Jungkook's PoV.:
So gut wie in dieser Nacht hatte ich schon lange nicht mehr geschlafen. Ich fühlte mich wie neu geboren und das hatte ich alles dem kleinen Engel in meinen Armen zu verdanken. Jimin lag mit dem Rücken zu mir. Ich hatte mich von hinten an ihn gekuschelt, meine Nase in seinen duftenden Haaren vergraben. Er roch so gut. Und die Wärme, die von ihm ausging, ließ mich beinahe wieder einschlafen. Doch noch bevor das passieren konnte, wachte der Ältere selber auf und drehte sich mit einem niedlichen Schmatzen zu mir um. Als unsere Blicke sich trafen, grinste er breit und versteckte sein Gesicht in meiner Brust. „Du bist ja schon wach", murmelte er leise. „Ja. Hast du gut geschlafen?", fragte ich nach, streichelte ihm dabei durch seine blonden Haare. Er nickte etwas: „In deinen Armen schläft es sich am besten. Das habe ich die letzten Tage vermisst".
„Ich auch, Minnie", ich drückte ihm einen liebevollen Kuss auf den Kopf und Jimin löste sich von mir, sah mich mit gespitzten Lippen an. Ich verstand was er wollte, drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf. Er kicherte zufrieden, ehe er sich wieder an meiner Brust anlehnte. „Kann nicht jeder Morgen so ablaufen?", meinte er dann. „Das wäre schön, huh?", brummte ich. Jimin nickte wieder und es folgte eine angenehme Stille. Lediglich die Autos draußen und unseren stetigen Atem konnte man hören.
Meine Gedanken schweiften wie von selber ab. Ich musste mich an den gestrigen Nachmittag erinnern; wie Jimin sich bei mir entschuldigt und wir miteinander geschlafen hatten. Wenn ich genau darüber nachdachte, fiel mir auf das ich gar nicht die Chance bekommen hatten mich für mein Verhalten zu entschuldigen. War das jetzt überhaupt noch nötig? Zugegeben fühlte ich mich schlecht dabei, die Sache jetzt einfach so abzuhaken.
„Jimin", murmelte ich nach einer Weile. „Mh?", machte er und hob seinen Kopf wieder an, um mich ansehen zu können. Ich legte eine Hand auf seine Wange, streichelte dort sanft über die weiche Haut: „Mir ist gerade aufgefallen, dass du mich gestern gar nicht zu Wort hast kommen lassen. Ich wollte mich noch entschuldigen, für das was ich zu dir gesagt habe...", fing ich an. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, immerhin hattest du recht", erwiderte er, doch ich konnte eine bittere Traurigkeit in seiner Stimme ausmachen. „Nein, ich möchte mich trotzdem entschuldigen. Weißt du, manchmal habe ich eine ziemlich verletzende Art und Weise Dinge anzusprechen. Dann sage ich die Wahrheit, merke aber nicht wie unpassend, oder scheiße das gerade klingt. Klar, man kann niemals genau das sagen, was sich die andere Person zu hören wünscht. Aber man kann es freundlicher ausdrücken. Hätte ich ein bisschen auf meine Wortwahl aufgepasst, dann hätten wir uns vielleicht gar nicht erst gestritten", erklärte ich. Jimin biss sich auf die Unterlippe, fixierte irgendeinen Punkt auf meinem Hals. Ich ließ meinen Daumen zu seinem Kinn wandern und stoppte ihn in dem, was er gerade tat. „Kein Grund deine wunderschönen Lippen kaputt zu machen", flüsterte ich besorgt.
„Ich weiß, das ist eine blöde Angewohnheit von mir", er sah mich mit einem schwachen Lächeln an, „Und deine Entschuldigung ist hiermit offiziell angenommen. Du hast recht, die Art und Weise wie du dich ausgedrückt hast, hätte schöner sein können. Aber andererseits glaube ich mittlerweile, dass es gerade das war, was mich deine Worte so richtig realisieren lassen hat. Wenn Menschen um den heißen Brei herumreden, kommt meistens nichts Vernünftiges dabei raus. Du bist hingegen direkt zur brutalen Tatsache gekommen und hast mich dadurch ein bisschen wachgerüttelt". Er kicherte niedlich, ehe er sich zu mir vorbeugte und mich küsste. Es war ein sehr gefühlvoller Kuss, bei dem ich glaubte das er seine Dankbarkeit verkörperte.
„Ich liebe dich, Jimin", sagte ich, ohne weiter darüber nachzudenken. Der Ältere bekam daraufhin große Augen und öffnete überrascht den Mund. Seine Reaktion ließ mich amüsiert grinsen: „Was ist? Dasselbe habe ich dir gestern doch auch schon gesagt".
„Ja, aber-... Kannst du es nochmal sagen?", seine Augen strahlten nahezu, als er das fragte. „Ich liebe dich", antwortete ich. „Und nochmal?", Jimin's Grinsen wurde immer breiter. „Ich liebe dich. Ich liebe dich, Jimin. Ich liebe dich, bis zum Mond und wieder zurück. Nein, ich liebe dich bis zum Mond, durch die ganze Milchstraße, vorbei an den Planeten diverser Aliens und wenn es möglich ist, aus dem Universum raus und dann wieder zurück", reimte ich mir zusammen. Hatte ich dabei vielleicht ein bisschen übertrieben? Ja. Hatte es sich trotzdem gelohnt? Definitiv. Jimin strahlte wie eine kleine Sonne.„Ich liebe dich auch, Jungkook", erwiderte er schließlich und ich spürte mein Herz bis in meine Zehenspitzen rutschen. Nichtsdestotrotz konnte ich es mir nicht nehmen lassen, ihn deswegen aufzuziehen. „Mehr fällt dir also nicht ein? Ich denke mir hier die wildesten Sachen aus und du kommst mit einer lahmen Antwort um die Ecke", schmollte ich gespielt gekränkt. „Das liegt daran, dass ich meine Liebe für dich nicht in Worte fassen kann. Sie übersteigt meinen Wortschatz", er zwinkerte charmant und ich öffnete entsetzt den Mund. „Woah, der war gut", musste ich zugeben. Jimin lachte, fiel dabei wieder zurück in meine Brust. Gott, wie ich das vermisst hatte.
„Apropos, wann darf ich meinen Freund denn mal wieder auf ein Date ausführen?", fragte ich nach. Schließlich hatte ich mir nicht umsonst eine Liste mit all den Orten gemacht, die ich mit Jimin besichtigen wollte. Von Cafés, bis hin zu Vergnügungsparks, Zoos, Aquarien, botanische Gärten und Kinos war alles dabei. Und ich wollte unbedingt mit ihm zusammen Urlaub machen. Bald hatte ich Semesterferien – genug Zeit um mit dem Älteren wegzufahren. „Mir egal, such dir einen Tag aus", lächelte er gegen meine Brust. „Gut, wie wäre es dann mit dem kommenden Donnerstag?", schlug ich vor, „Da habe ich nämlich früher Schluss und kann nach der Uni direkt zu dir kommen".
„Okay warte. Alle Tage, nur nicht der Donnerstag", berichtigte er sich. Ich schaute verwirrt auf seinen blonden Haarschopf herab: „Was, wieso das denn nicht? Hast du schon etwas vor?".
„Könnte man so sagen, ja", sein Lächeln wurde wieder breiter. „Was denn? Und wieso weiß ich nichts davon? Sag bloß du hast eine Verabredung mit diesem angehenden Psychologen", ich wollte keineswegs so Eifersüchtig klingen, wie ich es in diesen Moment tat. Aber ich kam nicht drumherum, hinsichtlich dessen in was für einem Outfit er meinen Jimin gestern gesehen hatte. Ich verstand, dass dies bloß als eine Art Dankeschön sein sollte, aber es regte mich trotzdem auf.„Nein, nicht Yoongi. Den sehe ich, wenn überhaupt, nur einmal im Jahr... Am Donnerstag habe ich etwas anderes vor. Genaugenommen ein Bewerbungsgespräch bei der Tanzschule, in der Namjoon's Kumpel arbeitet. Taehyung und ich haben vor zwei Tagen eine Bewerbung hingeschrieben und die haben sich bereits nach zwanzig Minuten zurückgemeldet", erzählte er. Mein Herz setzte überrascht aus und ich blinzelte perplex. Seine Worte drangen nur langsam zu mir hindurch und ich wiederholte sie in meinem Kopf wie eine kaputte Schleife, um mir auch ganz sicherzugehen, dass Jimin sie wirklich gesagt hatte. „Du-... Du hast ein Bewerbungsgespräch? Wirklich jetzt?!", ich setzte mich mit einem Ruck auf. Der Ältere gab daraufhin ein unwohles jammern von sich, weil ich die Bettdecke mitriss und ihn damit der kalten Luft aussetzte. „Ja, ein Bewerbungsgespräch. Ich soll mich einmal vorstellen und zeigen, was ich draufhabe", antwortete er knapp.
„Jimin, das ist-... Oh mein Gott, ich freu mich so für dich! Was ist, wenn du den Platz bekommst?! Dann müssen wir feiern!", platzte es aufgeregt aus mir heraus. Ich konnte meine Freude kaum bändigen und sprang auf Jimin's zierliche Gestalt, nahm ihn in eine feste Umarmung. Dann rollte ich mit ihm gemeinsam auf dem Bett hin und her. „Mein Jiminie wird Tanzlehrer! Ich bin so froh, dass du dich dafür entschieden hast!", jauchzte ich. „Jungkook, du erdrückst mich", lachte er, klopfte dabei auf meinem Rücken herum, „Ich kriege keine Luft. Wenn du so weiter machst sterbe ich, bevor ich mich dort überhaupt vorstellen kann".
„Du hast recht", ich ließ ihn augenblicklich los. „Danke... Wenn ich gewusst hätte wie glücklich dich das macht, hätte ich es vielleicht schon früher angesprochen", schmunzelte er, rieb sich dabei schmerzlindernd über den Hals. „Ehrlich, wieso hast du mir das nicht schon gestern gesagt?", hakte ich schmollend nach. „Keine Ahnung. Gestern war ich einfach nur froh wieder in deinen Armen liegen zu können und habe nicht wirklich darüber nachgedacht. Außerdem hat der Sex mir die Sinne vernebelt", kicherte er.
„Sex... Zur Feier des Tages sollten wir nochmal miteinander schlafen, meinst du nicht?", ich wackelte herausfordernd mit den Augenbrauen herum. Jimin verdrehte die Augen: „Hast du noch nicht genug? Mein Hintern musste gestern ziemlich viel aushalten".
„Wir können ja schauen, ob du mir wiederstehen kannst", grinste ich und legte meine Hand über seine, die nach wie vor seinen Hals rieb. Ich drückte etwas zu, beugte mich zeitgleich zu einem leidenschaftlichen Kuss herunter. Jimin gab ein niedliches Keuchen von sich und es brauchte nicht sonderlich viel mehr, um ihn zu überstimmen.•°•°•
Kitschiger gehts nicht. Manchmal kotze ich Regenbögen beim Schreiben. Ich hoffe euch geht es genauso. Ich will nicht die einzige sein, die leidet xD
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Picture Me // JiKook
FanfictionJeon Jungkook braucht dringend einen neuen Job und nach etlichen Bewerbungsgesprächen entscheidet er sich schließlich für einen, bei dem er auch gleich seinem Hobby nachkommen kann - dem Fotografieren. Die Shootings bei Park Jimin sind allerdings an...