich kein Geld dafür ausgeben muss. Und er scheint mich nicht zu kennen. Mich haben unheimlich viele Fans angeschrieben und gefragt, ob sie für mich arbeiten können. Bei denen muss ich befürchten, dass sie sich unerlaubt Fotos abspeichern und veröffentlichen. Oder noch viel schlimmer, sie masturbieren zu ihnen!".
„Und das macht ein gewisser Jeon Jungkook nicht, oder wie?".
„Nein, ich denke nicht. Jungkook sieht wie ein aufrichtiger Mensch aus. Ein bisschen schüchtern vielleicht, aber aufrichtig", antwortete ich. Mein bester Freund blinzelte mich an als hätte ich nicht mehr alle Tassen im Schrank. Was ein bisschen frustrierend war, denn für gewöhnlich kam er mir immer mit Verständnis entgegen. Andererseits ging es hier um mein verkorkstes Hobby Nacktfotos und kleine Pornos auf Twitter hochzuladen...

„Okay, vergessen wir das. Drück mir einfach die Daumen, damit sich dieser Jungkook noch meldet und dann wird alles gut", winkte ich ab. Ich hatte keine Lust die ausgelassene Stimmung zwischen uns wegen einer dummen Diskussion aufzugeben. „Wie du meinst", Taehyung grinste schief und hielt mir seine Faust hoch, die Finger dabei um seinen Daumen geschlossen, „Dann drücke ich dir natürlich die Daumen. Und jetzt komm, lass uns endlich mit unserem Filmabend anfangen".
„Warte auf mich!", kicherte ich, während ich mir ebenfalls etwas von dem Wein einschenkte und ihm schließlich eilig ins Wohnzimmer folgte.

Der große Flachbildfernseher war bereits an und diente als einzige Lichtquelle in dem großen Raum. Die Startseite von Netflix war zu sehen. Wir hatten uns noch nicht für einen Film entschieden, vorerst nur darauf geeinigt, dass es ein Horrorfilm sein sollte. Für gewöhnlich verabscheute ich dieses Gerne wie die Pest und Taehyung erging es ebenso, aber wir hofften es uns mit dem Alkohol einigermaßen erträglich zu machen, wenn nicht sogar lustig. Im betrunkenen Zustand konnten wir über alles lachen, sogar Menschen die auf die brutalste Weise ihre Gliedmaßen verlieren.

„Okay, ich bin immer noch für Bloody Reunion", sagte Taehyung, während er sich auf dem Sofa unter der Wolldecke einkuschelte. Ich schlüpfte direkt neben ihn: „Den haben wir doch schon mal geguckt...".
„Ja, aber das ist schon fünf Jahre her. Da waren wir noch in der Oberschule und haben uns bei jeder blutigen Szene hinter unseren Händen versteckt, weißt du noch? Du hast sogar geheult", bei letzterem musste der Jüngere amüsiert lachen. „Hey, du hast auch geheult", erinnerte ich ihn schmollend, ehe ich resignierend mit den Schultern zuckte, „Na meinetwegen, dann lass uns den Film noch mal anschauen. Aber nur um der alten Zeiten willen". Widerwillig tippte ich Bloody Reunion in der Suchzeile ein und klickte die Anzeige davon an. Kaum hatte ich das getan, tönte das dumpfe Intro von Netflix durch mein Wohnzimmer und der Film startete.

Kurz bevor ich diesem meine volle Aufmerksamkeit schenken konnte, schaltete ich allerdings noch einmal mein Handy an und aktualisierte meinen E-Mail Account, in der Hoffnung Jungkook hätte mir geschrieben. Zu meiner großen Überraschung tauchte sogar eine neue Nachricht von ihm auf. „Oh mein Gott", ungläubig öffnete ich sie und überflog den Text aufgeregt. Als ich glaubte mich verlesen zu haben, las ich ihn ein zweites und ein drittes Mal. Dann entkam mir wieder ein ungläubiges: „Oh mein Gott".

„Was ist los?", fragte Taehyung nach und schielte neugierig auf meinen Bildschirm. Seine Augen huschten flüchtig über den Text. Schließlich lächelte er breit und hob sein Weinglas an. „Mein Glückwunsch. Ich will ja nicht prahlen, aber das ist passiert nachdem ich dir die Daumen gedrückt habe. Das muss was heißen", er zwinkerte einmal charmant, woraufhin ich bloß dämlich grinsen konnte. Erleichtert und fröhlich nun endlich einen persönlichen Fotografen zu haben, stieß ich mein Weinglas gegen seines an: „Danke, Tae. Du bist echt der Beste".

Erstes Mal aus Jimin's Sicht~
Im nächsten Kapitel kommt dann das erste Fotoshooting ^^

Picture Me // JiKookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt