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Jimin's PoV.:

Lustlos scrollte ich durch die Kommentare unter meinem neuen Beitrag. Es war ein simples Foto von meinem Hintern in Spitzenunterwäsche und einem Fischnetz eingekleidet, weil ich mich nicht in der Lage gefühlt hatte mehr zu machen. Allerdings schien das keinen zu Verärgern. Ich wurde wie immer mit positiven Kommentaren überflutet:

@neko-chan
I wanna poke his bubble butt >_<

@dirtysocks69
God he's killing me again

@whiney.bitch
AAAAAAHQINICBAIEDLIEVENC

@yourdaddy
Let me pounce that assss


Die Hälfte davon konnte ich zwar nicht verstehen – und leider steuerte der Google-Übersetzer auf Twitter auch nichts dazu bei –, aber sie stimmten mich trotzdem fröhlich. Ich hatte es nötig, nachdem ich mich ganze zwei Tage lang in meiner Wohnung eingesperrt und niemanden an mich herangelassen hatte. War das meine eigene Schuld? Ja, vermutlich. Aber Jungkook trug mindestens genauso viel Schuld an der Sache.

Er fehlte mir. Nach unserem Streit hatte ich mir vorgenommen ihn erst einmal zu ignorieren. Eine schwere Entscheidung und nebenbei bemerkt auch kaum einzuhalten, weil er jeden Morgen und Abend nach meinem Befinden fragte und sich für sein Verhalten entschuldigte. Doch ich fühlte mich noch nicht bereit, um mit ihm zu Reden. Ich war immer noch sauer auf ihn. Was er vor zwei Tagen zu mir gesagt hatte, hatte einen empfindlichen Punkt in mir getroffen. Was auch irgendwo verständlich ist, wenn man solche dummen Sprüche mehrere Jahre lang anhören muss. Und so etwas dann ausgerechnet von Jungkook zu hören, der meine Fotoshooting immer geliebt hatte und durch sie mein fester Freund geworden war, tat umso mehr weh. Es war ein Schmerz, den man nicht mit den anderen vergleichen konnte. Ich hasste das Gefühl. Am liebsten hätte ich mein Herz herausgerissen und es für ein paar Stunden einfach weggeworfen. Nur, um den Kummer in mir anzuhalten. Aber natürlich war das nicht möglich. Wäre ja auch zu schön gewesen...

Das laute Klingeln meiner Wohnungstür riss mich plötzlich aus meinen Gedanken. Ich wusste sofort wer es war. Denn vor nicht einmal einer halben Stunde hatte ich Taehyung angeschrieben, ob er nicht zu einem Gespräch vorbeikommen wolle. Er wusste von der Sache zwischen Jungkook und mir bescheid und ich hoffte inständig, dass er mir irgendwie helfen könnte. Auch, wenn ein kleiner Teil von mir das bezweifelte. Schließlich teilte er dieselben Ansichten wie Jungkook.

„Hey", strahlte mein bester Freund mich an, als ich ihm die Tür öffnete. Sein euphorischer Gesichtsausdruck fiel allerdings schnell ein und er seufzte schwer: „Man, du siehst echt scheiße aus".
„Vielen Dank, Tae. Ich freue mich auch dich wiederzusehen", winkte ich ab. „Komm erstmal her", er streckte die Arme nach mir aus und umarmte mich fest. Keine Ahnung wieso das auf einmal den Damm meiner Gefühle zum Einstürzen brachte, aber ich konnte die Tränen in meinen Augen nicht aufhalten. Ein klägliches Schluchzen verließ meine Kehle und all die Anspannung in mir verließ meinen Körper. Nannte man das die Macht der Umarmung eines besten Freundes? Wahrscheinlich. Jedenfalls fühlte es sich unfassbar gut an.

„Mein armes Baby", nuschelte Taehyung mitleidig, streichelte währenddessen durch meine ungewaschenen Haare, „Ich wünschte, ich könnte dir ein Stück deiner Last abnehmen. Aber das ist mir leider nicht möglich. Komm, lass uns reingehen und reden". Er drückte mich von sich und wischte die vielen Tränen von meinen Wangen, ehe er mich zurück in meine Wohnung schob und die Tür schloss. Wir gingen direkt ins Wohnzimmer. Ich dabei ein paar Schritte im Schlepptau, weil sich meine Beine aus unerklärlichen Gründen wie Wackelpudding anfühlten. Auf dem Sofa ließ ich mich direkt neben Tae fallen und kuschelte mich etwas an seine Seite. Er nahm daraufhin meine Hände in seine und sah mich erwartungsvoll an: „Also, was genau ist los? Du hast mir schon gesagt, dass du dich mit Jungkook gestritten hast. Worum es ging hast du mir allerdings verschwiegen".

Picture Me // JiKookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt